12 Beispiele für KI in der Medizin und im Gesundheitswesen
Digitalisierung / Industrie 4.0Künstliche Intelligenz in Bremen: Unternehmen und Institute im Healthcare-Sektor
Die Künstliche Intelligenz wird die Medizin und das Gesundheitswesen massiv verändern. Ob in der Diagnostik, auf der Suche nach neuen medizinischen Materialien oder Wirkstoffen oder in der Organisation riesiger Datenmengen. Das kann das Personal im Gesundheitssektor potenziell entlasten und uns allen zugute kommen. 12 Beispiele für KI-Projekte im Healthcare-Bereich.
In Bremen kommen Kompetenzen im medizinischen Sektor wie im Bereich der Digitaltechnologien zusammen, um einen Schwerpunkt im Bereich der KI für den Healthcare-Bereich zu bilden. Folgende 12 Beispiele aus Wirtschaft und Wissenschaft zeigen dabei, wo und wie in der Hansestadt die KI zum Einsatz kommt.
12 Beispiele für KI in der Medizin und im Gesundheitswesen
Wirtschaft
- aisencia GmbH
Rund 40 verschiedene Hautkrankheiten erkennen und klassifizieren – das kann aisencia mit ihrer KI. Damit soll den Ärztinnen und Ärzten in der Pathologie der Arbeitsalltag erleichtert werden, denn die KI kann hier unterstützen und so die Diagnose beschleunigen. In Zeiten von Ärztemangel und immer längeren Wartezeiten wird die KI somit zur Helferin, die wertvolle Zeit spart. - WearHealth UG
Als Start-up in Bremen gegründet, kümmert sich Wearhealth um die Sicherheit und Gesundheit im Arbeitsalltag, mit dem Ziel, Verletzungen am Arbeitsplatz zu verhindern. Dabei setzt das Unternehmen zum Beispiel auf Wearables, also tragbare Sensoren wie zum Beispiel Fitnessuhren, die Arbeitsabläufe aufnehmen und dabei typische Fehler oder Gefahrenquellen identifizieren und so die Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter erhalten können. Dabei kommen auch KI-Systeme zum Einsatz. - MeVis Medical Solutions AG
Computertomographen erzeugen komplexe Schnittbilder des Körpers und sind aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. Bei ihrer Analyse unterstützt die Mevis Medical Solutions AG Ärztinnen und Ärzte auf der ganzen Welt. Die Softwares des Unternehmens kommen bei Brust-, Lungen-, Leber-, Prostata- und Darmkrebs zum Einsatz und nutzen dabei vermehrt KI, um bei der Bildgebung zu unterstützen und die Qualität der Diagnostik zu verbessern. - lector.ai GmbH / Handelskrankenkasse (hkk)
Als ein Teil der wachsenden Bremer JUST ADD AI-Gruppe hat sich lector.ai auf das KI-gestützte Dokumentenmanagement spezialisiert. Ihr System kommt zum Beispiel bei der Bremer Krankenkasse hkk zum Einsatz. Hier automatisiert es den Posteingang – die KI kann eigenständig Scans von Briefen und Geschäftsverkehr erkennen, Leerseiten aussortieren, Dokumente klassifizieren, in Unterdokumente aufteilen, sortieren und direkt den passenden Sachbearbeiter:innen zuweisen. Das spart Arbeitszeit in der Bearbeitung der Tagespost und senkt die Fehleranfälligkeit.
Auch ein weiteres Startup der JUST ADD AI-Gruppe arbeitet mit der hkk zusammen: ellamind hat ein KI-basiertes Wissensmanagement im Unternehmen aufgebaut. - CAMSENS GmbH
Automatisiert Krankheiten erkennen – ein Paradebeispiel für den Einsatz von KI im Gesundheitswesen. Auch das Spin-off der Uni Bremen camsens mit einem Standort im Bremer Technologiepark (Hauptsitz: Schleusingen) ist hier aktiv. Die Forscherinnen und Forscher konzentrieren sich auf die Erkennung von Parasiten in Proben von Haus- und Nutztieren wie Rindern, Schafen, Pferden und Hunden. Dazu bieten sie eine eigene Hardware, die mitsamt ihrer KI in der Lage ist, schnell und präzise zahlreiche Proben in kurzer Zeit zu analysieren. - Skinuvita GmbH
Sieben Millionen Menschen leiden an chronischen Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte. Eine Therapieform ist die Phototherapie, Bestrahlung mit Licht. Bisher müssen Patientinnen und Patienten dafür zu zahlreichen Sitzungen in eine Hautarztpraxis kommen, was Zeit und Ressourcen kostet. Skinuvita entwickelt ein Gerät, das bei den Betroffenen zuhause eingesetzt werden kann. Es soll KI-basierte Bildanalyseverfahren benutzen, um die richtigen Hautstellen zu bestrahlen.
