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15.2.2018 - Kerstin Radtke

Wenn Mut zum Risiko auf Fantasie trifft

Neu in Bremen

Eine Erfolgsgeschichte aus der Überseestadt: Die Ansiedlung des GOP-Varieté-Theaters

Außenansicht vom GOP Varieté-Theater Bremen, das 2013 in der Bremer Überseestadt eröffnet wurde.
Das GOP Varieté-Theater Bremen wurde 2013 in der Bremer Überseestadt eröffnet. © WFB/Jonas Ginter

Für die Qualität ins Risiko zu gehen, das hat sich im Falle des GOP Varieté-Theaters Bremen ausgezahlt. Inhaltlich und baulich jenseits aller Mainstreamlösungen sorgt das erste privatwirtschaftlich finanzierte Theater am Tor zur Überseestadt Bremen für Begeisterung bei allen Beteiligten und seit der Eröffnung im Herbst 2013 auch bei den Zuschauern. Das GOP gehörte zu den ersten kulturellen Investitionen in der Überseestadt, es katapultierte den traditionsreichen Varieté-Standort Bremen auf hohem Niveau ins 21. Jahrhundert.

Wie so oft im Leben ging es dabei um kleine Zufälle, um Begeisterung für eine Sache – und darum, dass die richtigen Menschen zusammenkommen, um mutige Entscheidungen zu treffen.

Philip Peiniger, Direktor GOP Varieté-Theater Bremen

Im September 2013 wurde das GOP Varieté-Theater Bremen eröffnet, 2017 begrüßte man dort den 500.000. Showgast. Hinter der schimmernden Fassade laufen mehr als 400 Shows pro Jahr, bislang holte die Theaterleitung 325 internationale Künstler aus 32 Ländern auf die Varieté-Bühne. Team und Ensemble bieten in stilvollem Ambiente bis zu 400 Personen pro Vorstellung Artistik und Comedy auf Weltklasseniveau. Optional genießen die Zuschauer dazu unter dem Motto „Entertainment für alle Sinne“ ein Menü aus der GOP-Küche. Direktor Philipp Peiniger hat die Geschichte der Ansiedlung in der Überseestadt begleitet und sagt: „Wie so oft im Leben ging es dabei um kleine Zufälle, um Begeisterung für eine Sache – und darum, dass die richtigen Menschen zusammenkommen, um mutige Entscheidungen zu treffen.“ Hinter den Kulissen sorgte die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH für ideale Rahmenbedingungen.

Varieté-Stadt Bremen: Es begann mit dem Astoria

Was viele Bremerinnen und Bremer nicht wissen: Das Varieté gehört zur Hansestadt an der Weser wie die Stadtmusikanten und Werder Bremen – und das schon lange bevor das GOP Varieté-Theater eröffnete. Mitten in der Innenstadt gab es das legendäre Astoria von Emil Fritz. Nach der Eröffnung 1908 gehörten in dem eleganten Etablissement Stars wie Heinrich George, Theo Lingen, Lotte Werkmeister und Hans Moser zu den Gästen. Im Zweiten Weltkrieg 1944 wurde das Astoria vollständig zerstört, doch nach dem Wiederaufbau folgte ab 1952 eine zweite Blütezeit. Bis zur Silvesternacht 1967/1968 beehrten Siegfried und Roy, Zarah Leander und Heinz Erhardt sowie der junge Udo Jürgens Bremens erstes Varieté-Theater.

Direktor Philip Peiniger leitet das GOP Varieté-Theater Bremen.
Direktor Philip Peiniger leitet das GOP Varieté-Theater Bremen. © WFB/Frank Pusch

Eine neue Varieté-Ära beginnt: Das GOP Varieté-Theater Bremen

Knapp fünf Jahrzehnte „alte“ Varieté-Geschichte hatte Bremen also zu bieten – bis das GOP Varieté-Theater auf den Plan trat. Dahinter steckt übrigens die Familie Grote, die befreundet ist mit den Nachfahren des damaligen Varieté-Gründers Emil Fritz. Bevor es im Herbst 2013 zur Eröffnung in Bremen kam, war es 2006 ein begeisterter GOP-Zuschauer aus Bremen, der die Initialidee hatte. Ralph Sandstedt, damals Geschäftsführer des Rewe-Großhandelsservice in Bremen, besuchte das GOP Varieté-Theater in Bad Oeynhausen bei Bielefeld im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung. Die Vorstellung gefiel, in der früheren Varieté-Stadt Bremen gab es längst kein entsprechendes Theater mehr und wie es der Zufall wollte, suchte das GOP neue Standorte in Großstädten mit 200.000 bis 600.000 Einwohnern. Also erzählte besagter GOP-Gast dem damaligen Chef der Bremer Investitionsgesellschaft GmbH (BIG) – Vorläufer der Wirtschaftsförderung Bremen GmbH (WFB) –, begeistert von seinem Kulturerlebnis auf Spitzenniveau.

Wir kümmern uns um den strategischen Kontaktaufbau und die Netzwerkpflege zu ansiedlungswilligen Firmen aus ganz Deutschland.

