Annika Reinke, People Manager PTS Group
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Der Mut zum Wandel
Bei PTS achtet ein Change-Management-Team darauf, dass bei der Einführung neuer Geschäftsmodelle die vielen Änderungen für die Mitarbeiter von Anfang an mit berücksichtigt werden. So könnten ganz bewusst Ängste abgebaut werden. Das Team sei ausschließlich dafür da, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mitzunehmen. Die Notwendigkeit, sich damit auseinandersetzen, treffe irgendwann jede Branche, ist Lisa Heise überzeugt. Würden neue Player mit neuen Ansätzen auf dem Markt erscheinen, entstehe häufig schnell der Eindruck, dass das eigene Geschäftsmodell nicht mehr so sicher und perfekt sei.
Im Herbst vergangenen Jahres hat PTS damit begonnen OKR (eine Methodik zur Zielsteuerung) einzuführen. Damit sollen Unternehmensziele für die Beschäftigten plausibler und transparenter werden, Freiräume für den Einzelnen und das Unternehmen entstehen, „um bei den Mitarbeitern Potenziale heben zu können“, und um die Konzentration auf das zu lenken, „was wirklich wichtig ist“, so Kevin Meitsky.
Das neue System soll auch dazu dienen, Aufgaben zu priorisieren. Es handele sich um ein Instrument, „um Orientierung innerhalb der Organisation zu schaffen.“ Alle drei Monate sollen diese Elemente neu definiert werden. PTS gebe sich damit die Chance, alle drei Monate zu fragen, „ob die Vorgaben noch stimmen, oder ob wir sie ändern müssen.“ So können man feststellen, ob man sich noch auf dem richtigen Weg befinde.
Mensch im Fokus
Digitalisierung zählt bei PTS zum zentralen Aufgabenspektrum. Kevin Meitsky unterscheidet zwischen „Digitalisierung“ und „digitaler Transformation“: „Digitalisierung ist für uns eine Bezeichnung für Prozesse, die es heute schon gibt. Es geht um die digitale Abbildung. Digitale Transformation bedeutet Entwicklung zu einem digitalen Geschäftsmodell hin, wobei die Leistungen komplett umgestellt werden. Ob das immer eine Disruption sein muss, sei dahingestellt. Es geht aber auch darum, mit den Daten, die ich gewinne, Geld zu verdienen.“ So oder so – der Mensch bleibe dabei im Fokus, er müsse einen Vorteil aus der Umstellung ziehen können.
Für den Mittelstand sei es oft einfacher, zunächst einmal mit kleinen Lösungen zu beginnen. Sich heranzutasten, und stückweise zu optimieren. Den großen Wurf zu machen, bedeute auch Investitionen und Risiken. Nicht jeder sei dazu bereit oder in der Lage. Und häufig sei es auch wichtig, die eigenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in kleinen Schritten mitzunehmen und so Ängste abzubauen, ergänzt Meitskys Kollegin Lisa Heise.