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14.2.2018 - Janet Binder

Zwölfjährige Jungstudentin feiert am Klavier Erfolge

Erfolgsgeschichten

Mit Talent und Disziplin hat sich Sophia schon weit nach oben gespielt

Sie spielt Klavier, seitdem sie fünf Jahre alt ist: Die Bremer Schülerin Sophia Lewerenz ist inzwischen zwölf und studiert bereits seit zwei Jahren nebenbei an der Hochschule für Künste Bremen. Täglich übt sie mehrere Stunden am heimischen Flügel. Auf Konzerten und Wettbewerben begeistert sie regelmäßig ihre Zuhörer.

Jungstudentin Sophia Lewerenz begann mit fünf Jahren Klavier zu spielen.
Als Sophia Lewerenz fünf Jahre alt war, begann sie mit dem Klavier spielen. Heute ist sie zwölf und studiert bereits seit zwei Jahren an der HfK Bremen. © WFB/Focke Strangmann

Zwei wichtige Klavierwettbewerbe gewonnen

Mit diesem außergewöhnlichen musikalischen Talent hatten die Eltern von Sophia Lewerenz nicht gerechnet. Gut, die Oma war Musiklehrerin und leitete ein Akkordeon-Orchester. Auch Mama Andrea Lewerenz spielte früher mal Akkordeon, es blieb aber ein Hobby. Für ihre zwölfjährige Tochter Sophia ist Klavierspielen dagegen längst viel mehr als eine Freizeitbeschäftigung. Schon im Alter von zehn Jahren durfte sie sich als Jungstudentin an der Hochschule für Künste (HfK) Bremen einschreiben. Seitdem gewann die junge Bremerin zwei wichtige Klavierwettbewerbe.

Sonderpreis für Mozart-Interpretation

Als sie zehn war, erhielt sie den ersten Preis beim Bitburger Klavierwettbewerb, der zu den führenden für Kinder und Jugendliche in Deutschland zählt. Von allen Teilnehmern erreichte Sophia die höchste Punktzahl. Außerdem bekam sie den Sonderpreis für die beste Darbietung. Im November 2017, da war sie elf, kam der erste Preis beim internationalen Klavierwettbewerb im tschechischen Ústí nad Labem dazu. Sie spielte Werke von Bach, Chopin und Mozart. Die Jury war so begeistert von Sophia, dass sie kurzerhand einen Sonderpreis für die beste Mozart-Interpretation ins Leben rief, der eigentlich gar nicht vorgesehen war. „So wurde sie Siegerin über alle Altersklassen“, erzählt ihre Mutter auf dem Flur in der HfK.

Jungstudium an der HfK fördert begabte Menschen

Durch die Tür ist Sophias Klavierspiel zu hören. Sie geht aufs Gymnasium, in die siebte Klasse. Aber einmal in der Woche wird sie als Jungstudentin an der HfK unterrichtet, sowohl in Musiktheorie und Gehörbildung als auch in der Praxis. Um den Platz zu ergattern, musste sie dieselbe Aufnahmeprüfung absolvieren wie die regulären Studierenden. Mit dem Jungstudium fördert die HfK junge begabte Menschen, die Musik zu ihrer Profession machen wollen. Sie erhalten Auftrittsmöglichkeiten, außerdem können sie sich Kurse auf ein späteres Musikstudium anrechnen lassen. Die meisten Jungstudierenden starten mit 15 Jahren oder älter. Sophia gehört selbst mit inzwischen zwölf Jahren zu den Jüngsten. „Sie ist sehr reif für ihr Alter“, sagt Dozentin Almut Cordes, die Sophia im Hauptfach Klavier unterrichtet. Sophias Ziel ist es, später als Pianistin ihr Geld zu verdienen – und, ja, „berühmt zu werden“. „Danach würde ich gerne selbst als Professorin arbeiten“, sagt sie, nachdem ihr Unterricht zu Ende ist.

Dozentin Almut Cordes unterrichtet Sophia Lewerenz und feilt an ihrem Klavierspiel.
Dozentin Almut Cordes unterrichtet Sophia Lewerenz und feilt an ihrem Spiel. © WFB/Focke Strangmann

Mit einem halben Jahr sprechen gelernt

Als das Mädchen ein halbes Jahr alt war, fing sie an, zwei Sprachen zu sprechen – ihre Familie hat tschechische Wurzeln. Als sie fünf war, bekamen die Eltern nach einem Test bestätigt, was sie schon ahnten: dass Sophia hochbegabt ist. Doch eine Gehirnhälfte war kaum ausgeprägt. Den Eltern wurde deshalb geraten, ein Hobby für ihre Tochter auszuwählen, bei dem beide Hälften aktiviert werden. Sie entschieden sich fürs Klavierspielen. „Bis dahin wussten wir gar nicht, ob sie überhaupt musikalisch ist“, erinnert sich ihre Mutter.

