
Seit zehn Jahren bietet das bremische BID-Gesetz einzelnen Stadtquartieren die Möglichkeit, ihre Aufenthaltsqualität zu erhöhen und ihr Image zu verbessern. Einige Viertel wie Ansgarikirchhof, Sögestraße und Ostertor/Steintor haben diese Chance bereits genutzt. Die Vorteile eines Business Improvement Districts liegen auf der Hand: Auf einer verlässlichen finanziellen Basis und in einem definierten Zeitraum ziehen die Akteure des Quartiers an einem Strang. Ob neue Schilder oder Begrünung, freies WLAN, Straßenfeste oder Konzerte – die Kosten werden von allen gemeinsam getragen, so ist es gerecht und alle profitieren davon.
Was ist ein BID?
Die Idee der Immobilien- und Standortgemeinschaften kommt ursprünglich aus Kanada und ist unter dem Begriff Business Improvement Districts (BID) bekannt. Genau genommen ist ein BID ein gesetzlicher Rahmen für Eigeninitiative und Selbstorganisation. Die Ideen, Blumenkübel aufzustellen oder eine weihnachtliche Straßenbeleuchtung zu montieren, sind nicht neu, aber scheitern oftmals daran, dass sich die Anlieger uneinig sind, wie sie die Kosten verteilen. Ein BID bietet die nötigen Strukturen, um vielseitiges Engagement in geordnete Bahnen zu lenken. 2005 entstand das erste deutsche BID in Hamburg. Mittlerweile gibt es deutschlandweit rund 30 BIDs, einige wurden bereits verlängert.
2006 hat die Bremische Bürgerschaft die rechtlichen Voraussetzungen für BIDs im Land Bremen geschaffen. Drei Jahre später wurden die ersten zwei Bremer BIDs eingerichtet: das BID Ostertor/Steintor und das BID Ansgarikirchhof. Die Idee ist, dass sich die Grundeigentümer und weitere Akteure offiziell zusammentun und sich als Einheit präsentieren. Pflasterungen, Beleuchtung, Sauberkeit, Sicherheit, Events, Sonderaktionen – all das sind Themen, die ein BID diskutieren und umsetzen kann. Die Kosten werden gemäß eines definierten Schlüssels auf alle Anlieger umverteilt.
