
Die Flussufer der Lesum und der Weser waren schon immer beliebte Erholungsorte: Vor mehr als 200 Jahren siedelten sich hier reiche Kaufleute aus Bremen an, errichteten Sommersitze und Landschaftsgärten. Noch heute ist der Bremer Norden mit seinen Grünanlagen bei den Bremerinnen und Bremern genauso wie bei den Gästen der Hansestadt beliebt. Mit Kindern draußen spielen, Wassersport treiben oder einfach nur Erholung finden – die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung sind vielfältig. Hier zeigen wir die zehn schönsten Parks, Gärten und Naturschutzgebiete im Bremer Norden. Eine Übersicht und weitere Informationen zu den Parks finden Sie in unserer Freizeitbroschüre „Grüner wird’s nicht“.
1. Knoops Park
Knoops Park ist vielseitig, geschichtsträchtig und eine Ruheoase. Mit rund 60 Hektar – das entspricht 84 Fußballfeldern – ist er einer der größten in Bremen. Sieben Kilometer Spazierwege führen Naturhungrige auf herrlichen Alleen und romantischen Pfaden durch die Grünanlage. Dabei gibt es unter anderem einen Teich mit einer Grotte und das Ufer der Lesum zu bewundern. Unterwegs grüßt der Gründer und Namensgeber Ludwig Knoop als lebensgroße Bronzestatue des Bildhauers Claus Homfeld. Der wohlhabende Unternehmer Ludwig Knoop zog im 19. Jahrhundert von Russland nach St. Magnus in die Bremer Schweiz und erwarb hier mehrere Grundstücke. Dazu zählte auch das Landgut "Mühlental”, das Knoop und seiner Familie als Sommerresidenz diente. Knoop und später auch seine Kinder, bauten hier Villen im englischen Tudorstil, die heute unter anderem als Restaurant und Galerie genutzt werden. Die Landschaftsgärten gestaltete Wilhelm Benque, der zur gleichen Zeit auch den Bremer Bürgerpark anlegte.
Im Norden der Parkanlage bietet heute ein Blindengarten ein Erlebnis für alle Sinne. In diesem Teil des Parks können Blinde Pflanzen riechen, fühlen und ertasten. Die Beete sind hier in 60 bis 80 Zentimeter Höhe angelegt und in Holzpalisaden eingefasst – eine bequeme Höhe, um die Pflanzen genauer zu erkunden. Relieftafeln informieren über die Gestaltung und die Flora. Der Garten ist so geplant und ausgeführt, dass sich blinde Besucherinnen und Besucher ohne fremde Hilfe frei bewegen und orientieren können. Das Haus „Lesmona“ liegt im Westen des Parks und ist Namensgeber für den Roman „Sommer in Lesmona“. Unter dem gleichen Titel findet jährlich im Sommer ein beliebtes Klassik-Open-Air-Festival statt: mit klassischer Musik der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und Lesungen inmitten der grünen Landschaft der Parkanlage. Traditionell bringen Musikbegeisterte Picknickkörbe und Klappstühle zu den Veranstaltungen mit – ein einzigartiges Event! Im Winter erfreuen sich besonders die jüngeren Besucherinnen und Besucher der steilen Hänge in Knoops Park, die sich perfekt zum Rodeln eignen.
Der Förderverein Knoops Park erhielt 2016 den Bremer Denkmalpflegepreis. Der Verein veranstaltet Führungen und sorgt dafür, dass der Park ein Ort der Muße und Betrachtung bleibt – so wie von Knoop angedacht.