Auf die Figur gekommen
PressedienstDer Bremer Andreas Bendfeldt ist leidenschaftlicher Playmobilsammler
Von wegen Kinderspielzeug: Playmobil fasziniert auch Erwachsene, so wie den Bremer Andreas Bendfeldt. Er ist leidenschaftlicher Sammler und kennt sich in der Welt der Kunststofffiguren bestens aus. Zusammen mit Freunden schaffte er es sogar ins Guinness-Buch der Rekorde.
Sie sind kaum acht Zentimeter groß, haben keine Nasen und sind wahre Verwandlungskünstler: Playmobilfiguren. Der Bremer Andreas Bendfeldt liebt das 1974 auf den Markt gekommene Kinderspielzeug und ist ein Kenner der weltweiten Sammler-Szene. Allein die Anzahl seiner Figuren schätzt er auf bis zu 20.000, dazu kommt unzähliges Zubehör. „Der Dachboden ist voll, der Keller, die Garage und mein Arbeitszimmer“, gesteht der 53-Jährige lachend.
Unübersichtlich geht es bei ihm aber nicht zu. Kleinteile wie Schwerter, Fahnen, Pistolenhalfter und Haare verwahrt er fein säuberlich in beschrifteten Kästen. Manche Objekte sind dem Sammler richtig ans Herz gewachsen. So wie der 15 Zentimeter große Harlekin aus Kunstharz oder die rosa Nostalgie-Serie 1900 im Stil der Jahrhundertwende. Von Besonderheiten wie der Western- oder der Weihnachtseisenbahn träumt Bendfeldt noch.
Leidenschaftlicher Flohmarktgänger
Schon als kleiner Junge spielte Bendfeldt mit dem im fränkischen Zirndorf entwickelten Systemspielzeug, aber mit dem Großwerden versiegte das Interesse - zunächst. „Mein Playmobil, mit dem ich als Kind gespielt habe, habe ich weggeworfen“, gesteht er heute. Die Faszination für die Figuren, Häuser, Autos und Accessoires erwachte im Erwachsenenalter neu. „Meine Frau und ich sind leidenschaftliche Flohmarktgänger“, sagt der gelernte Karosseriebauer, der bei einer Bremer Brauerei arbeitet. Bei einem Bummel über den Trödel kam er vor rund 25 Jahren mit einem Playmobilsammler ins Gespräch und besuchte ihn später Zuhause. „Da hat mich bald der Schlag getroffen“, erinnert er sich. Er habe noch nie so viel Playmobil auf einmal gesehen. Es war ein Schlüsselerlebnis, das ihn zu seinem Hobby brachte und auf Playmobilbörsen führte.
Bendfeldt war schon vor über 20 Jahren bei der ersten deutschen Playmobilbörsen dabei, zusammen mit anderen Enthusiasten organisierte er später selbst welche. Die „Nordlichter“, wie sich Bendfeldt und seine Playmobil-Freunde nennen, schafften es im Jahr 2010 sogar ins Guinness-Buch der Rekorde. Gemeinsam mit spanischen Sammlern schufen sie im spanischen Barbastro 17 Dioramen mit fast 70.000 Figuren – genauer: 68.808. Gedauert hat der Aufbau drei Monate. „Dafür haben wir 50.000 Figuren von Deutschland rübergeschickt“, erinnert er sich. Akribisch wurden Fachwerkhäuser zu einem Stadtbild zusammengefügt, Piratenschlachten mit Schiffen und Westernszenen nachgestellt, und auch die Schlacht von Waterloo fehlte nicht. Eine Fußballpartie inklusive Spieler, Zuschauer und Stadion gehörte ebenfalls dazu. „Das Stadion war für mich das Highlight. Ins Stadion passten 20.000 Figuren“, erinnert sich Bendfeldt.
Wertanlage und nationale Besonderheiten
Für den Bremer ist Playmobil auch eine Wertanlage. „Umso geringer die Auflage ist, umso wertvoller sind die Stücke“, sagt er. Ohne Verpackung sind die Häuser, Figuren und Kleinteile weniger wert als mit, deshalb kauft er manchmal auch einfach leere Kartons. Gehandelt werden selbst die Kataloge. Ein beliebtes Sammlergebiet sind Souvenirs. „Jede Stadt bringt ihre eigene Figur heraus.“ Playmobil hat kein universelles Gesicht, sondern orientiert sich an nationalen Besonderheiten. Ordnungshüter etwa sind in den jeweiligen Landesuniformen erhältlich. Der Hersteller reagiert auch auf aktuelle Ereignisse wie Fußball-Weltmeisterschaften, beispielsweise in Form eines niederländischen Oranje-Mannschafts-Busses. Und zum Gedenken an die Opfer des Anschlags vom 11. September kam die Figur eines New Yorker Feuerwehrmannes auf den Markt. Playmobilfiguren werden übrigens auch „Klickies“ genannt. Der Name geht auf die Bauart zurück. Wird der Kopf eingeklickt, hält er den gesamten Körper zusammen.
Mittlerweile baut Bendfeldt keine Dioramen mehr. „Das ist mir zu aufwendig geworden“, sagt er. „Wir reden heute von 50 Quadratmetern mit 20.000 Figuren.“ Allein der Transport sei eine Herausforderung. Seine Dioramen bezogen sich meist aufs Mittelalter mit Burgen und Fachwerkhäusern. „Meine Lieblingsstücke waren und sind immer noch die Fachwerkhäuser“, sagt er.
Marktbesuche sind aber weiterhin ein fester Bestandteil seines Lebens. Er ist auf fast jeder europäischen Playmobilbörse zu finden. „Durch mein Hobby haben sich schöne Freundschaften gebildet“, sagt er. „Da sitzen sieben, acht Nationen an einem Tisch.“ Für ihn stünden inzwischen die Freundschaften im Vordergrund. Eins verbinde die Playmobilfans: „Jeder Sammler den ich kenne, der ist bekloppt“, schmunzelt Bendfeldt. Sich selbst nimmt er da nicht aus.
Pressekontakt: Andreas Bendfeldt, Tel.: +49 421 1753888, E-Mail: ben-si@web.de
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