Der salonfähige Korn
Start-upsAlles nur kein Fusel – wie mit „Nork“ der traditionelle Korn zu einem coolen Szenegetränk wurde
Aus Spaß heraus haben sich Lars Mehlhop-Lange, Johann Dallmeyer und Ann-Katrin Dallmeyer ins Spirituosen-Geschäft gestürzt. Ihre Mission: Korn wieder salonfähig machen. Inzwischen wissen sie, dass der Schnaps mehr drauf hat, als nur als Herrengedeck und auf Schützenfesten ausgeschenkt zu werden.
Mission: Sicht auf den Klaren revolutionieren
Lars Mehlhop-Lange hat dem schlechten Ruf von Weizenkorn etwas entgegenzusetzen. „Korn hat kein Geschmacks-, aber ein Imageproblem“, sagt der 31-Jährige. Mehlhop-Lange und seine beiden Freunde, die Geschwister Johann Dallmeyer und Ann-Katrin Dallmeyer, brennen seit kurzem selbst Schnaps und sind überzeugt, mit ihrem Produkt „Nork“ eine der besten Marken am Markt anzubieten. Sie wollen die Sicht auf den „kurzen Klaren“ revolutionieren. „Wir erfinden das Rad natürlich nicht neu, aber wir machen das Korntrinken zu etwas Besonderem“, sagt der Gründer. „Wird Korn der neue Gin?“, fragte jüngst auch gleich ein Jugendmagazin. Was mit Gin vor einiger Zeit erfolgreich begann, setzt sich jetzt mit Korn fort, sind die „Nork“-Macher überzeugt.
Erste Charge betrug 300 Flaschen
Tatsächlich findet der hanseatische Korn seine Liebhaber. In immer mehr Bars, Kneipen und in ausgewählten Einzelhandelsgeschäften wird „Nork“ ausgeschenkt. Die erste in Auftrag gegebene Charge betrug 300 Flaschen, im Oktober 2016 wurde der Korn mit zwei Partys in Bremen und Hamburg feierlich in ausgesuchten Szenebars eingeführt. Mittlerweile ist die sechste Produktion angelaufen. Jeweils zwischen 300 und 370 Flaschen werden abgefüllt und gehen in den Umlauf.
„Wir wollten das noch besser machen“
Korn ist kein Fusel und er muss auch nicht schlecht aussehen – so lautet das Motto des Trios. Zum Schnaps gekommen sind sie über eine Blindverkostung. „Da haben wir schon guten Korn kennengelernt, wollten das aber noch besser machen“, sagt Lars Mehlhop-Lange. Kornbrennen ist ein Handwerk, von dem die drei „Nork“-Gründer bis vor einem Jahr keinerlei Ahnung hatten. Sie arbeiten als Redakteur für Sprachlernmedien, im öffentlichen Dienst und als Gestalterin in Norddeutschland, alle sind um die 30. „Wir haben uns professionelle Unterstützung geholt“, betont Mehlhop-Lange. Eine kleine Brennerei in Scheeßel bei Bremen ist für den Feinbrand des Doppelkorns nach den Vorstellungen des nebenberuflichen Jungunternehmerteams zuständig.
Wendepunkt erreicht: Ist das noch ein Hobby?
Danach machen sie alles selbst: Die Kleinstauflagen werden manuell abgefüllt, auf Qualität kontrolliert, etikettiert und nummeriert. Jeder Holzdeckel der formschönen Flaschen ist einzeln von Hand geölt. Sie liefern die Flaschen persönlich aus, und auch für den vor kurzem eröffneten Onlinehandel packen sie jedes Päckchen selber. Allerdings: „Wir sind jetzt an einem spannenden Punkt angelangt. Ist das noch ein Hobby oder ein ernsthaftes Business?“, so Mehlhop-Lange. Noch arbeiten sie alle Vollzeit in ihren Berufen.
Leicht süßer Geschmack mit malzigem Aroma
„Nork“ ist ein Premium-Korn mit einem durchaus stolzen Preis. Knapp 30 Euro kostet die Flasche. Die Bars und angesagten Kneipen, die das Getränk auf der Karte haben, seien allesamt von „Leuten, die Lust auf was Neues haben“ geführt, sagt Mehlhop-Lange. Der Korn soll nicht nur mit dem modernen Flaschen- und Etikettendesign punkten, sondern natürlich vor allem mit dem Geschmack. „Unser Korn hat einen ganz eigenen Geschmack mit einer leichten Süße und einem malzigen Aroma. Er ist präsent, aber nicht aufdringlich“, umschreibt Mehlhop-Lange, der auch erst durch das eigene Produkt zum überzeugten Korntrinker geworden ist und Vorbehalte nachvollziehen kann.
