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18.7.2025 - Maja Oetjen

Bewegung, Begeisterung, Bremen – Sport als Stadtmotor

Tourismus

Wie Sportevents Bremen verbinden, beleben und wirtschaftlich stärken

Beachvolleyballer beim beachvollyballen
Die German Beach Tour lockt tausende Zuschauer:innen an. © justus.fotos

Ob im Stadion, vor dem Bildschirm oder auf dem Rennrad: Sport bewegt – und das nicht nur im wörtlichen Sinn. Mehr als drei Viertel der in Deutschland lebenden Menschen sind sportbegeistert.

Eine beeindruckende Zahl, die nicht nur die emotionale Bedeutung des Sports, sondern auch die gesellschaftliche, wirtschaftliche und touristische Relevanz zeigt. Für Städte kann das eine Chance sein. Sie können mit Sportveranstaltungen nicht nur ihre Sichtbarkeit steigern und ihr Image stärken, sondern vor allem neue Zielgruppen erreichen und die Lebensqualität ihrer Einwohner:innen verbessern – oder der Menschen, die sie besuchen.

Bremen hat das verstanden. Das ist kein Zufall, sondern Teil der klaren Strategie der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, die Oliver Rau als Geschäftsführer mitverantwortet. Er sagt: „Sport hat eine unheimliche Kraft, er ist der Kitt der Gesellschaft!“ Damit spricht die Stadt eine breite Zielgruppe an – nicht nur Reisende, sondern auch Sportfans, Eventbesucher:innen und junge Menschen mit ganz vielfältigen Interessen.

Sportevents als Tourismus- und Wirtschaftstreiber

Sport spricht unterschiedliche Interessengruppen an – vom Beachvolleyball-Fan bis zur Extremsportlerin – und schafft damit immer wieder neue Gründe, die Stadt zu besuchen. „Städtereisen finden fast immer anlassbezogen statt. Wir versuchen, mit coolen Sportevents solche Anlässe zu kreieren“, erläutert Oliver Rau. Denn: Sportevents gehören inzwischen zu den Top-Drei-Gründen für einen Besuch in der Hansestadt. 

Sie sind längst mehr als ein reines Freizeitangebot für Fans. Solche Veranstaltungen wirken auf mehreren Ebenen: Sie fördern das Gemeinschaftsgefühl, locken Touristinnen und Touristen an und schaffen vor allem auch neue wirtschaftliche Impulse. So können Städte zum Beispiel die Umsätze in Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel steigern.

Radfahrer in Bremen
2025 kommt das internationale Radrennen GFNY nach Bremen – begleitet von einem Rahmenprogramm rund ums Fahrrad, das vom Projekt „BIKE IT! Bremen“ © WFB/Saemann

Mit Erfahrung, Netzwerk und Leidenschaft – wie Oliver Rau Bremens Sportprofil prägt

Bremen gehört heute zu den Städten, die diesen Effekt strategisch nutzen – nicht nur für den Tourismus, sondern auch nach innen für die Bremer:innen selbst. „Großveranstaltungen gehören dazu, eine Stadt lebenswerter zu machen“, betont Oliver Rau.

Er ist seit Oktober 2021 als WFB-Geschäftsführer zuständig für Marketing und Tourismus sowie für die Stadtgemeinde Bremen Mitglied der Geschäftsführung der Bremer Weserstadion GmbH. Zuvor war er mehr als zwanzig Jahre beim SV Werder Bremen tätig, davon viele Jahre als Direktor Marketing & Vertrieb des Fußballvereins. Zudem war Oliver Rau knapp vier Jahre bei der Stiftung Deutsche Sporthilfe als Vorstand aktiv.

Als mehrfacher Deutscher Meister und Olympiateilnehmer im Rudern bringt er nicht nur sportliches Know-how mit, sondern vor allem persönliche Leidenschaft. Er sagt: „Ich habe festgestellt, dass ich in meiner aktuellen Rolle beim Thema Sportevents viel mehr bewegen kann, als ich anfangs erwartet hatte. Die Dankbarkeit für unser Engagement auf diesem speziellen Gebiet ist groß bei touristischen Leistungspartnern, Verbänden, Politik und auch der Verwaltung. Das freut und motiviert mich sehr“.

