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8.7.2019 - Reinhard Wirtz / Andrea Bischoff

Zahlen bitte! Ein erfolgreiches Jahr für den Wirtschaftsstandort Bremen

Erfolgsgeschichten

Die Wirtschaftsförderung Bremen präsentiert ihre Ergebnisse für 2018

Das Geschäftsergebnis 2018 der Wirtschaftsförderung Bremen in einer Collage.
© WFB / Gerd Jegelka

Was bringt Wirtschaftsförderung eigentlich ganz konkret? Und woran arbeiten die so? Im vergangenen Jahr waren das zum Beispiel die Übergabe des Forschungszentrums ECOMAT, die Fertigstellung des Strandparks Waller Sand, verstärkte Initiativen in den USA gemeinsam mit Hamburg und Schleswig-Holstein und einiges mehr. Viele Projekte standen 2018 auf der Agenda der Bremer Wirtschaftsförderer. Und die trugen Früchte.

Ansiedlungen

Grafik zu den Ansiedlungen der Wirtschaftsförderung in Bremen: Ein LKW mit der Zahl 34 darauf und zwei Köpfe, die sich unterhalten. Darüber eine Sprechblase, in der 1.027 Ansiedlungsgespräche steht.
© WFB / Gerd Jegelka

Erneut erfolgreich war die WFB 2018 beim Thema Akquisition. Mit ihrer Unterstützung konnten im vergangenen Jahr 17 nationale Unternehmen neu in Bremen angesiedelt werden (Vorjahr: 13). Steht eine Entscheidung für einen neuen Standort an, schauen Verantwortliche in den Unternehmen auf strategische Faktoren, auf die Rahmenbedingungen und auf eine professionelle Begleitung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr gab es 478 Gespräche und Standortberatungen (Vorjahr: 447) in Sachen nationale Ansiedlungen.

Bei den Neu-Bremern handelt es sich meist um kleine und mittlere Unternehmenseinheiten. Ausnahmen bildeten zwei größere nationale Unternehmensakquisitionen – eine davon ist die Nevaris Bausoftware GmbH, ein Marktführer für ganzheitliche baubetriebliche und baukaufmännische Softwarelösungen für Architekten und Bauunternehmen aus dem Portfolio der weltweit agierenden Nemetschek Group

Seit jeher versteht sich Bremen als weltoffener Wirtschaftsstandort mit starker internationaler Ausrichtung. Konsequent setzt daher auch die WFB auf die Akquisition internationaler Unternehmen. Der Erfolg:17 internationale Ansiedlungen (Vorjahr: 21). Dass diese Erfolge sich nicht quasi von selbst einstellen, zeigt ein Blick auf weitere Details in der Statistik. Danach führten die Experten und Expertinnen im vergangenen Jahr 814 Ansiedlungsgespräche (Vorjahr: 659), gewährten 385 Mal internationale Standortberatungen (Vorjahr: 301) und führten zusätzlich 14 weitere Beratungsprojekte im Rahmen des Außenwirtschaftsservice durch (Vorjahr: 14). 

Neue Ansiedlungen in 2018:

National: NEVARIS Bausoftware GmbH • Powertrust GmbH • Axivion GmbH • Weidner Stern Jeschke Patentanwälte Partnerschaft mdB • Matau-Marine GmbH • AVANTO VR Solutions GmbH • convent experts GmbH • JUMP House Bremen GmbH • Delbenpark GmbH • MA*MA worksGmbH • pure-mantec GmbH / ProPure – Protect GmbH • Florian Krüger jung & geistreich Verlag e.K. • LOCKED GmbH • Bauplanung Nord-Oldenburg GmbH & Co. KG • Herbal GmbH • LINDE + WIEMANN SE & Co. KG • Joblinge gAG Hanse International: MANTIS CHEMIE GmbH • Faith International GmbH • BAIZIMING Trading & Consulting GmbH • Hansa Akademie für Bildung und Wissenschaft GmbH • Alfanet Verwaltungsgesellschaft mbH • Bremische Aurora Energie GmbH • Speed Technology GmbH • Tian Shang International GmbH • Westman International GmbH • Funken International GmbH • West Glamour Commercial GmbH • Laiba International GmbH Zhongqi GmbH • App CN GmbH • Brefeo Hanse GmbH • Bremer Naturhandel GmbH • Alleshier GmbH

Die WFB ist mit Bremeninvest-Offices in China und der Türkei vertreten. 2018 wurden die internationalen WFB-Zielländer zudem durch die Eröffnung eines Bremeninvest-Offices in Vietnam erweitert, um das Potenzial dieses sich rasch entwickelnden asiatischen Marktes zu erschließen. Inzwischen sind auch die Weichen gestellt für die Bremer Beteiligung am Northern Germany Innovation Office in San Francisco, um mit den Bundesländern Schleswig-Holstein und Hamburg sowie weiteren Partnern aus der Wirtschaft gemeinsam aufzutreten. 