Thorsten Tendahl, Teamleiter Unternehmensservice Bremen

So kam Thorsten Tendahl ins Spiel, seit 2000 Projektleiter für den WFB-Ansiedlungsservice national, seit 2014 Teamleiter des Unternehmensservice Bremen. Er erklärt: „Wir kümmern uns um den strategischen Kontaktaufbau und die Netzwerkpflege zu ansiedlungswilligen Firmen aus ganz Deutschland.“ Sein Team recherchiert in der Presse und Fachmedien, präsentiert sich auf Messen, bildet Interessengruppen, die regelmäßig angesprochen und eingeladen werden. „Zusätzlich sind wir auf Tipps von außen angewiesen, auf Multiplikatoren in Bremer Unternehmen, die uns Hinweise geben, sobald sie beispielsweise von Partnerunternehmen hören, wenn diese auf Standortsuche sind.“ So war es in diesem Fall.

Leuchtschrift "Theatersaal" im GOP Varieté-Theater Bremen
Die Shows im GOP Varieté-Theater Bremen wechseln etwa alle zwei Monate. © WFB/Frank Pusch

Von (un-)erfüllbaren Standortwünschen

Bei Tendahls erstem Treffen mit der GOP-Geschäftsführung entstanden 2006 Umsetzungsideen und die Rahmenbedingungen einer Ansiedlung in Bremen wurden geklärt. Die Wunschkomponenten seitens der Theaterleitung: viel Platz für Gastronomie sowie den Tanzclub ADIAMO und ein direkt angeschlossenes Hotel eines namhaften Betreibers mit Mindeststandard „Vier Sterne plus“, um ein gehobenes kulturell-gastronomisches Rundumpaket bieten zu können. Philipp Peiniger ergänzt: „Das waren für uns neben der optimalen ÖPNV-Anbindung und Parkplatzsituation die zentralen Voraussetzungen, um das GOP für eine überregionale Zielgruppe vermarkten zu können und interessant zu machen.“ Nun war es Thorsten Tendahls Job, einen geeigneten Standort zu finden.

Bis zu diesem Zeitpunkt nutzte das GOP bestehende Gebäude, zum Beispiel alte Kinos oder das Kaiserpalais in Bad Oeynhausen. Ursprünglich hätte man in Bremen gern die alte Astoria-Tradition am gleichen Standort wiederbelebt – doch das Innenstadtareal war längst bebaut. Weitere Alternativen in der City wurden geprüft, darunter das ehemalige Sternkino.

Neben dem GOP Varieté-Theater Bremen wurde das Vier-Sterne Superior Steigenberger Hotel gebaut.
Kurztrip-Kombi: Varieté-Abend mit Hotelübernachtung. Direkt neben dem GOP Varieté-Theater Bremen wurde das Vier-Sterne Superior Steigenberger Hotel gebaut. © WFB/Jens Lehmkühler

Doch mit dem Haus in Bremen sollte ein ganz neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte aufgeschlagen werden. Denn der ideale GOP-Standort wurde im Quartier Überseestadt gefunden. Die verantwortliche Immobilienholding H. Siedentopf (GmbH und Co. KG) hatte sich für die Bebauungskonzeption ohnehin einen Kulturbaustein gewünscht. Tendahl: „Die Kooperation passte aber auch deshalb so gut, weil es sich bei beiden Partnern um familiengeführte Unternehmen handelt, die viel Wert auf Qualität legen.“ Im Erstgespräch von H. Siedentopf und GOP im August 2008 inklusive Standortbesichtigung ließen sich die Theatermacher schnell vom Potenzial überzeugen. „Wir waren begeistert, Teil eines der größten innerstädtischen Bauprojekte Europas zu sein“, schwärmt Philipp Peiniger. „Zu sehen, wie sich die Überseestadt immer noch weiterentwickelt und zu dem wird, was seit vielen Jahren geplant wird – einfach toll!“ Die weiteren Schritte auf dem Weg zur Grundsteinlegung sind schnell aufgezählt: 2009 kam die feste Zusage vom Hotelpartner Steigenberger, die endgültige Projektentscheidung seitens H. Siedentopf fiel im Herbst 2011, Baustart war im Frühjahr 2012, die große Eröffnungsfeier im Herbst 2013.

Standort der Möglichkeiten: Die Überseestadt Bremen

Thorsten Tendahl ist froh, dem GOP mit H. Siedentopf einen Investor vermittelt zu haben, „der bereit war, zugunsten der Qualität von branchenüblichen Standards abzuweichen und etwas Ungewöhnliches zu ermöglichen“. Ein Kulturangebot, das ohne öffentliche Förderung auskommt und rein privat finanziert ist – für die Stadt ist das hoch interessant, aber für einen Investor durchaus risikoreich. Doch H. Siedentopf bewies Mut zum Risiko und die Überseestadt war von Anfang an als Standort der Möglichkeiten angedacht. Als kleine Stadt in der Stadt, in der es vielfältige Möglichkeiten vom Wohnen über klassisches Gewerbe, Dienstleistungen bis hin zu touristischen und Freizeitangeboten gibt.

