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2.5.2017 - Nina Svensson

DHI WASY: Experten für Wasserwirtschaft 4.0

Neu in Bremen

Wie und wohin fließt wie viel Wasser? Exakte Vorhersagen durch Digitalisierung von Wassersystemen

Von der Quelle bis zum Meer: Die Ingenieure und Softwareexperten der DHI WASY GmbH können quasi jeden Wassertropfen digitalisieren. Sie modellieren und visualisieren Wassersysteme, sei es das Abwassersystem im dänischen Aarhus oder die Strömung im Hamburger Hafen.

Dominic Spinnreker-Czichon (links) und Dr. Oliver Stoschek
Wenn es ums Wasser geht, sind sie in ihrem Element: Dominic Spinnreker-Czichon (links) und Dr. Oliver Stoschek. © WFB/Frank Pusch

Immer größer, immer länger, immer mehr: 2015 haben 150 Großcontainerschiffe mit einer Kapazität von bis zu 19.000 TEU den Hamburger Hafen angelaufen – 2016 waren es bereits 240, Tendenz weiter steigend. Mit den Schiffsgrößen wachsen auch die Anforderungen an die Nautische Verkehrszentrale und die Hafenlotsen hinsichtlich eines sicheren und reibungslosen Verkehrsflusses. So haben die Großcontainerschiffe beispielsweise einen Wendekreis von 450 Metern, dabei drehen sie aus eigener Kraft und werden von den Schleppern gehalten. Diese Wendemanöver sind nur innerhalb kurzer Zeitfenster möglich, die sich aus den Tiefgängen der Schiffe, den tidebedingten Wasserständen und der Strömung ergeben. Um diese Zeitfenster maximal zu nutzen, hat die DHI WASY GmbH zusammen mit der Hamburg Port Authority (HPA) ein Echtzeitströmungsmodell entwickelt und installiert. Dieses System berechnet die aktuellen und prognostizierten Strömungsverhältnisse im Hafen, modelliert und visualisiert sie und stellt sie allen Beteiligten über verschiedene Plattformen zur Verfügung.

Mit dem DHI-System Kräfte und Strömungen auf das Schiff erfassen und auswerten
Das Großcontainerschiff liegt ruhig im Hamburger Hafen – und doch wirken verschiedene Kräfte und Strömungen auf das Schiff, die anhand des DHI-Systems systematisch erfasst und ausgewertet werden © DHI

Das Echtzeitströmungsmodell ist nur eins von vielen Projekten von DHI WASY. Alle haben eins gemeinsam: Es geht um Wasser. Im Fokus steht die Wasserwirtschaft 4.0, dabei geht es um die Digitalisierung, Modellierung und Visualisierung von Wassersystemen. DHI WASY gehört zur weltweit tätigen DHI-Group.

Seit mehr als 50 Jahren ist DHI führend in der Forschung und Entwicklung innovativer Lösungen im Bereich Wasser und Umwelt. Dazu gehören insbesondere die MIKE Powered by DHI Softwareprodukte und -lösungen. Die Zentrale von DHI ist in Kopenhagen-Hørsholm, zur Gruppe gehören weltweit 32 Ländergesellschaften mit  insgesamt 1.250  Mitarbieterinnen und Mitarbeitern. 2002 wollte DHI über den Softwarevertrieb den deutschen Markt erschließen, der Partner wohnte in Syke und eröffnete darum auch dort sein Büro mit zwei Mitarbeitern. 2005 wurde dann die DHI Wasser und Umwelt GmbH gegründet, der deutsche DHI-Standort wuchs. 2008 wurde das Unternehmen WASY gekauft, der Hauptsitz der neuen DHI WASY GmbH war fortan Berlin.

Stefan Leschka, Geschäftsbereichsleiter Häfen bei der DHI WASY GmbH
Stefan Leschka ist Geschäftsbereichsleiter Häfen bei der DHI WASY GmbH. Software und Beratung von DHI tragen dazu bei, dass Häfen ihre Infrastruktur optimieren und Kapazitäten ausbauen können. © WFB/Frank Pusch

Bremen als neuer internationaler Standort

Zudem hat DHI WASY Niederlassungen in Bremen, Hamburg und München. Der Standort Bremen ist noch ganz neu. Erst im November 2016 sind die 15 Mitarbeiter von Syke nach Bremen in die Knochenhauerstraße 20/25 gezogen. Die Räume in Syke entsprachen nicht länger den veränderten Anforderungen und der Mietvertrag lief aus. Also hat DHI WASY mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) einen Standort in Bremen gesucht, der nicht nur für die eigenen Mitarbeiter, sondern auch für Kolleginnen und Kollegen sowie Kundschaft aus dem Ausland durch Hauptbahnhof und Flughafen besser angebunden ist. Nicht zu vergessen, dass Bremen international einfacher zu kommunizieren ist. „Kollegen aus Indien kamen mit dem Zug aus Hamburg und wollte weiter nach ,Saiki’ – damit war die Damen am Fahrkartenschalter natürlich überfordert“, erzählt Dominic Spinnreker-Czichon (Business Development bei DHI WASY). „Bremen dagegen birgt keine Missverständnisse.“