In 2018 konnte die WFB durch nationale und internationale Ansiedlungen in Bremen 336 neue Arbeitsplätze schaffen (Vorjahr: 337). 

Unternehmensservice & Unternehmensberatung

Grafik zu den Ergebnissen 2018 aus dem Unternehmensservice der WFB.
© WFB / Gerd Jegelka

Die WFB bietet in Kooperation mit der Handels- und der Handwerkskammer, der RKW Bremen GmbH, dem IQ-Netzwerksowie der BAB Bremer Aufbau-Bank GmbH Leistungen des „Unternehmensservice Bremen“ (USB)  des „Willkommensservice Bremen“ und des „Einheitlichen Ansprechpartners“. Dazu zählen unter anderem Beratungen rund um Gewerbemeldungen sowie für Unternehmen, die ausländische Fach-und Führungskräfte als Beschäftigte in die Hansestadt holen wollen, ebenso Beratungen zur Aufenthaltstitel- oder Visumsvergabe sowie zur Anerkennung von Abschlüssen.

Im 2018 verzeichnete der USB 1.005 Kundenkontakte (Vorjahr: 994), darunter 811 betreute Gewerbemeldeverfahren. Der Einheitliche Ansprechpartner agierte mit mehr als 800 Beratungen erneut auf dem hohen Niveau von 2017 und erwies sich so als unverzichtbarer Baustein der wirtschaftsfördernden Angebote. Der sehr gut vernetzte „Willkommensservice Bremen“ wird von den Unternehmen anerkannt, seine Leistungen sollen in diesem Jahr erweitert werden. 

Die WFB unterstützt im Rahmen der Unternehmensbetreuung bremische Unternehmen bei ihren Unternehmensentwicklungen und Expansionsabsichten, beispielsweise durch den Verkauf von Gewerbeflächen, aber auch als Moderator bei Genehmigungsprozessen. In diesem Rahmen gab es im vergangenen Jahr 2.032 Kundengespräche. Seit 2018 gibt es mit dem Handwerkslotsen zudem einen zentralen Ansprechpartner für alle Belange des Handwerks.

Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Bremen 

Mit rund 90 Unternehmensbesuchen, über 100 Veranstaltungen, Seminaren und Dialogforen und fünf Messeauftritten zieht das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Bremen nach einem Jahr eine positive Bilanz. Als eines von bundesweit 25 Kompetenzzentren unterstützt und fördert das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Bremen KMU seit 2018 kostenlos in ihrer digitalen Transformation und versteht sich als erster Ansprechpartner zu allen Digitalisierungsfragen. Es gehört zur Initiative Mittelstand-Digital, mit der das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Digitalisierung in KMU und im Handwerk unterstützt. 

Geboten wird ein Mix aus kostenlosen Theorie- und Praxisbausteinen. In Innovationswerkstätten können Unternehmen sich mit wichtigen Technologien und Arbeitsprozessen vertraut machen. Dazu hat das Zentrum in 2018 unter anderem zwölf Demonstratoren eingerichtet. Etabliert wurde in 2018 zudem ein Netzwerk lokaler Multiplikatoren. 14 Kooperationspartner in Norddeutschland arbeiten bereits mit dem Kompetenzzentrum zusammen. In diesem Jahr wollen Schneider und sein Team auch die Vernetzung mit dem frisch gegründeten KI-Cluster Bremen.AI vorantreiben.

Vermarktung von Gewerbeflächen

Grafik, die das Vermarktungsergebnis und die Anzahl der 2018 durch Wirtschaftsförderung geschaffenen und gesicherten Arbeitsplätze zeigt.
© WFB / Gerd Jegelka

