Aus Überzeugung nachhaltig
NachhaltigkeitNiederlassung Bremen setzt Maßstäbe für die gesamte grewe-gruppe
Keine Frage – die Grewe Bremen GmbH ist ein grünes Unternehmen. Das liegt in der Natur der Sache: Schließlich befassen sich die 120 Beschäftigten im Garten- und Landschaftsbau sowie im Freiflächenmanagement tagtäglich mit Umweltthemen. Das Thema Nachhaltigkeit hat für Geschäftsführer Arnold Wiegmann einen weiteren wichtigen Aspekt: „Es ist auch betriebswirtschaftlich interessant.“
Auf den ersten Blick ist nichts Ungewöhnliches an dem Firmengelände in der südöstlichen Spitze des Gewerbegebietes Hastedter Linse zu entdecken. Ein großer Hof, auf dem schwere Lkw und Großgeräte wie Bagger und Radlader für den nächsten Einsatz vorbereitet werden. Größere Berge von Mutterboden, Gartenerde und Kompost. Stapel mit Baumaterialien überwiegend aus Holz. Eine Lager- und Werkstatthalle – kurzum ein klassischer Gewerbebetrieb.
Auffällig ist vielleicht der liebevoll und aufwendig gestaltete Gartenbereich vor dem verklinkerten Bürotrakt neben der Werkhalle. „Wir sind schließlich ein Unternehmen des Garten- und Landschaftsbaus, da gehört dieser Bereich gewissermaßen zu unserer Visitenkarte“, sagt Arnold Wiegmann, Geschäftsführer der Grewe Bremen GmbH, der hier an der Insterburger Straße sein Büro hat. Was erst auf den zweiten oder gar dritten Blick auffällt, sind die Photovoltaik-Platten auf dem Dach des Bürogebäudes und die Elektro-Ladesäulen an einigen der Parkplätze. „Elektromobilität, Klima- und Umweltschutz haben für uns einen hohen Stellenwert“, sagt Wiegmann.

Seit 35 Jahren ein Begriff in Bremen
Grewe ist seit mittlerweile 35 Jahren ein Begriff in Bremen. 1990 gründete der Gartenbauunternehmer Peter Grewe die Tenever Landschaftspflege GmbH. 40 Jahre zuvor hatte sein Vater Hermann mit dem Samen- und Ostbauhandel Grewe die Basis für das unternehmerische Dach – die heutige Grewe-Holding in Rotenburg/Wümme – geschaffen, zu deren inzwischen 16 Tochtergesellschaften auch Grewe Bremen zählt. Nach der Übernahme des Gartenbaubetriebes Jens Janssen zog die Bremer Niederlassung nach Bremen-Nord, nur zwei Jahre später kam der heutige Firmensitz in der Hastedter Linse dazu.
Das Portfolio ist breit gefächert, umfasst in großer Zahl und Fläche die Pflege von Außenanlagen in Liegenschaften der kommunalen und privaten Wohnungswirtschaft und reicht bis zur Freiflächengestaltung beispielsweise in der Überseestadt und dem Neubau von Spielplätzen und Grünanlagen in Wohngebieten. „Etwa zwei Drittel unserer Kunden kommen aus der öffentlichen oder privaten Wohnungswirtschaft“, sagt Arnold Wiegmann. Neubauprojekte stehen ganzjährig im Auftragsbuch von Grewe Bremen; im Frühjahr kommt die Baumpflege hinzu; im Sommer ist Zeit für den Heckenschnitt, außerdem bereiten die Pflegeteams die Laubaufnahme vor, die sie den ganzen Herbst über auf Trab hält.

