Besser Bauen mit NEVARIS
ErfolgsgeschichtenEine Softwareschmiede in Bremen treibt die Digitalisierung der Baubranche im deutschsprachigen Raum voran
Die Anforderungen an Bauprojekte werden immer komplexer, gleichzeitig befindet sich die Baubranche konjunkturell und strukturell in einer schwierigen Phase. Branchenkenner wissen: Mit Digitalisierung und Produktivitätssteigerungen lässt sich gegensteuern. Dafür die passenden Werkzeuge bereitzustellen, ist erklärtes Ziel der Softwareschmiede NEVARIS.
Die 1982 gegründete NEVARIS entwickelt und vertreibt ganzheitliche baubetriebliche und baukaufmännische Softwarelösungen für Architekten und Bauunternehmen – vom kleinen Büro bis zum großen Baukonzern. Das Unternehmen siedelte sich 1994 in Achim an. Einen neuen Standort fand die NEVARIS Bausoftware GmbH im Jahr 2018 mit Unterstützung durch die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH im Europa-Center in der Airport-Stadt Bremen. Übrigens wurde bereits der Bremer Fallturm in den Jahren 1988 bis 1990 mit Expertise von NEVARIS geplant.
NEVARIS
An acht Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz beschäftigt NEVARIS aktuell rund 250 Mitarbeitende, davon etwa 100 in Bremen. NEVARIS zählt circa 5.500 Anwender:innen zu seinen Kunden, darunter Großkunden in der Region wie ZECH und Matthäi. Das Unternehmen ist Teil der weltweit agierenden, börsennotierten Nemetschek Group, Großaktionär der Nemetschek-Group ist die Nemetschek-Stiftung.
Zentrales Thema bei NEVARIS ist die Effizienzsteigerung der Bauindustrie. So entwickelt und vertreibt NEVARIS ein führendes ERP-System für Baukonzerne, mit dem sich das gesamte Unternehmensgeschick steuern lässt – von Controlling, über Material- und Personalwirtschaft bis hin zu Abrechnung. Darüber hinaus ist NEVARIS auch für die Entwicklung der in Deutschland äußerst populären Baustellenmanagement-App "123erfasst" bekannt. Diese App übergibt alle Abläufe auf der Baustelle ins Büro und bildet so sämtliche Prozesse digital ab. In einer Light- Variante lässt sich die App für Kleinstunternehmen kostenfrei einsetzen.
„Unsere Kunden haben eine erhebliche Verantwortung, denn sie bauen unsere Welt von morgen. Und unser Job ist es, unsere Kunden dabei bestmöglich zu unterstützen.‟
Ruth Schiffmann, Geschäftsführerin bei NEVARIS
„Unsere Lösungen reichen vom mobilen Baustellenmanagement über Kalkulation, Projektmanagement, integrierten BIM-Lösungen (Building Information Modeling, dt.: Modellierung von Bauwerksdaten) bis hin zu unserer ERP-Lösung (Enterprise Resource Planning, dt.: Steuerung der Unternehmens-Ressourcen) und sind darauf ausgerichtet, die spezifische Herausforderungen mittelständischer Unternehmen zu adressieren. Unser Ziel ist es, Unternehmen die Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie benötigen, um in ihrer Digitalisierung erfolgreich zu sein und dabei ihre individuellen Geschäftsprozesse zu optimieren‟, sagt Ruth Schiffmann, seit knapp zwei Jahren Geschäftsführerin bei NEVARIS. Ziel sei es, die Digitalisierung in der Branche voranzutreiben, um Produktivität und vor allem auch Nachhaltigkeit sicherzustellen. Und dabei dürften auch die kleinen Unternehmen nicht vergessen werden, die über 80 Prozent der Branche ausmachten.
Ruth Schiffmann („Ich bin zum Teil in Norddeutschland aufgewachsen, habe aber bayerische Wurzeln und fühle mich von Bremen bis Salzburg und Steffisburg zuhause‟) definiert ihre Aufgaben als Geschäftsführerin mit einem festen Blick auf die wirtschaftlichen Strukturen und Rahmenbedingungen der Baubranche.