Die Vermarktung von Gewerbeflächen war auch 2018 mit 32,16 Hektar außerordentlich erfolgreich. Ausschlaggebend war neben der exzellenten konjunkturellen Lage, dass Bremen im vergangenen Jahr über ein entsprechendes Angebot an erschlossenen Gewerbeflächen verfügte. So konnten 2018 mit dem Verkauf von Gewerbeflächen Investitionen in Höhe von rund. € 226 Millionen (Vorjahr: € 225 Millionen) initiiert werden. Nationale und internationale Ansiedlungen trugen mit rund € 19 Millionen (Vorjahr: € 22 Millionen) zum Investitionsvolumen bei. Durch die Gewerbeflächenvermarktung konnte die WFB 2018 Erlöse in Höhe von € 16,86 Millionen erzielen. 3.072 Arbeitsplätze konnten hiermit gesichert werden. Es liegen Zusagen von Unternehmen für die Schaffung von 823 neuen Arbeitsplätzen vor. Insgesamt wurden durch die Aktivitäten der WFB in 2018 1.375 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Von besonderer Bedeutung waren 2018 die Verkäufe im Gewerbepark Hansalinie in Höhe von 8,2 Hektar (davon 7,8 Hektar an Automotive-Zulieferer) sowie im Güterverkehrszentrum Bremen (GVZ). Hier wurden nahezu zehn Hektar an Logistiker verkauft. Zu den spektakulären Projekten zählte die Expansion von Valeo im Gewerbepark Hansalinie, einem der größten Automobilzulieferer der Welt. Weitere bedeutsame Grundstücksverkäufe gab es im Technologiepark, darunter an die Sparkasse Bremen. Die Investitionen der Unternehmen und folglich die Nachfrage nach Gewerbeflächen steigen weiter an. Für dieses Jahr sind Vermarktungen von rund 28 Hektar zu erwarten.

Erschließung, Hochbau und Immobilien

Grafik zu den durch die WFB 2018 erschlossenen Flächen und Erlösen.
© WFB / Gerd Jegelka

Neben dem ECOMAT zählten für die WFB-Abteilung Erschließung, Hochbau und Immobilien in 2018 im Team Grundstücksverkehr der Verkauf des Kontorhauses am Markt an die Jacobs-Gruppe sowie die  Vorbereitungen für den anstehenden Umzug der WFB in den Lloydhof in der Bremer Innenstadt, die Vorbereitung des Verkaufs der Flächen in der Überseestadt am Kopf des Europahafens, die öffentlichen Ausschreibungsverfahren zur Vermarktung des Grundstückes für Einzelhandel im Wohn- und Büropark Oberneuland und des Wohnungsbaugrundstückes „Kaffeequartier“ in der Überseestadt und die Ausschreibung für die Neugestaltung des Lankenauer Höfts zu den Schwerpunkten. Aus dem Team Hochbau & Erschließung sind insbesondere die Umbauten auf dem ehemaligen Gelände der Bremer Wollkämmerei (Kämmerei-Quartier), die Fertigstellung des „Waller Sand“ und die Erweiterungsarbeiten im Gewerbegebiet Hansalinie zu nennen. Insgesamt wurden 16,3 Hektar Gewerbeflächen neu erschlossen.

Die WFB-Abteilung tritt mit dem Team Immobilienverwaltung auch als Vermieterin ihrer Eigenimmobilien am Markt auf. Zu den Eigenimmobilien zählen neben dem neuen EcoMaT unter anderem das World Trade Center Bremen (WTC) sowie das Gründerzentrum im WTC sowie die Technologie- und Gründerzentren BITZ Bremer Innovations- und Technologiezentrum und die drei Fahrenheithäuser. In den Technologie- und Gründerzentren der WFB waren Ende 2018 rund 90 Unternehmen mit circa 900 Beschäftigten angesiedelt, die Auslastung liegt bei 99 Prozent

Bremen Marketing – Bremen.online

Grafik zu den Marketingergebnissen der Wirtschaftsförderung Bremen 2018
© WFB / Gerd Jegelka

Die Abteilung Marketing nimmt die Federführung für das Stadtmarketing Bremens wahr und ist als interne Agentur für die WFB und für senatorische Dienststellen tätig. Ein zentrales Thema war das Raumfahrtjahr in Bremen. Unter dem Motto „STERNSTUNDEN 2018“ erwarteten die Bremerinnen und Bremer und Gäste der Stadt anlässlich des International Astronautical Congress (IAC) in Bremen zahlreiche Angebote: 170 Veranstaltungen fanden vom 11. Januar bis 5. Oktober 2018 statt, rund 200 waren es bis Ende 2018. 80 Partner beteiligten sich mit konkreten Aktionen. Die Abteilung Marketing übernahm die Projektkoordination und –leitung sowie das Gesamtmarketing des Raumfahrtjahres. Ein Highlight war die Live-Schaltung zur Internationalen Raumstation im Rahmen des IAC am 3. Oktober.

