10 bedeutende Kaffee-Unternehmen aus Bremen
Nahrungs- und GenussmittelwirtschaftGroßhandel, Röstereien und Logistik in der Kaffeebranche
Unternehmen im Kaffeegroßhandel, der Kaffeerösterei und in der -Logistik aus Bremen führen in vielen Marktsegmenten. Hier gibt es neben bekannten Playern auch Hidden Champions, von deren Existenz nur die Wenigsten wissen, deren Produkte Bohnenfans aber in- und auswendig kennen. 10 Beispiele für Kaffeeunternehmen in Bremen.
Wer Kaffee sagt, muss auch Bremen sagen: Denn das kleinste Bundesland ist im Kaffeehandel ganz vorne dabei. Mit Ein- und Ausfuhren von 589.000 Tonnen (2023) ist es noch vor Hamburg die Kaffeehauptstadt Deutschlands. Rund jede dritte Bohne gelangt über Bremer Häfen in die Bundesrepublik.
Dabei ist so gut wie das gesamte Importgut (>95 Prozent) Rohkaffee. Kaffeebetriebe gehören in Deutschland und im Besonderen Norddeutschland zu den weltweit wichtigsten Kaffeeveredlern. Von hier aus werden – neben dem heimischen Geschäft – vor allem unsere direkten Nachbarn mit Röstkaffee versorgt, wie Frankreich, Polen, Österreich und die Niederlande.
Dank der kurzen Wege zu den Häfen haben sich in Norddeutschland einige der größten deutschen Kaffeebetriebe angesiedelt. Dazu zählen Kaffeegroßhändler, Logistiker und Röstereien.
In Bremen und im nahen Umland sitzen von letzteren allein vier: JDE Peets (Hauptsitz Amsterdam), Melitta (Hauptsitz Minden), Azul (Teil von Dallmayr, München) und Markus Kaffee (Teil von Aldi Nord, Essen). Sie nutzen die Bremer Häfen auch für den Export, rund 147.000 Tonnen werden pro Jahr aus Bremen exportiert.
Ihre industrielle Kaffee-Lieferkette umspannt die ganze Welt – dazu braucht es Logistik, Großhandel aber auch Spezialisten wie etwa Entkoffeinierer. Einen ersten Überblick bietet unsere Liste der bremischen Unternehmen im Kaffeemarkt und -handel. Nicht aufgeführt werden Betriebe mit direktem Endkundengeschäft wie Onlineshops.
10 Kaffee-Unternehmen aus Bremen
- JDE Peets
2015 aus einer Fusion von Jacobs Douwe Egberts und Peets entstanden, ist das niederländische Unternehmen der fünftgrößte Kaffeekonzern der Welt. Der „Jacobs“-Teil des Firmennamens kann seine Wurzeln bis nach Bremen im Jahre 1895 zurückverfolgen, wo der Unternehmer Johann Jacobs mit dem Kaffeehandel begann und den Grundstein für ein Kaffeeimperium legte. Heute beschäftigt das Unternehmen 900 Mitarbeitende in der Hansestadt und röstet hier nach wie vor Kaffee. Zum Konzern gehören Marken wie Jacobs, Senseo, Tassimo oder L‘Or. - Melitta
Zwar sitzt der Melitta-Konzern in Minden, die wichtigste Rösterei steht jedoch in Bremen und produziert hier bis zu einer halben Million Packungen Kaffee im Jahr. Zudem befindet sich auch die Europa-Zentrale in der Hansestadt und beschäftigt mitsamt Rösterei 270 Angestellte. Neben der großindustriellen Kaffeeproduktion betreibt der Konzern hier eine Spezialitätenrösterei, mit der er den wachsenden Wunsch nach Manufakturprodukten decken möchte. - Azul
Ihr 75-jähriges Bestehen feiert die Marke Azul in diesem Jahr und ist damit ein echtes Bremer Traditionsprodukt – auch wenn die Marke heute zum Münchener Dallmayr-Konzern gehört. Die enge Verbundenheit zur norddeutschen Kaffeestadt unterstrich das Unternehmen 2019 mit der Eröffnung der „Rösterei am Deich“, die Spezialitätensorten sowohl für die Gastronomie als auch den Konsumentenmarkt herstellt. Neben einem eigenen Shop bietet das Kaffeeunternehmen auch Röstereiführungen für Gruppen. - Westhoff
Hotels, Restaurants oder Krankenhäuser zählen zu den Kundinnen und Kunden von Westhoff, einer Bremer Rösterei, die seit 1868 aktiv ist. Neben der Eigenmarke „Westhoff“ könnten regelmäßige Restaurantgäste auch die Marke „Il Mio“ kennen. Das Unternehmen bietet seine Produkte in allen möglichen Formen an: Dazu gehören Bohnenkaffee, Filterkaffee oder Instant-Kaffee als Einmalportion. Hinzu kommen Serviceartikel für die Gastronomie rund um die schwarze Bohne wie Zucker, Kondensmilch oder Gebäck. - Coffein Compagnie
Dieser Name dürfte den wenigsten Endverbraucher:innen etwas sagen – ihre Produkte jedoch schon eher. Denn die Coffein Compagnie ist Weltmarktführerin für die Entkoffeinierung von Kaffee und hat Kapazitäten, jährlich über 100.000 Tonnen Bohnen das Wachmacher-Molekül zu entziehen. Damit führt sie ein Bremer Erbe fort: Es war Ludwig Roselius, der 1906 mit Kaffee HAG den entkoffeinierten Kaffee erfand und die erste Kaffeefabrik Europas aufbaute. Übrigens: Das entzogene Koffein wird nicht weggeworfen, sondern landet auf anderen Wegen in unseren Mägen. Etwa als Zugabe im Erfrischungsgetränk Cola.