Das Produktportfolio der Softwareschmiede ist modular gestaltet, sodass Kunden individuell passende Anwendungen für sich konfigurieren können. Die NEVARIS-Standorte praktizieren im Verbund eine Arbeitsteilung, in Bremen fokussieren sich Softwareentwicklung und Kundensupport im Kern auf die kaufmännischen Module der angebotenen Softwarelösungen.
Dass NEVARIS als Teil der Nemetschek-Gruppe agiert, sieht Schiffmann als klaren Vorteil bei der Marktdurchdringung: „Die Nemetschek-Group ist eines der größten und erfolgreichsten Software-Unternehmen Deutschlands und ein starker Partner für die Marken in der Gruppe. Mit unserer gemeinsamen Ausrichtung über den gesamten Baulebenszyklus haben wir ein unglaubliches Potential, die Branche weiter zu prägen und zu transformieren. Hierfür bringen wir Wissen und Expertise zusammen, um unseren Kunden einen noch größeren Mehrwert zu bieten. Und auch wenn wir uns in unserem Geschäft internationaler aufstellen und ausrichten, bleibt Bremen unsere Heimat.‟
Drei Fragen an Ruth Schiffmann, Geschäftsführerin bei NEVARIS
Die Baubranche befindet sich in einer herausfordernden Phase. Wie reagiert Nevaris auf diese Konjunktur- und Strukturkrise und welche Auswirkungen hat das auf Ihr Unternehmen?
Ruth Schiffmann: Verfolgt man die Medien und ihre Berichterstattung über die Bauindustrie, wird dieser Wandel ganz deutlich dargestellt: in wenigen Monaten vom Bauboom in eine anhaltende Baukrise. Dies ist sicherlich weiterhin eine ungewohnte Situation für viele Bauunternehmen. Zum Glück finden sich viele unserer Kunden damit nicht ab. Im Gegenteil – denn Stillstand ist keine Option. Umso notwendiger ist es, effizienter und flexibler zu werden, um auch unter sich ändernden Rahmenbedingungen erfolgreich sein zu können.
Es gab in der Vergangenheit einen regelrechten Hype um Technologien der nächsten Generation wie Drohnen, Robotik oder 3D-Druck. Nun rücken in der Branche wieder Technologien in den Fokus, die zu schnellen Effizienzsteigerungen führen. Dabei stehen vor allem Möglichkeiten der Zusammenarbeit von allen Projektbeteiligten, Prozessoptimierung und das Vermeiden von Informationsverlusten im Fokus. Auch BIM-Lösungen bis hin zum digitalen Zwilling stehen weiterhin auf der Agenda. Intelligent vernetzte Daten erhöhen so die Gesamtqualität und -wirtschaftlichkeit von Projekten.
Künstliche Intelligenz ist ein großes Thema. Welche Rolle spielt sie bei Nevaris und wie wird sie die Zukunft Ihrer Produkte und Dienstleistungen prägen?
Künstliche Intelligenz ist ein zentraler Bestandteil unserer Entwicklungsstrategie. Dabei steht der Mehrwert für unsere Kunden und die Verfügbarkeit von Daten im Fokus. Heute limitiert uns in machen Anwendungsfällen noch die Verfügbarkeit von Daten oder auch der Zugang zu Daten. Entsprechend arbeiten wir an der direkten Umsetzung der KI-Themen, für die heute bereits Daten verfügbar sind, während wir kontinuierlich neue Möglichkeiten und Innovationen für die Zukunft prüfen.
Welche Entwicklungsperspektiven sehen Sie für Nevaris in Bremen und welche Erwartungen haben Sie in diesem Zusammenhang an die Wirtschaftsförderung?
Bremen bietet ein gutes Umfeld für unsere technologische und wirtschaftliche Entwicklung, in dem wir weiter wachsen können. Hierbei kann uns die Wirtschaftsförderung in Bereichen wie Netzwerkbildung, Förderung von Forschung und Entwicklung sowie beim Zugang zu qualifizierten Fachkräften unterstützen. So können wir Bremen gemeinsam als einen Standort der Digitalisierung der Baubranche positionieren.
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