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Auch in Vietnam haben Lockerungen in den Coronabestimmungen in den vergangenen Wochen zugenommen. Je nach Region dürfen Bars und Diskotheken öffnen, Hotels Gäste aufnehmen oder Feste stattfinden. Das Land hat aber nach wie vor strikte Einreisebestimmungen, die Quarantänen und wiederholte Virentests vorschreiben. Auch der Flugverkehr ist stark eingeschränkt, was sich jedoch im Laufe des Septembers entspannen könnte.
Für 2020 erwartet die Weltbank ein Wirtschaftswachstum von knapp unter drei Prozent – weit entfernt von den knapp sieben Prozent der letzten Jahre, aber nach wie vor höher als viele andere Volkswirtschaften. Ein Grund für das Wachstum sind ausländische Investitionen, vor allem aus China, von wo aus zunehmend Produktionskapazitäten verlagert werden.
Viele vietnamesische Unternehmen haben ihre Expansionspläne eingemottet und restrukturieren ihr Geschäft. Rund 34.000 Unternehmen mussten den Betrieb einstellen, viele weitere ihre Geschäftsmodelle anpassen. Rund 1,3 Millionen Vietnamesinnen und Vietnamesen verloren ihren Job, weitere 30 Millionen könnten künftig von Umstrukturierungsmaßnahmen betroffen sein (rund die Hälfte aller Arbeitnehmenden).
Die harten Einschnitte in der Wirtschaft bergen aber auch Chancen für erfolgreiche Unternehmen, zu expandieren oder sich kosteneffizienter aufzustellen. Dabei profitiert Vietnam in mehreren Bereichen von globalen Trends und aktuellen Entwicklungen:
EU-Vietnam Freihandelsabkommen EVFTA
Das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Vietnam (
wir berichteten) ist am 1. August 2020 in Kraft getreten. Mit dem Abkommen fallen zahlreiche Zolltarife und Handelsbeschränkungen weg, gleichzeitig steigt die Investitionssicherheit durch verbesserte Schutzrechte, Marktliberalisierungen und Anerkennung von internationalen Regularien, wie die der International Labor Organization. Das Abkommen könnte damit für einen weiteren ökonomischen Aufschwung sorgen und europäischen Unternehmen neue Märkte eröffnen.