- CR3 Kaffeeveredelung M. Hermsen
Kaffeeveredelung steckt im Namen – aber was heißt das eigentlich? Neben der Entkoffeinierung gehört dazu auch das „Dämpfen“ von Rohkaffee, was die weit verbreiteten Arabica-Bohnen von vielen Bitterstoffen befreit. Beide Verfahren wendet die CR3 auf einen Großteil ihrer rund 200.000 Tonnen Rohkaffee an, die sie jährlich umschlägt. Das Unternehmen hat dazu Rohkaffeelager mit bis zu 35.000 Tonnen Kapazität – eines der größten Lager dieser Art weltweit. Und noch eine Hausnummer in Sachen Bohnenhandel können die Bremer für sich verbuchen: Über 150.000 Proben analysiert das Unternehmen pro Jahr für seine Kundinnen und Kunden auf bis zu 120 Qualitätsmerkmale – rund um die Uhr. - Gollücke & Rothfos
Ein klangvoller Name – er steht für einen der größten Rohkaffeegroßhändler Deutschlands mit einem Marktanteil von bis zu 20 Prozent. Bekannte Marken und kleine Röstereien setzen auf das Bremer Unternehmen, wenn es darum geht, Spitzenqualität auf dem Weltmarkt zu beschaffen. Mehr als 500 Rohkaffeequalitäten hat das Unternehmen im Angebot, viele von ihnen werden Tag für Tag von einem Profiverkoster überprüft. Ursprünglich in Bremen gegründet, gehört das Unternehmen heute zur schweizerischen Volcafe Gruppe. - Vollers Group
Ohne passende Logistik kommt kein Kaffeehandel auf der Welt zustande. Seit 1932 ist Vollers dabei eine internationale Größe mit Heimat in der Hansestadt. Das Unternehmen betreibt Lager, übernimmt den Containertransport, kümmert sich um Import/Export, aber auch weitere Dienstleistungen wie Sieben, Reinigen und Mischen oder Qualitätskontrollen. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen zudem stark in die Digitalisierung investiert und betreibt etwa einen Onlinemarktplatz, bei dem Businesskundinnen und -kunden zum Beispiel Rohkaffee anbieten oder kaufen können. - J.MUELLER
Weser Schiff, Straße und Schiene – wenn sich eine Kaffeebohne mit J.Müller auf den Weg macht, dann nicht allein: Das Unternehmen ist ein Schwergewicht in der Kaffeelogistik. Es betreibt ein eigenes Kaffeeterminal, bringt täglich einen Kaffeezug auf den Weg von Bremen nach Berlin und kann mehr als 65.000 Tonnen Kaffee zwischenlagern. Hinzukommen – wie bei Vollers – Dienstleistungen rund um den Kaffee wie die Reinigung, das Zusammenstellen von Chargen oder Qualitätskontrollen. Rund 100 Angestellte arbeiten dafür in Bremen. - F.L. Michaelis
Neben Schwergewichten gibt es in Bremen ebenso kleine Spezialunternehmen, die sich in der Kaffeewelt eine Nische erkämpft haben. Dazu gehört etwa F.L. Michaelis, ein Importeur, der sowohl im Kaffee- wie auch Teegeschäft aktiv ist. Mit Gründungsjahr 1875 kann der Kaffeebetrieb auf eine stolze Geschichte zurückblicken und beliefert heute Röstereien wie Teehandelsfachgeschäfte mit ausgesuchten Produkten.
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Geht nicht? Gibt’s nicht! Die GERADTS GMBH macht wirklich, wo viele andere nicht mehr weiter wissen. Deshalb ist das Ingenieurunternehmen tief in den größten europäischen Luft- und Raumfahrtprojekten, aber auch in zahlreichen anderen Branchen verwurzelt.
Mehr erfahrenWas macht die Kaffee-Stadt Bremen aus? Darüber sprechen wir mit JDE Peet's, AROMATICO und der Kaffeerösterei Münchhausen in unserer neuen Podcast-Episode.
zum PodcastEs klingt unglaublich: Zuchtfische erhalten in Aquakulturen häufig Futter, für dessen Herstellung wild lebender Fisch gefangen wird. Um diesen Raubbau einzuschränken, arbeiten Fachleute der Hochschule Bremerhaven an einer Alternative. Mehlwürmer sollen den Proteinbedarf von Forellen, Lachs und Co. decken.
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