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28.8.2019 - Merle Burghart

Kombinierter Güterverkehr mit Roland Umschlag

Maritime Wirtschaft und Logistik

Hier wechseln Waren in Bremen ihr Transportgefährt

Sie kommen per Schiene, Lastwagen oder mit dem Schiff: Container. Große Mengen an Stückgut werden in ihnen verschickt. Selten legt ein Container seine Reise auf nur einem Weg zurück. Er wechselt innerhalb der Transportkette sein Gefährt. Kombinierter Verkehr (KV) nennt sich dieser Umschlag von Containern.

Seit 1972 bedient das Bremer Unternehmen Roland Umschlag die Nachfrage nach dem Kombinierten Verkehr. Wechselbrücken, Seecontainer, Sattelauflieger oder Schwergut schlägt das Unternehmen Container von der Straße auf die Schiene um und ist somit Deutschlands älteste private Umschlagsgesellschaft im Bereich des KV.

Mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bringt das im Bremer Güterverkehrszentrum (GVZ) ansässige Unternehmen Container auf die Schiene. Auf 10.000 Metern Gleislänge fertigt der Logistik-Experte wöchentlich bis zu 42 Ganz-Züge ab und macht sie bereit für die Weiterfahrt ins Hinterland und zu den Seehäfen. Die bedeutendsten Verbindungen bestehen zu den Häfen in Hamburg, Bremen und Wilhelmshaven mit Deutschlands einzigem Tiefwasser-Container-Terminal.


In Deutschlands größtem GVZ zuhause

Seit 1989 agiert Roland Umschlag vom GVZ aus – dem größten Güterverkehrszentrum Deutschlands. Der Logistikexperte bespielt dort ein 260.000 Quadratmeter großes Gelände in unmittelbarer Nähe zu wichtigen Zulieferern. Der vorherige Standort beim nahegelegenen Gaswerkgraben konnte mit rund 80.000 Umschlägen pro Jahr die wachsenden Kapazitäten der 70er und 80er Jahre nicht mehr erfüllen. Seitdem hat Roland Umschlag aufgerüstet: Bis zu 230.000 Umschläge jährlich können im GVZ theoretisch vollzogen werden.

Zug um Zug mit Bremer Gut – Beck’s setzt auf Schiene

Zwischen den beiden Mercedes-Benz Werken in Stuttgart und Bremen stellt Roland Umschlag den Austausch sicher. Täglich verkehren mehrere Züge zwischen beiden Standorten. Und es geht noch weiter in den Süden: Das italienische Verona, mit dem Interporto Quadrante Europa, einem der europaweit führenden Güterverkehrszentren, ist ein häufiges Reiseziel der in Bremen umgeschlagenen Container. Vor allem regionale Produkte aus dem Norden, darunter Beck’s Bier, werden sechs Mal wöchentlich in den Süden Europas verschickt.

Die Brauereikonzern Anheuser-Busch InBev hat 2015 seinen Transport auf der Schiene ausgeweitet. Per LKW gelangt der Bremer Exportschlager Beck’s aus der Brauerei zum Roland Umschlag im GVZ. Ein Kran verfrachtet das Stückgut anschließend auf den Zug. In den Zielorten wie Nürnberg und Großbeeren bei Berlin geht es dann zurück auf einem LKW und weiter zur Kundschaft.

Ein Zug ersetzt dabei bis zu 30 LKW und besteht aus 25 bis 30 Containern. Das sind 44.800 Kisten Bier pro Zug – über eine Million Flaschen!

Der Transport per Schiene wirkt sich positiv auf die CO2-Bilanz aus. Ein Zug kann gegenüber dem Transport auf der Straße vier Tonnen Last mehr transportieren. Die Brauerei reduziert damit ihren jährlichen CO2-Ausstoß pro Jahr um drei Prozent.


Logistischer Dreiklang zwischen Tiefseeterminal und GVZ

Gemeinsam mit dem Eisenbahnverkehrsunternehmen Locon Logistik & Consulting und Jade-Weser-Train sichert Roland Umschlag den Kombinierten Verkehr aus Wilhelmshaven ins Hinterland. Die Jade-Weser-Train pendelt hundertemale im Jahr zwischen dem Tiefwasser-Containerterminal und dem GVZ in Bremen hin und her. Vor allem gefüllt mit Rohwaren und Fertigungsteilen für die Automobil-Industrie zur direkten Weiterverarbeitung der anliegenden Unternehmen. Zehn bis zwölf Stunden – innerhalb dieses Zeitfensters findet der komplette Umlauf von Bremen nach Wilhelmshaven und wieder zurück statt. Beladen in Bremen, zweieinhalb Stunden Fahrt nach Wilhelmshaven, entladen, und anschließend mit neu beladenen Containern die gleiche Strecke zurück. Bis zu 92 TEU kann ein Zug dabei transportieren – 92 20-Fuß-Container. Das entspricht 70 LKW-Touren auf der Straße.


Umfassender Container-Service – weit über kombinierten Verkehr hinaus

Trotz aller Aufträge ist Roland Umschlag nicht am Ende seiner Kapazitäten und Serviceleistungen. Auf dem Gelände der privaten Umschlagsgesellschaft werden nicht nur Waren umgeschlagen. Der An- und Verkauf von Seecontainern findet hier statt. Eine weitere Leistung liegt in der Reparatur aller gängigen Containertypen. Monatlich werden hier circa 1.600 Container wieder in Stand gesetzt. Auch die Reinigung und den Neu- und Umbau von Bürocontainern bietet Roland Umschlag an. Und das alles seit nunmehr 50 Jahren - denn schon 1969 wurde das Unternehmen gegründet, seinen operativen Betrieb startete es, wie eingangs erwähnt, 1972.


Ansprechperson für Unternehmensservice und Vertrieb in der Region Bremen Süd ist F.-W. Nennecke,  Tel.: 0421 9600-245, f.w.nennecke@wfb-bremen.de

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