Sophia Lewerenz mit ihrer Mutter Andrea Lewerenz
Sophias Mutter Andrea Lewerenz fördert das Talent und die Leidenschaft ihrer Tochter. © WFB/Focke Strangmann

Ohne Disziplin kein Erfolg

Inzwischen beginnt für Sophia seit Jahren schon jeder Tag mit Klavierspielen. Sie steht um 5.45 Uhr auf, um vor der Schule eine Stunde zu üben. Nach Schule und Hausaufgaben übt sie zwei, drei weitere Stunden. Am Wochenende steht sie um 7 Uhr auf. „Wir haben eine strenge Planung, alles ist nach dem Klavier ausgerichtet, sonst funktioniert das nicht“, sagt Andrea Lewerenz. Zum Schwimmkurs fährt sie ihre Tochter bis nach Delmenhorst, weil der erst am späten Samstagnachmittag beginnt. Nur so passt der Kurs in den Zeitplan. Vor allem wenn Sophia an einem Klavierwettbewerb teilnehmen möchte, dann bedeutet das: üben, üben, üben. In den Wochen davor fährt die Familie selbstverständlich nicht in den Urlaub – ohne Disziplin kein Erfolg. „Daran scheitert es in vielen Familien“, betont Almut Cordes.

Kommilitonen mögen Sophia – trotz des Altersunterschieds

Seit drei Jahren unterrichtet die Dozentin Sophia. „Es macht Spaß, ihre Fortschritte mitzuerleben. Was wir machen, hat viel mit Feilen zu tun – hier ein bisschen lauter, dort eine länger gehaltene Note. Das ist so, als wenn man eine Skulptur anfertigt“, sagt Almut Cordes, die auch die anderen Jungstudierenden an der HfK betreut. In Sophias Klavierklasse geht noch eine weitere Jungstudentin, die anderen sind regulär an der Hochschule eingeschrieben. Trotz des Altersunterschieds verstehe sie sich gut mit allen, erzählt Sophia. „Alle mögen sie und finden es toll, dass sie schon dabei ist“, sagt Almut Cordes. Da im Klavierspielen jeder Einzelunterricht bekommt, sehen sich die Kommilitonen vor allem bei den Konzerten. „Sie sind zusammen hinter der Bühne, hören sich gegenseitig. Darum geht es vor allem im Studium: dass man viel hört“, sagt Almut Cordes.

Sophia Lewerenz möchte Pianistin werden. Auf dem Weg ihr Ziel zu erreichen wird sie von der Dozentin Almut Cordes unterstützt.
Sophia Lewerenz möchte Pianistin werden. Auf dem Weg ihr Ziel zu erreichen wird sie von der Dozentin Almut Cordes unterstützt. © WFB/Focke Strangmann

Traum: Ein ganz besonderer Steinway-Flügel

Ende April 2018 wird Sophia wieder beim alle zwei Jahre stattfindenden Bitburger Klavierwettbewerb mitmachen. Als Gewinnerin von 2016 darf sie das einstündige Eröffnungskonzert spielen, vor mehreren hundert Zuschauern. Lampenfieber kennt Sophia nicht. Bei Konzerten sei sie in der Regel „aufgeregt, aber nicht besonders viel“. Kleinere Preisgelder hat sie schon eingeheimst, doch für ihren Traum reicht es noch lange nicht. Sie spart auf einen ganz besonderen Steinway-Flügel. „Er hat eine sehr schöne Farbe und ist mit einem Diamanten besetzt“, schwärmt Sophia. „Dafür muss sie noch viele Wettbewerbe gewinnen“, lacht ihre Mutter. Träume allerdings, sagt sie, seien wichtig.

Pressekontakt:

Theresa Albig, Pressesprecherin. Hochschule für Künste Bremen, Tel.: +49 421 9595 10 31, E-Mail: t.albig@hfk-bremen.de

Infos zum Jungstudium an der HfK: http://www.hfk-bremen.de/t/jungstudierende/n/jungstudierende


Bilddownload

Das Bildmaterial ist bei themengebundener Berichterstattung und unter Nennung des jeweils angegebenen Bildnachweises frei zum Abdruck.

Foto 1: Als Sophia Lewerenz fünf Jahre alt war, begann sie mit dem Klavier spielen. Heute ist sie zwölf und studiert bereits seit zwei Jahren an der HfK Bremen. © WFB/Focke Strangmann

Foto 2: Dozentin Almut Cordes unterrichtet Sophia Lewerenz und feilt an ihrem Spiel. © WFB/Focke Strangmann

Foto 3: Sophias Mutter Andrea Lewerenz fördert das Talent und die Leidenschaft ihrer Tochter. © WFB/Focke Strangmann

Foto 4: Sophia Lewerenz möchte Pianistin werden. Auf dem Weg ihr Ziel zu erreichen wird sie von der Dozentin Almut Cordes unterstützt. © WFB/Focke Strangmann


Der Pressedienst aus dem Bundesland Bremen berichtet bereits seit Juli 2008 monatlich über Menschen und Geschichten aus dem Bundesland Bremen mit überregionaler Relevanz herausgegeben von der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. Der Pressedienst aus dem Bundesland Bremen arbeitet ähnlich wie ein Korrespondentenbüro. Bei den Artikeln handelt es sich nicht um Werbe- oder PR-Texte, sondern um Autorenstücke, die von Journalisten für Journalisten geschrieben werden.

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