In Planung ist darüber hinaus eine vergleichbare Anwendung in der Offshore-Windindustrie. „Bisher ging es in erster Linie um die Frage, wie Meereswindparks gebaut werden“, meint Kirchner. „Jetzt, wo sie langsam in Betrieb gehen, zeichnet sich ein Bedarf an Technologien ab, die dauerhaft die Leistungsfähigkeit der Anlagen erhalten.“ Hier könne die Robotik massiv zur Kostensenkung beitragen, da sie in Zukunft beispielsweise an Fundamenten effiziente und witterungsunabhängige Wartungs- und Reparaturarbeiten ermögliche. Zum Optimieren ihrer Fähigkeiten werden die Unterwasserfahrzeuge künftig regelmäßig ihre Runden im Tauchbecken drehen, wo sie am Modell eines Windpark-Fundaments, einer Pipeline oder an einem Fischnetz üben können.
Erste erfolgreiche Tests
Seit ihrer offiziellen Eröffnung im April 2014 habe sich die Maritime Explorationshalle in mehreren Tests „hervorragend bewährt“, sagt der DFKI-Standortleiter. „Wir sind sehr glücklich, die Anlage zu haben.“ Das dürfte auch für die externen Nutzer gelten, die in dem Becken ihre eigenen Versuche umsetzen dürfen. Verschiedene Meeresforschungsinstitute, wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen hätten bereits ihr Interesse bekundet, so Kirchner. Einige von ihnen waren schon da und haben sich bei ersten Testläufen ein Bild von der Halle gemacht.
Zu den Kunden, die die Anlage künftig regelmäßig nutzen möchten, gehört auch das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) aus Bremerhaven. Ingenieur Johannes Lemburg war mit einigen seiner Kollegen dort, um die Bewegungseigenschaften, den Trimm und die Dichtheit des Tiefsee-Roboters „Tramper“ zu überprüfen. Im Frühjahr 2016 hat das Kettenfahrzeug einen ersten kurzen Einsatz im Pazifik bekommen, bevor es nun für zwölf Monate völlig autonom Sauerstoffmessungen am Meeresboden der Framstraße vor Spitzbergen vornimmt. „Wenn man so ein Gerät unerprobt ins Meer setzt, wie wir das früher manchmal tun mussten, erhöht das die Gefahr, dass etwas schiefgeht“, erläutert Lemburg. „Das Testbecken des DFKI ist definitiv eine große Hilfe, die Zuverlässigkeit der Geräte vor ihrem ersten Einsatz zu erhöhen.“
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Foto 1: In Europa einzigartig: Die Testanlage für Unterwassersysteme des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Bremen. Kernstück ist das 3,4 Millionen Liter umfassende Salzwasserbecken. © DFKI GmbH / Foto: Annemarie Hirth
Foto 2: Das von den DFKI-Forschern gesteuerte Unterwasserfahrzeug im Salzwasserbecken macht Filmaufnahmen, die live in das Virtual Reality Labor – eine 3D-Testumgebung – übertragen werden. © DFKI GmbH / Foto: Annemarie Hirth
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