Seitens der WFB wurden die richtigen Menschen zusammengebracht.

Philip Peiniger, Direktor GOP Varieté-Theater Bremen

„Seitens der WFB wurden die richtigen Menschen zusammengebracht: Uns alle vereinte eine große Portion Mut, gepaart mit viel Fantasie und Vorstellungsvermögen. Es gab bei uns durchgehend eine Euphorie für das Projekt“, betont Philipp Peiniger. „Das Bremer Haus ist unser erster und bis dato einziger Standort, der neu gebaut und von Anfang an als Varieté geplant wurde. Wir waren vom ersten Bleistiftstrich an in das Projekt involviert, die Gebäude wurden in Absprache mit allen Beteiligten optimal geplant.“ Der Direktor unterstreicht den Synergieeffekt, von dem GOP Varieté-Theater und das Steigenberger profitieren: „Speziell am Wochenende profitieren beide Seiten: Die Gäste genießen den Varieté-Abend inklusive Essen und anschließend einen Cocktail an der Bar, ohne an die Heimfahrt denken zu müssen.“ Es sei wie ein Kurzurlaub mit Blick auf die Weser, pro Wochenende gebe es im Schnitt 120 bis 200 Gäste, die im Hotel übernachten. „Dabei kommen viele – für uns überraschend – aus einem Umkreis mit weniger als 20 Kilometern, aber auch diverse aus dem Umkreis 100 bis 150 Kilometer.“

Die Show „Grand Hotel“ läuft bis 25. Februar 2018 im GOP Varieté-Theater Bremen.
Die Show „Grand Hotel“ läuft bis 25. Februar 2018. Im September 2018 steht der fünfte Geburtstag des Bremer Hauses an, über das gesamte Jahr hinweg bis es besondere Angebote und Specials. © GOP

Beliebte Location am Weserufer

Die Wesernähe des GOP Varieté-Theaters ist speziell im Sommer wichtig: Die Sonnenterrasse bietet von April bis Oktober mit 120 Außensitzplätzen für Restaurant- und Bargäste eine der schönsten Aussichten auf den Fluss, der zudem ein weiteres Angebot inspiriert hat. Seit 2014 gibt es in Kooperation mit der Reederei Hal Över das Arrangement „Schiff & Show“, eine Kombination aus Flusstour und GOP-Erlebnis. Startpunkt ist der direkt am Theater gelegene Anleger 13, wo die Gäste zur Hafenrundfahrt starten. Anschließend geht es zum Menügenuss ins Restaurant oder direkt ins Theater. „Das Potenzial des Flussufers wollen wir noch ausbauen“, sagt Philipp Peiniger. Parallel wird das hauseigene Restaurant Leander mit bis zu 240 Sitzplätzen immer beliebter als Hochzeitslocation, eine Entwicklung, die in den ersten Konzepten gar nicht vorkam. „Wir bieten jedoch bewusst lediglich eine begrenzte Zahl an Terminen, um es für die Gäste der Varieté-Show offen zu halten“, so Peiniger.

GOP schreibt Bremens Varieté-Geschichte weiter

Das GOP Varieté-Theater schreibt am Tor der Überseestadt also die bremische Varieté-Geschichte weiter, es verbindet Eventcharakter mit Gastronomie und einzigartigem Ambiente. Philipp Peiniger unterstreicht: „Durch unsere Lage sind wir eine der ersten Attraktionen des Quartiers und sehen uns als Teil des großen Ganzen.“ Die Vernetzung, unter anderem im Marketingverein der Überseestadt, werde genutzt, um für gemeinsame Interessen zu werben. Das beginne bei verkehrspolitischen Fragen, reiche über gemeinsam vorangetriebene Projekte bis hin zu Kooperationen. „So tragen wir zum Beispiel gerne Gastronomisches bei, unterstützen unsere Freunde aus der Überseestadt aber auch Veranstaltungen mit Walking- oder Show-Acts.“

„Unsere Weltklasseartisten arbeiten mit ihrem jeweiligen Requisit oder in ihrer Sparte auf dem weltweit höchsten Niveau“, betont Philipp Peiniger. Die hochkarätig besetzten Shows wechseln alle zwei Monate und Mitte Januar 2018 fand mit der Show „Grand Hotel“ die erste GOP-Weltpremiere in Bremen statt. Weitere Informationen finden Interessierte online unter www.variete.de.


Kontakt zur Wirtschaftsförderung Bremen GmbH (WFB), Abteilung Ansiedlung national: Tel.: +49 (0)421 9600 121, Thorsten.tendahl@wfb-bremen.de


Wissenswertes, Neuigkeiten und Tipps zur Überseestadt Bremen erhalten Sie hier: www.ueberseestadt-bremen.de


Für weitere Informationen zu Ansiedlung und Vermarktung wenden Sie sich an Dagmar Nordhausen, Tel. +49 (0)421 9600 252, dagmar.nordhausen@wfb-bremen.de und Jons Abel, Tel. +49 (0)421 9600 613, jons.abel@wfb-bremen.de


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