Faire Partner in einem harten Wettbewerb
Zu den Auftraggebenden zählen auch Unternehmen und Institutionen wie die Hafengesellschaft bremenports und die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, für die Grewe etliche der Gewerbegebiete in Bremen in Schuss hält. In der Zusammenarbeit mit der Hafengesellschaft bremenports weiß Wiegmann den ruhigen und professionellen Umgang miteinander zu schätzen. „Der Garten- und Landschaftsbau ist wie das Freiflächenmanagement durch einen harten Wettbewerb geprägt, da besitzt die Verlässlichkeit auf der Auftraggeberseite einen hohen Wert.“
Die Arbeit der Wirtschaftsförderung weiß Wiegmann zudem aus Sicht eines Unternehmers im Gewerbegebiet Hastedter Linse zu schätzen: „Seitdem die WFB einen direkten Ansprechpartner für die Unternehmen benannt hat, läuft das Gewerbegebietsmanagement hier sehr gut“, sagt er. Dass sich Grewe Bremen seinerzeit für den Firmensitz in dem 15 Hektar großen Areal entschied, hat einen bis heute aktuellen Grund: „Das Gewerbegebiet ist zentral und deshalb für uns strategisch günstig gelegen, weil wir im ganzen Stadtgebiet aktiv sind.“ Wiegmann kennt den Standort so gut wie niemand sonst in der Firma: Vor 20 Jahren wechselte er nach 15 Jahren in einem großen Bremer Wohnungsbau-Unternehmen zu Grewe Bremen: „ich war der erste Beschäftigte in dem damals neuen Betriebsteil.“
„Kosten- und umweltbewusstes Handeln passen gut zusammen“
Dass er eines Tages das Thema ökologische Nachhaltigkeit in den Fokus rücken würde, dürfte Wiegmann seinerzeit kaum geahnt haben. Das hängt aber nicht nur mit der engen thematischen Bindung des Unternehmens an die Umwelt und ihren Schutz oder allein mit dem Verantwortungsbewusstsein in der Chefetage des Familienunternehmens zusammen.

Denn: Auch der Gartenbau hat mit steigenden Kosten für Energie zu kämpfen; zudem kommen schon bald finanzielle Belastungen aus den Klimaschutzsteuern auf CO2-Emissionen auf die Unternehmen zu. „Kostenbewusstes und umweltbewusstes Handeln passen sehr gut zusammen“, ist Wiegmann überzeugt. Deswegen hat er schon vor einigen Jahren begonnen, die Betriebsabläufe auf den Einsatz erneuerbarer Energien und eine möglichst ausgeglichene Klimabilanz auszurichten.
Die vor kurzem installierte Photovoltaik-Anlage ist das nach außen sichtbare Ergebnis. Mit einer Peak-Leistung von 30 Kilowatt ist sie so dimensioniert, dass sie den derzeitigen Bedarf zu 60 Prozent deckt. Nach Fertigstellung der stärkeren Stromleitung von 240 Kilowatt wird auch die PV-Anlage mit weiteren gut 100 Kilowatt-Peak (kWp) angepasst, sodass bis zu zehn Pkw und etliche 3,5-Tonner mit elektrischer Energie versorgt werden können. Nach und nach wird die Flotte jetzt auf Elektromobilität umgestellt. Zu dem Beitrag für den Klimaschutz gesellt sich ein weiterer Aspekt – elektrisch betriebene Fahrzeuge nutzen Energie viel effizienter, entsprechend niedrig sind ihre Treibstoffkosten; wird der Strom selbst erzeugt, tendiert der Verbrauchspreis in Richtung elf Cent je Kilowattstunde. „Diese Fahrzeuge sind im Schnitt zwölf Jahre bei uns im Einsatz“, erläutert der Geschäftsführer, „schon allein deswegen lohnt sich die Investition“.
Klimafreundliche Treibstoff-Alternative als Energiequelle für schweres Gerät
Schwere Lkw, Großgerät wie Radlader oder Bagger lassen sich aber kaum über Batteriestrom betreiben. „Photovoltaik deckt natürlich nur einen bestimmten Bereich unserer Mobilität ab“, räumt der Geschäftsführer ein. Doch Wiegmann hat bereits eine Alternative im Auge: „Die großen Geräte werden derzeit mit Dieselmotoren betrieben“, erläutert er. Die klimafreundliche Alternative zum Diesel ist – vereinfacht gesagt – altes „Frittenfett“: Hydrotreated Vegetable Oil, abgekürzt HVO 100, wird aus pflanzlichen Ölen hergestellt und gilt deshalb als klimaneutral. Noch ist der Treibstoff nur in kleinen Mengen erhältlich, aber Grewe Bremen setzt ihn seit April 2025 für alle dieselbetriebenen Fahrzeuge ein.
Hinter Wiegmanns Engagement für Nachhaltigkeit stehen neben persönlicher Überzeugung auch betriebswirtschaftliche Überlegungen. Damit hat er Maßstäbe gesetzt. Innerhalb der grewe-gruppe hat der Standort Bremen mittlerweile den Status eines Pilotprojektes – aus den dort gesammelten Erfahrungen können und sollen die anderen Standorte lernen. Die Ergebnisse seines Handelns wird Arnold Wiegmann möglicherweise aus der Distanz betrachten: Er geht in zweieinhalb Jahren in den Ruhestand: „Bis dahin möchte ich das Thema Nachhaltigkeit hier fest verankert haben.“
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