
Was 2006 mit einem Labor und zwei Mitarbeitern begann, hat sich zu einer veritablen Erfolgsgeschichte entwickelt. Heute arbeiten über 200 Mitarbeiter am Bremer Standort des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), unterstützt von mehr als 100 studentischen Hilfskräften. Sie entwickeln mobile Robotersysteme, die selbständig komplexe Aufgaben an Land, zu Wasser, in der Luft und im Weltraum lösen. Treibende Kraft ist Professor Dr. Frank Kirchner, der den Standort Bremen mit aufgebaut hat und nun mit der Idee für ein Unternehmen ganz neue Perspektiven schafft.
Während seines Studiums an der Universität Bonn gab es eine Vorlesung, die Kirchner buchstäblich zu denken gab. Es ging um Theoretische Informatik. Kirchner war fasziniert von dem Gedanken, dass es Systeme gibt, die man mit Mathematik nicht erfassen kann. Parallel dazu beschäftigte er sich mit dem Wissenschaftler Alan Turing. Dieser erforschte bereits Anfang des 20. Jahrhunderts künstliche Intelligenz und entwickelte einen Test, anhand dessen sich die Intelligenz einer Maschine mit der eines Menschen vergleichen lässt. „Wenn das der Fall sein sollte, ist dann der Mensch auch eine Maschine und somit manipulierbar? Diese Frage erstaunte und ängstigte mich zugleich, aber mein Interesse war geweckt. Zugleich wusste ich schon damals: Wenn wir künstliche Intelligenz erforschen, dann haben wir die Pflicht, die Menschen immer über den aktuellen Stand unserer Forschung zu informieren“, sagt Kirchner.
Ende der 1990er Jahre ging Kirchner in die USA, nahm einen Robotik-Lehrstuhl an der Northeastern University in Boston an. „Künstliche Intelligenz war immer mein Schwerpunkt. Sie ist kein Computerprogramm, sondern man muss sie in ein Robotersystem aus Alu und Kupferdrähten einbetten, das Kontakt zur realen, nicht planbaren Umwelt hat. Die Lösung dafür zu finden ist unsere Kernaufgabe.“