„Bremen nimmt eine Vorreiterrolle für andere Städte ein“
InnenstadtLucas Flümann von der Stiftung Deutsche Sporthilfe über die Kooperation mit der WFB
Seit Sommer ist die Stadt Bremen offizielles „Our House Actionsport-Hub Norddeutschland“. Im Rahmen des Urban-Sports-Pilotprojekts soll die Innenstadt Bremens revitalisiert und für eine junge Zielgruppe attraktiver gestaltet werden. Seitdem ist einiges passiert. Im Interview spricht Lucas Flümann, Leiter Our House der Deutschen Sporthilfe, über sein bisheriges Fazit der Kooperation, die Stärken Bremens und was es künftig für eine attraktive Innenstadt braucht.
Was ist Our House?
Our House ist eine Marke der Sporthilfe. Lange haben wir bei der Sporthilfe ausschließlich olympische und paralympische Athlet:innen supportet. Mit Our House wollten wir unsere Scheuklappen ablegen und zeigen: Es gibt abseits der Medaillen doch noch mehr Sportler:innen. Der Blick auf gesellschaftliche Trends wie Urbanisierung verändert auch den Sport: Ein Verein ist nicht mehr zwangsläufig nötig, es geht auch über Individualisierung. Mit Our House wollen wir den Athlet:innen, die in ihrer Subkultur gefeiert werden, Raum geben und die bedeutendsten Actionsportarten fördern. Als Deutsche Sporthilfe ist es uns wichtig, dass Sportler:innen in die Gesellschaft wirken und wichtige Werte vermitteln – und diese können schließlich auch durch Actionsportler:innen weitergetragen werden.

Was genau macht ihr?
Mit Our House wollen wir Subkulturen ansprechen und ihre Lebenswirklichkeit zeigen. Mit einer monatlichen finanziellen Förderung unterstützen wir 20 Sportler:innen aus den Bereichen BMX, Wakeboard, Parkour, Skateboard, Free-Ski und Free-Snowboard und schenken ihnen Anerkennung, das wirkt auch auf andere. Wir fördern sie außerdem ideell, schicken die Sportler:innen auf Reisen, veröffentlichen Videos auf Social Media-Kanälen. Es geht darum, guten Content durch Sport zu schaffen, dafür ist das Urban-Sports-Pilotprojekt Our House genau der richtige Weg. Denn die Kids finden ihre Sporthelden heutzutage auch über Social Media.
Wie kam die Kooperation mit Bremen zustande?
Um Sportler:innen weiter dabei zu unterstützen, als Vorbilder in die Gesellschaft zu wirken, ist Our House immer auf der Suche nach starken Partnern. Wir hatten bereits sehr erfolgreiche Kooperationen, zum Beispiel mit adidas oder Samsung – und nun mit der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB). Die WFB kam mit der Vision, durch (Action)Sport die Bremer Innenstadt zu revitalisieren, auf uns zu. Das fanden wir interessant. Der Mut und die Akzeptanz der Stadt, das zu machen und mit Actionsport die Innenstadt zu beleben, hat auch uns überzeugt. Bremen hat die richtige Einstellung und nimmt damit eine Vorreiterrolle für andere Städte ein.
Our House und Bremen wollen einen norddeutschen Actionsport-Hub aufbauen – was bedeutet das?
Vorerst bis Ende des Jahres ist die Stadt Bremen offizielles „Our House Actionsport-Hub Norddeutschland“. Damit positioniert sich Bremen und zeigt, dass die Stadt für Actionsport steht. Das heißt, dass es hier Plätze und Orte gibt, wo Sportler:innen ihrer Leidenschaft für BMX, Parkour & Co. nachgehen können, dass es Szenen für die Sportarten gibt – und natürlich die Sportler:innen selbst. Es geht aber auch darum, andere Menschen nach Bremen zu bringen und die Stadt so zu beleben, zwanglos, konsumfrei und inklusiv. Denn zu der Kooperation und der Idee eines Actionsport-Hubs gehören auch verschiedene Events, die über den Sommer bereits in Bremen stattgefunden haben.
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Was ist bisher passiert: Welche Veranstaltungen gab es? Und wie war die Resonanz?
Im September waren mit Silke Sollfrank, Deutschlands erfolgreichste Pro-Parkour-Athletin und Freerunnerin, und Topsportler Luca Beaufort zwei echte Profis zu Gast in Bremen. Ein Teil der Bremer Innenstadt wurde in einen Sprung- und Kletterpark mit verschiedenen Aufbauten verwandelt. Außerdem wurden Workshops mit den Sportlern angeboten – ein Nachmittag, den die Kids nicht vergessen werden. An drei Tagen fand außerdem ein BMX-Jam statt, zu dem auch die beiden Top-Sportler Bruno Hoffmann und Kilian Roth nach Bremen kamen, um Workshops zu geben. Die Resonanz war super. Anlässlich des BXM-Events haben wir an der Weser noch ein Video für die sozialen Kanäle produziert.
Was braucht eine Innenstadt aus deiner Sicht, um sportgerecht zu sein?
Wir benötigen attraktive Angebote für junge Menschen im Bereich Actionsport. Dafür braucht es vor allem Plätze – zum Beispiel Sportparks – für die Sportler:innen, wo sie aktiv werden können und keine Sorge haben müssen, dass sie weggeschickt werden. Diese Orte sollten stadtnah platziert werden. Damit werden Anlässe geschaffen, um in die Innenstadt zu kommen, nicht nur für die Athlet:innen selbst. Wenn man es hinbekommt, neben dem Einzelhandel Plätze zu schaffen, die Menschen anziehen, Highlight-Events anzubieten, wo man zuschauen und mitmachen kann – und so die verschiedenen Bereiche miteinander vermischt – das macht eine Innenstadt attraktiv.

Was hat Bremen da schon zu bieten und was fehlt (noch)?
Einrichtungen wie die 2bACTIVE-Base sind bereits schöne Ideen und bieten in der Bremer Innenstadt eine Anlaufstelle, um Gleichgesinnte zu treffen und sich auszutauschen. Das hat Vereinscharakter, ohne dass es einen Verein braucht. Auch die bisherigen Events im Rahmen der Veranstaltungsreihe „2bACTIVE Backyards“ waren ein guter Anfang, um langfristig ein Actionsport-Place in Deutschland zu werden. Aber da geht noch mehr. Ich träume auch in Bremen von Großevents wie sie schon in anderen Städten stattgefunden haben. Mit solchen Veranstaltungen kann man Städten einen ganz neuen Anstrich verpassen. Bekannte Sportler:innen in die Stadt zu holen und mit ihnen gemeinsam coole Content-Produktionen auf die Beine zu stellen, um das Ganze auf Social Media zu inszenieren – da ginge für mich die Reise in Bremen hin.
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