Mit dieser Haltung hat Rau den sportlichen Kurs in Bremen stark geprägt. Die Strategie ist dabei klar: mehr Vielfalt, mehr Präsenz, mehr Begeisterung. „Unser Ziel ist es erstmal, die Veranstaltungen, die wir hier in Bremen jetzt akquiriert und pfleglich behandelt haben, gerne hierzubehalten.“ Ein Vorzeigebeispiel sei die „Allianz German Beach Tour“, die seit vier Jahren einen Stopp in Bremen macht. Sie ist die größte nationale Beachvolleyball-Turnierserie des Deutschen Volleyball-Verbandes.

Kurze Wege, große Wirkung – Standortvorteil Bremen

Laut Oliver Rau bringt Bremen aber nicht nur die Leidenschaft für den Sport mit – sondern auch attraktive Standortfaktoren, die im Wettbewerb mit anderen Städten den Unterschied machen können. „Wir können mit der guten Infrastruktur und kurzen Wegen punkten, die wir hier in Bremen haben. Unser Flughafen und der Hauptbahnhof sind nur etwa zehn Minuten vom Herzen der Stadt entfernt“, so der Geschäftsführer. Zudem überzeuge die Hansestadt mit stets bezahlbaren Hotelpreisen. „Mit solchen Vorteilen können wir uns gegen andere Großstädte gut im Rennen halten.“

Das hat sich in der Vergangenheit schon öfter bemerkbar gemacht. Ein Beispiel ist das große Finale der Deutschland Tour 2023 im Radsport, das in Bremen ausgetragen wurde. Mehr als 30.000 Besucher:innen fieberten an der Strecke beim größten Profi-Radsportfestival in Deutschland mit. Das internationale Medienecho war ebenfalls riesig – unter anderem mit einem 35-minütigen Live-Beitrag im ZDF, einem Bruttowerbewert von mehr als 173.000 Euro allein für die TV-Einblendungen und mehr als fünf Millionen internationalen Fernseh-Zuschauerinnen und -Zuschauern. Das sind Reichweiten, die sich sonst nur wenige Städte sichern können.

Events für alle – vom Spitzensport bis zum Actionsport-Hub

Doch Bremen setzt nicht nur auf große TV-Bilder – sondern auch auf neue Impulse. So organisierte die Hansestadt in Kooperation mit der Deutschen Sporthilfe im Jahr 2023 mit dem „Our House – Actionsport-Hub Norddeutschland“ ein auch im bundesvergleich komplett neues Innenstadt-Event. Die Stadt ging mit Parkour-Workshops, BMX-Videodrehs und Auftritten von Top-Athletinnen und Athleten auf eine neue, junge Zielgruppen zu und belebte urbane Räume. 

Ein Mann springt mit einem BMX-Rad über die Bronzestatue eines Schweins in der Bremer Sögestraße.
Normalerweise nicht erlaubt! BMX-Sprung über die Schweine in der Sögestraße beim Actionsport-Event „Our House“ in Bremen. © Sportplatz

Ergänzt wurde dieser Ansatz durch die Unterstützung konkreter Infrastrukturmaßnahmen: So setzte die WFB unter anderem den Bau eines Skateparks in der Überseestadt und schaffte einen mobilen Pumptrack an – Beispiele dafür, wie auch Sport im kleineren Rahmen gezielt zur Steigerung der Lebensqualität im Quartier beitragen kann.

Ein weiteres sportliches Highlight steht im August 2025 bevor: Grand Fondo New York (GFNY) – das internationale Etappen-Radrennen – kehrt erstmals seit Jahren wieder nach Deutschland zurück – und zwar nach Bremen. Damit wird die Hansestadt zum Schauplatz eines weltweit bekannten Radsportformats, das ambitionierte Hobbyfahrer:innen und Radsportfans aus aller Welt anzieht. Radsport wird zusätzlich noch durch viele Veranstaltungen von BIKE IT! Bremen – einem preisgekrönten Projekt der WFB zur Förderung der urbanen Fahrradkultur – begleitet. Ein Beispiel ist das „Cargo BIKE IT! Festival“ – eine Veranstaltung rund ums Lastenrad in der Überseestadt.

