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9.6.2016 - Nina Svensson

Chinesische Unternehmerinnen und Unternehmer auf den Spuren von „Made in Bremen“

Internationales

Ein bewegter Tag bei Mercedes-Benz

Chinesische Unternehmer freuen sich auf die Fahrt auf dem Geländewagenparcours im Mercedes-Benz Werk in Bremen
Chinesische Unternehmer freuen sich auf die Fahrt auf dem Geländewagenparcours im Mercedes-Benz Werk in Bremen © WFB/Ingo Wagner

„Das wollte ich schon immer mal machen“, erzählen sie und nun ist es tatsächlich so weit: Rund 20 chinesische Unternehmer aus Bremen folgen der Einladung von Bremeninvest, der internationalen Marke der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, und besuchen das Mercedes-Benz Werk in Sebaldsbrück. Sie erhalten nicht nur einen Blick hinter die Kulissen des zweitgrößten Mercedes-Benz PKW-Werkes der Welt, sondern kommen der Produktion der Luxuslimousinen „Made in Bremen“ richtig nahe. Ein im wahrsten Sinne des Wortes bewegender Tag.

John Kavanagh aus Irland führt die englischsprachige Gruppe durch das Werk und versäumt es nicht, seinen chinesischen Gästen schon bei der Begrüßung zu danken: „China ist der größte Abnehmer von Mercedes-Benz PKW – thanks!“ Und Kavanagh weist auf eine weitere Verbindung hin: Das Bremer Werk ist das weltweite Kompetenzzentrum für die C-Klasse, so wird auch die komplette Logistik für das Werk in Peking von Bremen aus gesteuert. Für die chinesischen Unternehmer beginnt der Tag zunächst mit einem Film über die Automobilproduktion, bevor es dann in die Rohbauhalle des E-Klasse Coupé und anderer Modelle geht. „Hier sind 3.000 Roboter im Einsatz, per Chip erkennen sie das Modell und wissen genau, wo zum Beispiel die Schweißpunkte zu setzen sind“, erzählt ein begeisterter Kavanagh. Und ergänzt, dass Mercedes-Benz mit knapp 13.000 Mitarbeitern der größte private Arbeitgeber Bremens sei. „Wie kann das sein? Man sieht ja fast nur Roboter“, fragt einer der Teilnehmer. In der Tat eine spannende Frage, die sich im Laufe des Tages dann aber doch fast von allein beantwortet.


Zwischen Karosserien ins Gespräch kommen

Einmal im Jahr lädt Bremeninvest chinesische Unternehmer am Standort Bremen ein, um Kontakte innerhalb des bremisch-chinesischen Netzwerkes zu knüpfen und zu festigen. „Es ist für uns ein wichtiger Tag zum Austausch mit den Unternehmern“, sagt Matthias Hempen, der bei der WFB für Ansiedlungen aus China verantwortlich ist. „Bei Gesprächen in lockerer Atmosphäre erfahren wir, was sie beschäftigt und was wir vielleicht für sie tun können.“ Mit dabei ist Lin Zhao. Er hat sich auf den Import von Bio-Honig sowie Honigextraktprodukten aus China spezialisiert. 2012 hat er die Dewin GmbH mit Sitz im World Trade Center Bremen gegründet. „Bremen ist für mich ein sehr guter Standort“, sagt Zhao. „Es gibt hier gute Laboratorien für die Lebensmittelanalytik, außerdem ist die Nähe zum Hafen für mich wichtig.“ Honig, Logistik, Autos – Zhao schlägt diesen Bogen bei der Werkbesichtigung mit Interesse und hörte gespannt zu, als Kavanagh am Rande der Teststrecke weitere Fakten über Mercedes-Benz berichtet.

Pro Tag kommen rund 700 LKW mit Autoteilen im Werk an, alles muss just in time da sein. Wenn Verspätung droht, werden schon mal Teile per Helikopter geliefert, der einen eigenen Landeplatz mitten auf der Teststrecke hat.

Eine Minute Stillstand am Band ist teurer als der Helikopterflug.

John Kavanagh, Kundencenter Mercedes-Benz Bremen

In Halle 93 ist die Endmontage der Autos – und hier sind außer vielen Robotern auch viele Mitarbeiter zu sehen, die zum Beispiel die Sitze tatsächlich per Hand in das jeweilige Auto setzen und montieren.


Sehen, wie „Made in Bremen“ funktioniert

„Made in Bremen“ – so wird’s gemacht. Die Produktion eines Autos im Mercedes-Benz Werk dauert knapp vier Tage, in dieser Zeit legt es bereits eine Strecke von rund 15 Kilometern quer durch das ganze Werk vom Rohbau bis zur Endmontage zurück. „Es ist wirklich interessant zu sehen, wie ein Auto entsteht. Ich wollte das Werk schon immer mal besichtigen, toll, dass es nun endlich geklappt hat“, sagt Thomas Lie. Er hat 1993 die AlfaNet Computer & Electronic Handels GmbH für den Import von Computerteilen gegründet. Heute hat sein Unternehmen mit Sitz in der Julius-Faucher-Straße zehn Mitarbeiter und mehr als 300 Kunden in ganz Europa. „Ich habe damals im World Trade Center in der City gegründet, meine Firma ist stetig gewachsen und heute habe ich eigene Büros und ein großes Lager“, sagt Lie. „In Bremen hat sich AlfaNet sehr gut entwickelt.“

Über solche Aussagen freut sich auch Andreas Heyer, Vorsitzender der WFB-Geschäftsführung, der die chinesischen Unternehmer nach der Werkbesichtigung bei einem gemeinsamen Mittagessen im Restaurant „Gottlieb“ begrüßt. „Es ist schön, dass Sie da sind und dass Sie sich in Bremen weiter entwickeln möchten.“ Doch zunächst sind die Fahrkünste der Gäste gefragt, denn nach dem Mittagessen dürfen sie die Autos „Made in Bremen“ auf dem Geländewagenparcours testen.

In der Bildergalerie sehen Sie Fotos des bewegten Tages im Mercedes-Benz Werk. Mit einem Klick auf die Bilder erhalten Sie weitere Informationen:


Ansprechpersonen für chinesische Unternehmer in Bremen sind Matthias Hempen, Tel.: 0421 9600 127, matthias.hempen@wfb-bremen.de, und Karin Noetzel, Tel.: 0421 9600 122, karin.noetzel@wfb-bremen.de.

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