Grundlage für Cocktails und Longdrinks
„Nork“ ist ein klassischer Doppelkorn, der jedoch nicht bis zur Unkenntlichkeit gefiltert wird. „Das Weizendestillat kann man deutlich herausschmecken und dennoch ist der Korn sehr mild.“ Und „Nork“ trinkt man keineswegs schlicht zum Bier. Entweder pur bei Zimmertemperatur – oder aber in Longdrinks und Cocktails. Hier entfalte die Spirituose ihre Stärken, sagen die Gründer. Mit dem „Norklicht“ wurde gemeinsam mit dem Barchef der Bremer Kunstbar ein Longdrink entwickelt, der sich schnell als Publikumshit erwies. „Das ist eine Komposition mit Nork, Limettensaft, Tonic Water, Apfelsaft und Zimtstange.“
Mit Crowdfunding an den Start
Jung, trendy, modern – das ist nicht nur der Korn selber. Mit einer Crowdfunding-Kampagne auf der regionalen Bremer Plattform „Schotterweg“, die durch die BAB – die Förderbank für Bremen und Bremerhaven und die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH in Kooperation mit Startnext betrieben wird, haben die „Nork“-Macher im vergangenen Jahr ihre letzte finanzielle Lücke geschlossen, bevor es an die Produktion ging. Für sie war es ein probates Mittel, aber Lars Mehlhop-Lange betont auch, dass es sehr auf das Produkt ankomme. „Es gibt Themen, die lassen sich gut kommunizieren. Nork war ein solches. Zudem haben wir um einen vergleichsweise kleinen Betrag geworben.“ Insgesamt 1.700 Euro wollten sie einsammeln, am Ende war es mit knapp 5.300 Euro ein Vielfaches. „Mit dem Erreichen des Funding-Ziels mussten wir auch bei Design und Marketing keinerlei Abstriche mehr machen und hatten etwas mehr finanzielle Freiheit“, so Mehlhop-Lange.
Nork soll kein Massenprodukt werden
Die drei Freunde, die im Bremer Umland aufgewachsen sind und heute in Hamburg leben und teils in Bremen arbeiten, freuen sich, wie die Szene mitzieht „und sich alle mit Wonne auf den Korn stürzen“. Allerdings: „Das Ganze soll nicht nur Hype und Marketing sein“, betont Mehlhop-Lange. Derzeit überlegt das Trio intensiv, wie es mit dem Geschäft weitergehen könnte. „Nork soll kein Massenprodukt werden, aber es geht darum, die Produktion und das Lager zu optimieren. Wir haben uns alles selber angeeignet, werden aber, wenn es so weiterläuft, größere Kapazitäten brauchen.“ Ein schwieriger, aber auch ein spannender Moment sei das in der noch jungen Unternehmensentwicklung.
Pressekontakt: Lars Mehlhop-Lange, Nork GbR, E-Mail: lars@nork-korn.de
Mehr Infos zur lokalen Crowdfunding-Plattform „Schotterweg“ von der BAB – die Förderbank für Bremen und Bremerhaven und der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH gibt es unter: www.schotterweg-crowdfunding.de
Kontakt: Sabine Fröhlich, Projektleiterin Crowdfunding bei der BAB – die Förderbank für Bremen und Bremerhaven, Tel.: 0421 9600-531, sabine.froehlich@bab-bremen.de oder info@schotterweg-crowdfunding.de
Bilddownload
Das Bildmaterial ist bei themengebundener Berichterstattung und unter Nennung des jeweils angegebenen Bildnachweises frei zum Abdruck.
Foto 3: Korn ist kein Fusel und durchaus salonfähig – beispielsweise als Cocktail. © Nork GbR
Der Pressedienst aus dem Bundesland Bremen berichtet bereits seit Juli 2008 monatlich über Menschen und Geschichten aus dem Bundesland Bremen mit überregionaler Relevanz herausgegeben von der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. Der Pressedienst aus dem Bundesland Bremen arbeitet ähnlich wie ein Korrespondentenbüro. Bei den Artikeln handelt es sich nicht um Werbe- oder PR-Texte, sondern um Autorenstücke, die von Journalisten für Journalisten geschrieben werden.
Bei Fragen schreiben Sie einfach eine E-Mail an pressedienst@bremen.de.
Erfolgsgeschichten
Dass wir Bremen lieben, ist ja klar. Aber auch Neu-Bremerinnen und Neu-Bremer schätzen unsere Hansestadt. Wie haben sieben von ihnen einmal gefragt, was sie hier begeistert.
Mehr erfahrenGeht nicht? Gibt’s nicht! Die GERADTS GMBH macht wirklich, wo viele andere nicht mehr weiter wissen. Deshalb ist das Ingenieurunternehmen tief in den größten europäischen Luft- und Raumfahrtprojekten, aber auch in zahlreichen anderen Branchen verwurzelt.
Mehr erfahrenDie Arbeit von Behörden wird immer komplexer; parallel wächst der Informationsbedarf in der Bevölkerung. Zwei Studierende der Hochschule Bremerhaven treten diesem Dilemma mithilfe von KI entgegen.
zur BiS Bremerhaven