Integration 2.0 – gegen Fachkräftemangel in kleinen und mittelständischen Unternehmen
InternationalesDie Interkulturelle Organisationsberatung und der Willkommensservice Bremen arbeiten Hand in Hand
Sie möchten internationale Fachkräfte in Ihrem Betrieb beschäftigen? Welche Dinge müssen Sie dabei beachten und wie schaffen Sie es als Unternehmen, die Belange aller Angestellten zu befriedigen und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen? Wir haben bei der Interkulturellen Organisationsberatung und dem Willkommensservice Bremen für Sie nachgefragt.
Wie ist es bei Ihnen: Fordern Sie Ihre Gäste zuhause auf, die Schuhe auszuziehen? Einige Menschen empfinden das als spießig, andere als natürlich. In Schweden ist es selbstverständlich. Anders als in Deutschland lassen dort selbst Handwerker ihre Schuhe an der Türschwelle stehen – kulturelle Unterschiede, kulturelle Vielfalt.
Gerade in Unternehmen treffen viele unterschiedliche Charaktere aufeinander. Das Miteinander kann funktionieren, muss aber nicht. Noch größer wird die Vielfalt, wenn Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen aus aller Welt zusammenarbeiten. Klar, dass es da auch mal zu Missverständnissen kommt. Kommunikation muss dann neu gedacht werden. Wir kommunizieren nicht ausschließlich über Sprache. Unser Austausch findet auch zwischen den Zeilen statt:
Ein neuer Angestellter fühlt sich ausgeschlossen, weil er den Humor der anderen nicht versteht. Eine Mitarbeiterin fühlt sich benachteiligt, weil eine nicht deutschsprachige Auszubildende eine Sprachweiterbildung finanziert bekommt.
Kommen Ihnen diese oder ähnliche Situationen auch aus Ihrem Betrieb bekannt vor?
Interkulturelle Organisationsberatung um Strukturen zu optimieren
Um Vielfalt und Missverständnisse durch kulturelle Unterschiede dreht sich Illa Elerts Arbeit in der interkulturellen Organisationsberatung: Sie hilft bei konkreten Herausforderungen im Arbeitsalltag.
„Gerade in Unternehmen treffen viele unterschiedliche Charaktere zusammen. Die Angestellten sind so vielfältig wie unsere Gesellschaft selbst, “ weiß die Diversity-Managerin. Elerts Ziel: Die Prozesse in Unternehmen so zu optimieren, dass Diskriminierung und Ausgrenzung sichtbar und minimiert werden, beziehungsweise deren Entstehung vorgebeugt wird. Die interkulturelle Organisationsberatung ist Teil des IQ-Netzwerk Bremen – Integration durch Qualifizierung. Sie unterstützt kleine- und mittelständische Unternehmen (KMU) aller Branchen auf ihrem Weg zu einem verständnisvollen Miteinander. Das klingt im ersten Moment theoretisch, ist aber durchweg praxisorientiert ausgerichtet.
Auf knappe Kapazitäten von KMU zugeschnitten
Dabei bewegt sich Elert jederzeit auf der Arbeitsebene und denkt die Kapazitäten ihrer Kunden mit: „Wir wollen für unsere Kunden den Aufwand so gering wie möglich halten und lösungsorientiert und schnell helfen. Sobald ein Unternehmer Handlungsbedarf innerhalb seines Betriebes feststellt, zum Beispiel wenn er Ausbildungsplätze an Flüchtlinge vergeben möchte, aber Widerstände innerhalb der Belegschaft befürchtet, können wir unterstützen. Die Unternehmen kennen ihre Prozesse selbst am besten. Wir helfen dabei, die Prozesse zu optimieren und die interne Kommunikation untereinander zu verbessern.“ Und das gelingt durch die individuelle Begleitung vor Ort.
Wenn wir den demografischen Wandel beobachten, müssen wir irgendwann bereit sein, über den Tellerrand zu sehen.
Illa Elert, Ansprechpartnerin Interkulturelle Organisationsberatung
Durch Unternehmensbindung dem Fachkräftemangel vorbeugen
Wozu sollte ein Unternehmen sich überhaupt begleiten lassen? Damit der Betrieb läuft. Bedenken Sie: Wir sind alle unterschiedlich. Das ist gut. Aber diese Vielfältigkeit kann zu Missverständnissen bis hin zu Unstimmigkeiten führen. Je wohler sich die Angestellten in Ihrem Unternehmen fühlen und je präziser Kommunikation stattfindet, desto länger bleiben Ihre Angestellten. Die interkulturelle Organisationsberatung hilft dabei, ausländische Fachkräfte in die Mitarbeiterschaft zu integrieren. Damit hilft die Beratungsstelle aktiv, dem Fachkräftemangel im Unternehmen vorzubeugen. „Nur wer sich in seinem Unternehmen wohl fühlt, wird bleiben“, fügt Elert hinzu.
Im Vorfeld: internationale Fachkräfte anstellen
Sie wollen ausländischen Fachkräften einen Arbeitsplatz in Ihrem Unternehmen anbieten, sind aber unsicher, welche Formalien Sie dabei beachten müssen?
Der Willkommensservice, Teil des Unternehmensservice Bremen und ein Bremer Gemeinschaftsprojekt des IQ-Netzwerks, der Handelskammer und der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB), hilft Unternehmen, ausländisches Fachpersonal einzustellen. Sie erhalten hier alle Antworten zu ausländerrechtlichen und fachlichen Fragestellungen. Praktisch orientiert, hilft der Willkommensservice bei Fragen zu Visavergaben, Anmeldungen und Genehmigungen. Die bürokratischen Hürden internationale Fachkräfte einzustellen, halten Ihre Ansprechpartner dabei so gering wie möglich.
Die Interkulturelle Organisationsberatung steht allen Branchen offen. Das kostenlose Angebot richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen.
Arbeitnehmende richten sich bei Problemen an ADA – Antidiskriminierung in der Arbeitswelt, ebenfalls Teil des IQ Netzwerk Bremen. Die Einrichtung wendet sich gegen jede Form der Benachteiligung in der Arbeitswelt.
Wenden Sie sich für weitere Informationen zur interkulturellen Organisationsberatung an Dr. Jochen Schiffmann, 0421 32 34 64 32, schiffmann@rkw-bremen.de
Auskünfte zum Willkommensservice gibt Ihnen Manuel Kühn, WFB-Projektmanager, 0421 163 399 477, manuel.kuehn@wfb-bremen.de
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