„Wir arbeiten sehr anwendungsorientiert, unsere Projekte haben einen engen Praxisbezug. Dabei können wir auf die Forschung und Entwicklung der gesamte DHI-Gruppe zurückgreifen.“ 

                         

Dr. Oliver Stoschek, Direktor und Prokurist, DHI WASY GmbH, Niederlassung Bremen

Ein entscheidendes Argument für einen Standort in der Bremer Innenstadt war die schnelle Internetverbindung per Glasfaserkabel. Alle Daten der DHI-Gruppe sind in einem eigenen globalen Netzwerk gespeichert, die Mitarbeiter arbeiten online und damit standortübergreifend an ihren Projekten. „Sofern wir eine schnelle Internetverbindung haben, können wir überall das Know-how der ganzen DHI-Gruppe nutzen“, sagt Dr. Oliver Stoschek, Direktor und Prokurist bei DHI WASY in Bremen.

So verfügt DHI beispielsweise über ein weltweit gut funktionierendes Vorhersagesystem für Energieprognosen, Hochwasser und Starkregen. Die Vorhersagecenter befinden sich in Kopenhagen, Singapur und in Bremen – zum Feierabend werden laufende Projekte und Zuständigkeiten einfach weitergegeben. „Wir nutzen die Zeitzonen und schieben unsere Projekte um die Welt, bei uns geht die Sonne sozusagen nie unter“, sagt Stoschek. „Alle arbeiten mit denselben Programmen und Standards – wir können einen verlässlichen Rund-um-die-Uhr-Service anbieten.“

Trotz Digitalisierung: Arbeit mit analogen Karten
Beim Ansatz Wasserwirtschaft 4.0 geht es zwar um Digitalisierung, aber trotzdem hängen bei DHI auch viele analoge Karten an der Wand © WFB/Frank Pusch

Der Standort Bremen hat sich auf die Bereiche urbane Entwässerung sowie Küsten, Meere und Häfen fokussiert. „Hafeninfrastruktur, Hochwasserschutz an der Küste, Verschlickung oder Sedimente, von der Machbarkeit bis zur Umweltverträglichkeit – das sind Themen unserer Auftraggeber, für die wir Lösungen entwickeln“, sagt Stoschek. „Bei uns arbeiten Bauingenieure, Wissenschaftler, Ozeanographen und Programmierer, wir haben für jedes Projekt die geeigneten Experten.“

Der Bereich urbanes Wassermanagement zählt für Stoschek und Spinnreker-Czichon zu den spannenden Herausforderungen. Weltweit leben immer mehr Menschen in Städten, Trinkwasser- und Kanalnetze müssen erhalten und erweitert werden. Beispiel Aarhus: Die zweitgrößte Stadt Dänemarks musste die Effizienz und Leistung der Abwasserreinigung steigern, Starkregenereignisse sollten besser aufgefangen werden. Der alte Industriehafen sollte in ein Wohn- und Naherholungsgebiet umgewandelt werden und der Fluss Aarhus wieder Badewasserqualität bekommen. Ein DHI-Team hat für Aarhus ein ganzheitliches Konzept entwickelt, dank viel Know-how, Beratung und durch den Einsatz mehrerer Module der eigenen Softwareentwicklung MIKE. Unter anderem wurden Planung und Bau von sieben neuen Rückhaltebecken optimiert, die Leistung von drei Klärwerken verbessert, eine Echtzeitsteuerung für das Abwassersystem implementiert und eine App entwickelt, die die Öffentlichkeit über die Badewasserqualität informiert.


Wenn Sie sich für eine Ansiedlungen in Bremen interessieren, kontaktieren Sie:


Thorsten Tendahl, Teamleiter Unternehmensservice Bremen und nationale Ansiedlung, T +49 (0) 421 9600 121, thorsten.tendahl@wfb-bremen.de oder

Thomas Hofhans, Projektleiter nationale Ansiedlung, T +49 (0) 421 9600 251, thomas.hofhans@wfb-bremen.de

Informationen zum Ansiedlungsservice der WFB finden Sie hier.


Mehr zum Thema Maritime Wirtschaft erfahren Sie hier oder bei Dr. Ralf Wöstmann, Clustermanager Maritime Wirtschaft, T +49 (0) 421 361-32176, ralf.woestmann@wah.bremen.de.


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