Um das zu demonstrieren, geht Serge Autexier ins Bad der Laborwohnung und stellt sich vor das Waschbecken. Im Spiegel ist eine Kamera versteckt, die die Größe des Gegenübers erfasst. Automatisch fährt das Becken nun auf die Höhe, die für den Nutzer bequem ist. Profitieren könnten von einer solchen Funktion Rollstuhlfahrer und Nicht-Behinderte, die zusammen in einem Haushalt leben. „Auch für kleine Kinder wäre das sinnvoll“, sagt Autexier.
Technik kommuniziert mit dem Menschen
Anderes Beispiel: Am Nachtschrank im Schlafzimmer ist eine kleine Wärmebildkamera angebracht. Liegt eine Person nach einem Sturz auf dem Boden, erkennt sie das und setzt ein Alarmsystem in Gang. Denkbar wäre, dass der Computer zunächst fragt, ob alles in Ordnung sei, erklärt Autexier. Wenn das bejaht werde, würden weitergehende Schritte eingestellt. Käme ein Nein oder keine Antwort, könnten die programmierten Notfallmechanismen einsetzen. Genau das ist es, was sich die Forscher vorstellen: Dass der Mensch mit der Technik im Dialog steht, sowohl mit Sprache als auch mit Gesten. „Die Technik muss funktionieren, ohne dass der Nutzer sein Verhalten ändert“, betont der Laborleiter.
Techniker sollen nicht nötig sein
So stellt er sich das auch vor, wenn ein Bewohner eine neue Stehlampe kauft. Dann soll es möglich sein, dass nicht extra ein Techniker vorbeikommen muss, um sie in das bestehende Lichtsystem der Wohnung zu integrieren. Ziel der Forscher ist es, dass der Bewohner dem Computer einfach nur sagt: Hier ist die neue Lampe. Die erhält dann einen Namen „und in dem Moment ist sie dem System automatisch bekannt“, sagt der Informatiker.
Kühlschrank liefert Rezeptvorschläge
Die Technik in der BAALL-Wohnung macht auch vor dem Essen nicht Halt. Im Kühlschrank ist eine Kamera eingebaut. So weiß das Gerät, welche Lebensmittel vorhanden sind – und liefert passende Rezeptvorschläge. „Das kann eine Hilfestellung sein zum Beispiel für Menschen mit bestimmten Unverträglichkeiten“, sagt Autexier. Noch ist das eine Vision. Schon einsatzbereit ist dagegen ein intelligenter Rollstuhl, der im Weg stehende Stuhlbeine erkennt und diese Hindernisse automatisch umfährt.