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Diese wurde auch auf dem Bremen-Stand zur zentralen Feier zum Tag der Deutschen Einheit in Berlin per LED-Wand übertragen. Das Marketing-Team organisierte den Auftritt des Landes Bremen gemeinsam mit der Senatskanzlei. 

2018 platzierte die Abteilung Marketing 40 Anzeigen - und Beilagen-Durchläufe in Printmedien. Diese erzielten circa 71 Millionen Kontakte. Die Abteilung war außerdem für die Eigenwerbung Bremens in der Außenwerbung (Citylights und Großflächen) zuständig. Es wurden über 18.000 Plakate mit 180 Motiven geschaltet. Bei den Messeauftritten handelte es sich 2018 um organisierte Gemeinschaftsstände (6), auf denen die WFB 512 Kundengespräche verzeichnen konnte. 66 Mitaussteller präsentierten sich auf diesen Ständen. Die WFB war 2018 zudem selbst achtmal an Gemeinschaftsständen beteiligt.

bremen.online befasst sich mit der digitalen Präsentation Bremens und betreibt zum Beispiel das Stadtportal www.bremen.de. Dort erhielt der Veranstaltungskalender 2018 eine Frischzellenkur. Unter der Rubrik „Bremen wird neu“ informiert das Team über aktuelle Bauvorhaben. Neu gestaltet und erweitert wurde der barrierefreie Stadtführer. In Kooperation mit dem Institut für Informationsmanagement Bremen (Link) entstanden Stadtteilführer für Osterholz und Hemelingen.

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Zu den Projekten der Abteilung zählten auch die Neugestaltung der M3B GmbH-Messe-Homepage, die Produktion der bremen-innovativ-Internetseite im Auftrag der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, eine Internetseite und ein Podcast für das Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0, diverse Video- und Kurzfilmproduktionen, mehrere „Instawalks“ und nicht zuletzt die weitere Betreuung der sozialen Netzwerke Facebook, Twitter, Instagram und Pinterest.

Ausblick 2019

Graffiti auf einem Bremer Bunker: Ein Mann im Anzug blickt durch ein Fernglas.
© WFB / Ingo Wagner

Schon im vergangenen Jahr haben die Bremer Wirtschaftsförderer ihr Augenmerk mehr und mehr auf weitere Branchen gerichtet. Auf Sektoren, die vor Ort (noch?) keine Cluster bilden wie Luft- und Raumfahrt, Automotive oder die Maritime Wirtschaft/Logistik, die aber traditionell von wesentlicher Bedeutung für den Wirtschaftsstandort sind. Hier geraten Branchen wie die Gesundheitswirtschaft, die Nahrungs- und Genussmittelbranche und die Immobilienwirtschaft in den Blick. 

Starkes weiter stärken, lautet das Motto. „Wir haben begonnen, diese Branchen mehr in den Fokus zu nehmen. Wir wollen Fragen in diese Branchen hineintragen, die bisher wenig oder gar nicht gestellt wurden – nach dem Prinzip der 'crossroads'“, kündigt Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der WFB, an. Über „crossroads“ können neue Verbindungen entstehen, etwa zwischen Informations- und Kommunikationstechnik (IT) und Gesundheitswirtschaft, zwischen Unternehmen der vielseitigen Nahrungs- und Genussmittelwirtschaft und neuen Start-ups, zwischen Stadtentwicklern/-Planern und der Immobilienwirtschaft. Es geht um neue Impulse, Netzwerke, Perspektiven.

Apropos Perspektiven: In Bremen hat sich im vergangenen Jahr eine breite Diskussion über die der Bremer Innenstadt entfaltet. Den Anstoß gaben eine „Ideenmeisterschaft“ sowie private und öffentliche Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund zwei Milliarden Euro. „Es gibt zahlreiche Herausforderungen, über die wir jetzt sprechen müssen, fertige Blaupausen gibt es allerdings nicht“, ist Andreas Heyer überzeugt. An diesen Diskussionen wird sich die WFB weiterhin konstruktiv beteiligen.


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Sie kommen nicht aus Bremen, interessieren sich aber für den Wirtschaftsstandort und planen, Ihren Firmensitz zu verlegen? Wir haben alle Infos und beraten gerne – wenden Sie sich einfach an Thorsten Tendahl, Teamleiter Unternehmensservice Bremen und nationale Ansiedlung, Tel. 0421 9600-121, thorsten.tendahl@wfb-bremen.de, oder an Thomas Hofhans, Projektleiter nationale Ansiedlung, Tel. 0421 9600-251, thomas.hofhans@wfb-bremen.de

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