Die Havengalerie in Bremen-Vegesack ist Galerie, Werbeagentur und Fotostudio zugleich. Gründerin Dijana Nukic hat sich mit dem Studio in einer ehemaligen Kneipe einen Traum erfüllt und teilt ihn nun mit allen Vegesackerinnen und Vegesackern.
„Ich liebe es, rumzuspinnen und auf neue Ideen zu kommen!“ – wer Dijana Nukic kennenlernt, glaubt es ihr aufs Wort. Ohne eine große Portion Spinnerei, Mut und Durchhaltevermögen hätte die quirlige Bremerin ihre Havengalerie in Vegesack nie eröffnen können. Alles beginnt ganz klassisch: Nach der Schule wird Nukic Bankfachangestellte in Hannover – “kreativ Arbeiten stand da ganz unten auf der Agenda”. Nicht so richtig glücklich mit ihrem Werdegang folgte sie kurze Zeit später dem Ruf eines ihrer Bankkunden und zog in die Schweiz. Sie landet dort im Marketing eines Medizinunternehmens. „Meine erste Aufgabe: eine 40-seitige Broschüre zu erstellen. Ich hatte aber keine Ahnung von Gestaltung, Typografie, Photoshop oder InDesign!“, erinnert sie sich.
Zwei Wochen lang vertieft sie sich in die Programme, bringt sich alles in Eigenregie bei – am Ende ist die Broschüre druckreif. Ihr Chef zeigte sich beeindruckt – und für Nukic öffnete sich eine ganz neue Welt: „Ab da wusste ich, was ich werden wollte!“
Plattes Land, leere Kassen
Mit Sehnsucht nach der norddeutschen Tiefebene und weitem Meer zog sie 2008 zurück an die Weser und machte sich als Grafikdesignerin in Vegesack selbstständig – inmitten der Finanzkrise. Eine mutige Entscheidung auf einem steinigen Weg. „Es war damals schwer als junge Selbstständige ohne Kundenstamm“, erzählt sie. Zwischenzeitlich gab sie ihre Wohnung auf und zog in ihr Büro, um Kosten zu sparen. „Für mich war klar, dass ich immer weitermachen wollte”, sagt Nukic heute.
Hartnäckig verfolgt sie ihren Weg. Allmählich kamen die Kunden – und blieben. Noch heute zehrt sie von den Erfahrungen aus dieser Zeit. „Ich habe meine Ängste kennengelernt und abgelegt, das war für mich wertvoll. Scheitern ist nicht schlimm, wichtig ist, wieder aufzustehen und sich zu fragen: Wie kann ich es besser machen?“, ist die 38-jährige überzeugt.