
Bremen ist die deutsche Hauptstadt der Luft- und Raumfahrt. Wir haben mit den Forscherinnen und Forscher aus der Bremer Raumfahrt über ihre Projekte, die Hansestadt und ihre Wohn- und Ausflugstipps gesprochen.
2018 feiert Bremen das Raumfahrtjahr unter dem Motto STERNSTUNDEN 2018. Nach zahlreichen Veranstaltungen und Angeboten zum Thema Raumfahrt gipfelt es im Höhepunkt des Jahres: dem International Astronautical Congress 2018 (IAC) in Bremen. Wir haben vorab mit Expertinnen und Experten aus der Branche gesprochen und erfahren, woran sie arbeiten, was sie an Bremen lieben und was ihnen hier noch fehlt. Im Stadtportal Bremen.de finden Sie alle Interviews in voller Länge.
Ein Weltraum für alle
Warum forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eigentlich im Weltraum? Bringt uns das hier auf der Erde etwas? Dr. Marco Scharringhausen arbeitet beim Institut für Raumfahrtsysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und forscht im Weltall, um auch die Erde und ihre Prozesse besser kennenzulernen. So könnten die Forschungen an den Atmosphären anderer Planeten Rückschlüsse über die Erdatmosphäre und damit auch über den Klimawandel geben. Dr. Eva Hackmann vom Zentrum für Angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen weiß, dass viele Ergebnisse in der Wissenschaft erst nach Jahrzehnten nützlich sein können. Auch ihre Forschung zur relativistischen Geodäsie kann zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen. Mit dem gleichen Thema beschäftigt sich auch Dr. Michael Buchwitz vom Institut für Umweltphysik (IUP) der Universität Bremen. Mittels Satelliten- und Flugzeugmessungen versucht der Physiker, seinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Dr. Martin Sippel arbeitet ebenfalls beim DLR, hat sich aber ein anderes ambitioniertes Ziel gesetzt: „Wir wollen den Zugang zum Weltraum für alle günstiger machen.“ Ähnlich sieht es auch Daniel Pika von der ArianeGroup. Er will mit seiner Forschung dazu beitragen, dass die Menschen irgendwann auf verschiedenen Planeten wohnen können. Ganz nützlich für uns Endverbraucher scheint auch die Forschung von Dr. Alexander Schneider zu sein. Er arbeitet als Projektleiter bei OHB SE und will „den Preis pro Bit pro Sekunde (Datenmenge), der vom Satelliten transportiert wird, deutlich reduzieren und somit für mehr Menschen erschwinglich machen“. Dr. Sebastian Bartsch forscht am Robotics Innovation Center des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in der Weltraumrobotik. Hier sieht er den Nutzen in vielen Bereichen: zum Warten von Satelliten, Beseitigen von Schrott aus der Umlaufbahn oder auch zum Abbau von Ressourcen in der Tiefsee.
