14.11.2024 - Mona Fendri

Das Forum am Domshof: ein neuer Treffpunkt im Herzen Bremens

Wissenschaft

Wie der neue Standort der Universität Bremen die Innenstadt belebt

Mit dem Einzug des Fachbereichs für Rechtswissenschaften und weiterer Institute der Universität Bremen in das ehemalige Gebäude der NordLB am Domshof entsteht ein lebendiger Ort im Zentrum der Stadt, der maßgeblich zur Entwicklung der Bremer City beiträgt. Tradition und Moderne verschmelzen in einer spannenden Architektur, die nicht nur Studierende begeistert.

Man spürt es sofort, wenn man durch die Tore des Forums am Domshof tritt: Hier entsteht etwas Neues. Nach dem Betreten des Innenhofs gelangt man in die ehemalige Kassenhalle, die nun als zentraler Treffpunkt für Studierende, Dozentinnen und Dozenten und Gäste der Universität dient. Hier wird Wissen vermittelt und Austausch gefördert.

Studierende sitzen an Tischen, manche vertieft in Bücher, andere in angeregte Gespräche. Die hohen Fenster lassen das Tageslicht auf die warmen Holzfurniere fallen. Die Universität Bremen hat einen modernen, Standort mitten in der Stadt geschaffen. Seit Anfang Oktober 2024 sind in dem umgebauten Gebäude der Fachbereich Rechtswissenschaften, das Zentrum für Arbeit und Politik (ZAP) und die Academy HERE AHEAD für internationale Studienbewerberinnen und -bewerber untergebracht. Im Februar 2025 folgt dann das Institut für Arbeit und Wirtschaft (iaw).

Außenansicht Gebäude Forum am Domshof
Klare Formen und hoher Wiedererkennungswert hat das Gebäude am Domshof © Universität Bremen/Annemarie Popp

Architektur als Brücke zwischen Tradition und Moderne

Schon die imposante Architektur des Gebäudes macht den neuen Uni-Standort zu etwas Besonderem. Benjamin Krohne, Projektleiter bei der NORD/FM und verantwortlich für dieses Projekt, betont: „Als wir 2016 den Neubau für die Bremer Landesbank auf dem Domshof beauftragt haben, ging es darum, einen Bau zu gestalten, der sich in das historische Umfeld des Domshofs einordnet und dennoch eigenständig ist.“ Die mehrfach preisgekrönte Klinkerfassade ist nicht nur ein optischer Hingucker, sondern auch eine Hommage an die norddeutsche Bauweise und wurde sorgfältig in das denkmalgeschützte Ensemble am Domshof integriert. Ein Ort, der Geschichte vermittelt, aber auch zukunftsgerichtet aufgestellt ist.

Im Inneren setzt das Gebäude auf Modernität und Offenheit. Die Eingangshalle und ehemalige Kassenhalle der Bremer Landesbank wird in Zukunft als Aufenthaltsraum für Studentinnen und Studenten genutzt und dient außerdem als Veranstaltungsort mit Platz für bis zu 200 Personen. „Die Holzvertäfelungen sind wie der Natursteinboden erhalten geblieben, sodass man die Grundstruktur der schön gestalteten Halle weiterhin erkennen kann“, so Krohne.

Das rot-grüne Farbspektrum, das sich durch alle Etagen durchzieht, ist auch auf dem Boden der Eingangshalle zu erkennen. „Die roten Elemente erinnern an den rötlichen Steinbelag, der im historischen Teil Bremens zu finden ist“, erklärt Krohne. „Dem Architekten ging es darum, diesen roten Bodenbelag aus der Umgebung auch ins Gebäude hinein zu integrieren. Grün ist dazu die Komplementärfarbe.“

Innenhof Gebäude Forum am Domshof
Die interessante Innenarchitektur des Hofs genießen bald zahlreiche Studierende © Universität Bremen/Annemarie Popp

Lernen mit Ausblick

Im ersten Obergeschoss des neuen Universitätsgebäudes wird künftig die juristische Bibliothek die frisch eingezogenen Studierenden willkommen heißen. 100.000 Fachbücher reihen sich in den hohen Bücherregalen entlang der Fensterfronten. „Schon von außen wird man durch die großen Fenster das Treiben in der Bibliothek sehen können“, so Krohne. „Das schafft eine besondere Verbindung zwischen Stadt und Universität“.

Sobald der Betrieb der Bibliothek im Januar 2025 aufgenommen wird, werden die Studierenden von den Lerntresen an den Fenstern direkt das bunte Treiben auf dem Domshof beobachten können. Auch in den Innenhof des Gebäudes können die Lernenden von ihren Arbeitsplätzen aus blicken – ein ruhiger Ort inmitten der Stadt, wo Studierende, Uni-Mitarbeitende aber auch Gäste der Universität bei gutem Wetter unter freiem Himmel entspannen und ein Getränk oder einen Snack aus der Kaffee Bar des Studierendenwerks genießen können.

Raum für Innovation und Zukunft

In den oberen Stockwerken befinden sich Büros und Vorlesungsräume – hier mischen sich Lehre und Forschung. Ein besonderes Highlight ist das Turmzimmer, das sich direkt über dem Café & Bar Celona am Liebfrauenkirchhof befindet. Es handelt sich um einen kreisrunden Raum, der für Vorlesungen und Seminare genutzt wird. Er liegt im Bereich hinter der denkmalgeschützten Fassade, die im Zuge des Bankneubaus erhalten wurde. „Es ist faszinierend zu sehen, wie aus einem ehemaligen Bankgebäude ein lebendiger Universitätsstandort entstanden ist“, freut sich Krohne.

Innenraum mit Tischen und Stühlen für Studierende
Bis zu 1.400 Studierende nutzen die neuen Räumlichkeiten künftig. © Universität Bremen/Annemarie Popp

Auch unter der Erde wird auf die Bedürfnisse der Studentinnen und Studenten eingegangen. Im ersten Untergeschoss wurden PKW-Stellplätze zu Fahrradstellplätzen umgebaut, um Raum für insgesamt 320 Fahrräder zu schaffen.

Ein Impuls für die Bremer Innenstadt

Der Umzug eines Teils der Universität Bremen in das Forum am Domshof ist mehr als ein infrastrukturelles Projekt. Es ist ein Meilenstein für die Bremer Innenstadt. „Das Thema Belebung der Innenstadt ist für uns als Immobilieninvestor ebenfalls von großer Bedeutung, da eine funktionierende Innenstadt zur Aufwertung des Standortes Bremen beiträgt. Mit den 1.400 Studierenden, die sich hier regelmäßig aufhalten werden, entsteht neuer Raum für Begegnung und urbanes Leben“, betont Krohne.

Nicht nur die Nähe zur Markthalle Acht und anderen gastronomischen Einrichtungen bietet eine ideale Ergänzung. Studierende werden zum Publikum für alle umliegenden Geschäfte, Cafés, Restaurants und kulturellen Einrichtungen und die Innenstadt erhält durch die zusätzlichen Besucher:innen einen wichtigen Impuls, um bestehende und neue Konzepte zu beleben. „Publikumswirksame Aktionen wie zum Beispiel das Open Space auf dem Domshof zeigen, wie wichtig solche Projekte für die Innenstadt sind, und mit der Ansiedlung der Universität wurde ein weiterer Frequenzbringer geschaffen “, fügt Krohne hinzu.

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