Faul macht pfiffig!
Tourismus
Na klar, vom Märchen der Bremer Stadtmusikanten hat man schon in der ganzen Welt gehört. Und jeder Gästeführer berichtet bei seinem Marktplatzrundgang natürlich von der Bremer Gründungssage über die „Gluckhenne“. Bremen ist voll von Geschichten. Aber eine von ihnen finde ich besonders sympathisch, denn ich halte es mit dem sizilianischen Sprichwort: „Wer nicht richtig faulenzen kann, der kann auch nicht richtig arbeiten.“ ;-)
Es geht um eine wirklich wahre Geschichte, die sich so in Bremen zugetragen hat (sagt zumindest Autor Wilhelm Wagenfeld!).
Stattgefunden hat sie im Bremer Stephaniviertel, oder inzwischen auch … Faulenquartier
Das Märchen der Sieben Faulen
In Bremen lebte einst ein Mann, der hatte sieben Söhne. Einer noch größer und stärker als der andere. Die schlenderten den ganzen Tag umher, schauten ins Wasser und sahen nach Wind und Wetter, und wenn sie am Mittage zu Hause ankamen, hatten sie Hunger, wie die Wölfe; – kurzum, sie waren faul.
Und weil sie sich weigerten, ihrem alten Vater bei der Feldarbeit und im Haushalt zu helfen, schickte dieser sie in die Welt hinaus. Zudem wurde ihnen das Leben zu Hause zu langweilig und sie suchten neue Herausforderungen.
Nach über einem Jahr – die Eltern hatten sie sehr vermisst – kehrten sie wieder zurück. Und wie verändert sie waren!
Sie zogen Gräben, um das Land zu entwässern. Und die Nachbarn sagten: „Damit sie sich nicht immer nasse Füße holen“. Sie bauten Straßen, „Damit sie nicht immer die beschwerlichen Wege über das Feld zurücklegen müssen“, und große neue Häuser „Damit sie sich auf die faule Haut legen können“. Und ehe man es sich versah, waren sie die Reichsten in der Gegend, die Menschen kamen von nah und fern, um ihre Innovationen zu bewundern. Und somit sieht man, wie aus Faulheit Erfindergeist werden kann!

Die Bremer errichteten ihnen zu Ehren Denkmäler in der Stadt, die noch heute zu bewundern sind, so zum Beispiel in der Böttcherstraße oder dem genannten Faulenquartier. Und von ihnen hat die Faulenstraße ihren Namen, in der auch Friedrich Wagenfeld lebte, der die Bremer Volkssagen aufschrieb und 1844 erstmals als Buch veröffentlichte.
Wagenfeld legt seine Geschichte in jenes Gebiet, auf dem bereits im 13. Jahrhundert die Stephansstadt, heute „Stephaniviertel“ mit ihrer Faulenstraße, außerhalb des befestigten Bremer Stadtkerns stand – in das heute so genannte Faulenquartier. Besiedelt war das Gebiet (auch „krumme Stadt“) von Schiffern, Fischern und Handwerkern der wachsenden Stadt Bremen. Der Straßenname Faulenstraße leitet sich, so die Überlieferung, auf Grund des Zustandes wahrscheinlich von der mittelalterlichen bzw. niederdeutschen Bezeichnung für feucht, faulig, sumpfig (fuhle) ab. Der Zustand des unbefestigten Weges war schlecht, und so erlaubte man, so die unbelegte Überlieferung, „Tagedieben“, ihre Häuser dorthin zu bauen, damit sie die Straße befestigten.
Innovationspreis der Sieben Faulen
Tja, und eben diese waren offensichtlich äußerst pfiffig. Der deutsche Schriftsteller Erhard Blanck beschrieb es : “Faulheit ist der Antrieb, etwas zu tun, damit man dann möglichst nichts mehr zu tun hat. Wir nennen es oft auch Erfindungen.“ Und die Nachkommen der sieben Faulen sorgen noch heute dafür, dass in Bremen Innovation mit Tradition verbunden bleibt.
Der gemeinnützige Verein „Die Sieben Faulen e. V.“ sieht sich entsprechend der von Friedrich Wagenfeld erzählten Sage über die sieben faulen Brüder verpflichtet, innovatives Denken, Handeln und Verhalten anzuregen und zu unterstützen. Alle zwei Jahre lobt er einen Preis aus für neue Ideen, die das Leben einfacher, schöner, angenehmer, liebenswürdiger und lebenswerter machen. Wer in 2016 mitmachen möchte, hat dazu noch bis Mitte März Zeit. Weitere Infos zum Verein.
Vielen Dank an Ronald Vogel für die schönen Fotos!
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