Wissenschaft
- AI Center for Health Care
In diesem virtuellen Institut kommen bremische Kompetenzen im Bereich KI in der Gesundheitsforschung zusammen. Mit 6 Mio Euro fördert das Land Bremen den Forschungsverbund in neun Projekten über die U Bremen Research Alliance. In den Projekten geht es um die Verbesserung der chirurgischen Versorgung, um effizientere klinische Studien und um bessere Verfahren für die Bildgebung in der Tomographie. Als Teil des AI Centers for Health Care sind zudem zwei Koordinierungsstellen geschaffen worden, deren Aufgabe unter anderem in der Vernetzung mit anderen KI-Akteur:innen aus Wirtschaft und Politik in Bremen besteht. - Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin MEVIS
Das Fraunhofer MEVIS entwickelt neue Computerverfahren, die Künstliche Intelligenz nutzen, um Diagnosen und Therapien effizienter zu gestalten, Risiken für Patientinnen und Patienten zu minimieren und Nebenwirkungen zu reduzieren. Das Ziel ist eine Präzisionsmedizin, die maßgeschneiderte, individuelle Lösungen bietet. Die Namensähnlichkeit zum Unternehmen Mevis Medical Solutions kommt dabei nicht von ungefähr – das Unternehmen ist aus dem Institut hervorgegangen. - Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz DFKI Bremen
Das DFKI gehört zu den Zugpferden in der Bremer KI-Branche und ist weltweit bekannt. Die Bremer Forscherinnen und Forscher sind in vielen Bereichen aktiv. Einer davon ist auch der Gesundheitssektor. Sie betreiben das Bremen Ambient Assisted Living Lab (BAALL). Es ist ein Labor, eingerichtet wie eine Wohnung, in der Technologien in realitätsnaher Umgebung getestet werden können, darunter auch KI-Systeme. Ein Forschungsschwerpunkt ist dabei die Assistenz technischer Systeme für Menschen mit Behinderungen oder altersbedingten Beeinträchtigungen. - Cognitive Systems Lab (CSL)
Ein kognitives System ist ein digitales System mit Schnittstellen zwischen der digitalen Welt und der Umwelt. Wie daraus für den Menschen positive Entwicklungen herauskommen, das erforscht das CSL in Bremen unter Prof. Tanja Schultz. In den Forschungsprojekten geht es um Spracherkennung oder das Dekodieren gedachter Sprache, KI-basierte Bewegungsmonitoring-Systeme für ältere und demente Menschen oder Klassifizierung von Gesundheitsdaten. - Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS GmbH
Chronische, nicht ansteckende Krankheiten stehen im Fokus des BIPS. Krankheitsbilder früh zu erkennen und eine Linderung oder einen optimalen Krankheitsverlauf zu ermöglichen, haben sich die Forscherinnen und Forscher auf die Fahne geschrieben. Dabei kommt vermehrt auch KI-Software zum Einsatz. Ein Projekt befasst sich unter anderem damit, aus den zahlreichen Gesundheitsdaten, die jede Patientin und jeder Patient ansammelt, schneller Befunde zu entdecken. Auch das BIPS ist Teil des AI Center for Healthcare. - Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien – IWT
Als Werkstoffinstitut ist das IWT in zahlreichen Sektoren aktiv. Neben industriellen Anwendungen forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch im Gesundheitsbereich am Einsatz neuer Materialien. In einem Projekt im Rahmen des AI Center for Healthcare geht es etwa darum, mittels KI 3D-gedruckter Endoprothesen (zum Beispiel künstliche Hüftgelenke) zu verbessern.
Transferzentrum für Künstliche Intelligenz in Bremen
Unterstützung, Vernetzung und erste Ansatzpunkte in Bremen beim Einsatz von künstlicher Intelligenz bietet das Transferzentrum. Es unterstützt regionale Unternehmen bei der Einführung von KI-Technologien und setzt sich für das Zusammenwachsen der Bremer KI-Szene ein. Mehr Informationen: https://transferzentrum-bremen.ai/
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Prof. Dr. Karen Struve ist Professorin für Frankoromanistik an der Universität Bremen. In ihrem Forschungsfeld französische und frankophone Literatur- und Kulturwissenschaften beschäftigt sie sich unter anderem mit postkolonialen Literatur- und Kulturtheorien sowie mit den Narrativen der Angst und der weltweiten Anxiety Culture. Was Karen Struve an ihrer Arbeit besonders begeistert und welche Bedeutung ihre Arbeit für die Gesellschaft hat, verrät sie bei „Wissenschaft persönlich".
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