Naherholung inmitten der Stadt: Der Werdersee
Tourismus
Es wird langsam Sommer und damit wächst der Drang, sich draußen im Grünen aufzuhalten. Ab und zu mal im kühlen Nass eine Erfrischung holen, faul im Halbschatten unter Bäumen herumlungern, Sport treiben und einfach nur das Leben in der hellen und warmen Jahreszeit genießen. Kein Problem in Bremen: Die Stadt bietet schließlich mit dem Werdersee ein riesiges zentrales Naherholungsgebiet.
Sonntagmittag. Ich treffe mich mit einer Freundin zum Spaziergang. Wir starten auf der Neustadt-Seite der Wilhelm-Kaisen-Brücke und laufen nun ein paar Steinstufen hinab, um die Brücke auf Wasserhöhe zu unterqueren. Der Werdersee zieht sich hier auf seinem letzten Abschnitt schmal wie ein Fluss durch die Stadt. Die Bezeichnung „See“ ist ohnehin etwas irreführend, da es sich eigentlich um einen Seitenarm der Weser handelt. Auf Innenstadthöhe trägt das Gewässer auch schon nicht mehr den Namen „Werdersee“, sondern heißt hier Kleine Weser. Am Ende des Teerhofs wird sie sich wieder mit der großen Weser vereinen. Im Osten zweigt die Kleine Weser etwa zwei Kilometer vor dem Weserwehr in Hastedt ab und entlastet bei Hochwasser das Wehr und damit den Hauptarm des Flusses. Schon in den 1950er Jahren legte man entlang des Seitengewässers ein Naherholungsgebiet an, das sich bis heute gehalten hat.

Wir schlendern entlang des Wassers in Richtung Osten. Immer wieder überholen uns Radfahrende und Jogger auf dem schmalen befestigten Weg. Auf den Rasenflächen unten am Ufer haben es sich Sonntagsausflügler auf ihren Decken und Handtüchern bequem gemacht. Sie lesen, spielen oder unterhalten sich. Eine ruhige Atmosphäre liegt in der Luft. Ab und zu schnattert mal eine Ente.

Nachdem wir Schwankhalle und Städtische Galerie rechter Hand passiert haben, gelangen an die Fußgängerbrücke in der Nähe des Deichscharts, einem betonierten Durchlass mit großem Tor, der die dahinter liegende Neustadt vor Fluten schützt. Vom Tidenhub ist der Werdersee seit über 50 Jahren durch ein kleines Wehr auf Höhe des Teerhofs abgeschirmt, doch dient der See nach wir vor als Auslaufgebiet für Überflutungen. Daher zieht sich am südlichen Ufer auch durchgehend ein Deich entlang.


Hier, auf Höhe der kleinen Brücke, herrscht reger Verkehr und wir müssen beim Überqueren bei all den Rad-, Rollschuh- und Rollerfahrern, Hunden, Kinderwagen und Sporttreibenden aufpassen, in keinen Unfall zu geraten. Die nächste Möglichkeit zur Überquerung gibt es erst in etwa drei Kilometern östlich wieder auf der sogenannten Erdbeerbrücke, die offiziell Karl-Carstens-Brücke heißt.

Auf der anderen Seite der Fußgängerbrücke stehen auf einem kleinen Platz gerade sowohl ein Eiswagen als auch ein mobiler Kaffeestand. Wir kaufen aber nichts und laufen nun nach rechts abbiegend am Nordufer weiter gen Osten. Gleich vorne gibt es einen großen Holzsteg, von dem aus Rudervereine ihre Boote zu Wasser lassen können. Jetzt gerade liegen hier ein paar Leute in Badehose und Bikini herum und sonnen sich. Ich staune als ich sehe, dass einige von ihnen auch schon ins Wasser springen. Jetzt im Mai dürfte die Temperatur eher so bei 14 Grad liegen und die Kälte sieht man dem einen oder anderen Gesicht auch deutlich an. Ich bin beeindruckt.

Auf dem Wasser ist fast genauso viel los wie um den See herum. Ruderer und Paddelboote kreuzen ebenso wie ab und zu auch kleine Standup Paddling-Grüppchen.

Nachdem wir eine Strecke entlang des befestigten Weges zwischen Werdersee und Kleingartengebiet hinter uns gebracht haben, zweigt der Weg nach links ab und öffnet den Blick auf die eigentliche Badestelle des Sees. Hier gibt es sogar einen richtigen Strand und im Sommer passt die DLRG auf. Im vorderen Teil gibt es einen Nichtschwimmerbereich, der zum tieferen Wasser hin mit einem Gitter abgesperrt ist. Auch hier wird schon mutig geplanscht und gebadet, Kinder laufen am Ufer umher und bauen Sandburgen.


Meine Begleitung und ich laufen noch eine kleine Weile weiter am Ufer entlang. Die großflächigen Wiesen im hinteren Teil der Badestelle sind noch nicht so bevölkert, wie sie es in der Hochsaison manchmal sind. Rechts im Wasser ist eine kleine Insel auszumachen, die Vogelinsel. Hier lassen wir uns für einen Moment am Ufer nieder und blicken auf den See. Eine Entenmama mit ihren Kleinen schwimmt an uns vorbei, in einiger Entfernung ist ein Haubentaucherpärchen zu erkennen.



Wirklich schön, denke ich. Und auf dem Rückweg nehme ich mir vor, im Sommer zum Schwimmen mal wieder häufiger zum Werdersee zu fahren. Es ist schließlich etwas ziemlich Besonderes, dass so eine Bademöglichkeit inmitten einer großen Stadt in nur wenigen Minuten erreichbar ist.

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