„Wir sind schon sehr aktiv, was das Thema Sport und die dazugehörigen Events betrifft“, sagt Rau. „Eines meiner Ziele wird es bleiben, die Menschen weiter mit meinem Enthusiasmus für Spitzensport anzustecken.“

Neben klassischen Sportarten gibt es in Bremen weitere Events, die ein breiteres Publikum begeistern – etwa das Offroad-Radrennen „Red Bull Aufsatteln 2024“, das Massen anzog. Bereits 2018 sorgte der „Red Bull Flugtag“ in der Bremer Überseestadt für Aufsehen, als sich Teams mit fantasievollen, selbstgebauten Fluggeräten mutig von einer sechs Meter hohen Rampe stürzten.

Werder Bremen – das sportliche Rückgrat der Stadt

Einer der wichtigsten Pfeiler für die sportliche Identität bleibt der Fußball-Bundesligist Werder Bremen. „Werder Bremen ist einer der wichtigsten, vielleicht sogar der wichtigste touristische Leistungsträger, den wir hier an unserer Seite haben“, betont Oliver Rau im WFB-Podcast „Go Global! Bremen Business Talks“. Die Bundesliga-Spiele locken nicht nur tausende Menschen in die Stadt, sie erzeugen auch einen enormen wirtschaftlichen Effekt – mit jährlich mehr als 300 Millionen Euro Wertschöpfung und mehr als 1.700 Arbeitsplätzen rund um Heimspiele – das zeigt eine Studie von 2018. Werder Bremen steht laut ihr für Tradition, Sympathie und regionale Verbundenheit – und schafft zugleich eine emotionale Bindung, die nicht nur Bremer:innen, sondern Menschen weit über die Stadtgrenzen hinaus zusammenbringt.

Werderfans
Werder verbindet. Der Fußball-Bundesligist ist Herzstück der Stadt – emotional, wirtschaftlich und weit über Bremens Grenzen hinaus. © Thomas Christensen / Frame & Work

Darüber hinaus ist Werder auch international für Bremen aktiv, etwa in Vietnam: Dort organisiert der Verein gemeinsam mit der WFB Trainingseinheiten und Schulbesuche, um nicht nur Fußball, sondern auch Bremen als Wirtschaftsstandort zu vermitteln. Sport wird so zum Türöffner für wirtschaftliche Beziehungen und Fachkräftegewinnung.

Förderung mit Wirkung – wie Bremen Veranstaltungen unterstützt

Hinter vielen der genannten Events steht gezielte Förderung durch die Wirtschaftsförderung Bremen – meist in Form von Fehlbedarfsfinanzierungen. „Zunächst einmal ist die WFB auch mit der aktiven Förderung von Sportveranstaltungen beauftragt“, erklärt Rau. Dabei geht es vor allem um Events mit regionalwirtschaftlicher Bedeutung sowie um überregionale Ausstrahlung, die das Image der Stadt verbessern und touristische Anreize schaffen. „Wir wollen diese Zusammenarbeit sogar noch stärker pointieren und arbeiten aktiv an weiteren Ideen rund um das Thema Spitzensport in Bremen.“

Kooperationen mit lokalen Vereinen – beispielweise den Tänzerinnen und Tänzern vom Grün-Gold-Club Bremen bis zu den Event-Fachleuten bei Bremen 1860 – runden das Bild ab. Dabei wird nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch im Stadtmarketing, etwa durch gemeinsame Reisen, Werbung oder Messeauftritte. Der Grün-Gold-Club Bremen ist übrigens mit seinem A-Team der Lateinformation 19-mal Deutscher Meister, fünfmal Europameister und 14-mal Weltmeister geworden – eine überragende Bilanz und ein echtes sportliches Aushängeschild für die Hansestadt.

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