
Die Türkei ist eines der Schwerpunktländer von Bremeninvest, der Auslandsmarke der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. Unter diesem Label vermarktet die WFB die Hansestadt im Ausland und wirbt um Firmenansiedlungen.
Im Außenhandel ist Deutschland nach wie vor der wichtigste Handelspartner der Türkei und Bremen ein bedeutender Im- und Exporthafen. 2018 kamen rund 660.000 Tonnen an Gütern aus dem Mittelmeerland über die Bremer Häfen im Importgeschäft an, im Exportgeschäft war es sogar eine Million Tonnen.
Aus diesem Grund unterhält die WFB in der Türkei ein eigenes Auslandsbüro. Es liegt in Izmir, der drittgrößten Stadt des Landes. Diese verfügt über den zweitgrößten türkischen Hafen und ist ein wichtiger Standort für die Industrie und Hafenwirtschaft. Die im Westen des Landes liegende Metropole hat rund vier Millionen Einwohner und gilt als liberal und dynamisch, mit vielen exportorientierten Unternehmen.
Im engen Austausch mit dem Bremeninvest-Büro in Izmir arbeitet Clas Bastian Vögeding. Er ist seit Oktober 2019 neuer Ansprechpartner für das Mittelmeerland. Der 37-jährige Betriebswirt bringt seine Auslandserfahrung ein, um in Wirtschaftskreisen für den Standort Bremen zu werben.
Herr Vögeding, Sie waren vor Kurzem in Izmir. Welche Eindrücke haben Sie mitgenommen?
Vögeding: Izmir ist eine sehr weltoffene, familiäre Stadt, sie hat durch ihre Nähe zum Wasser und den großen Hafen schon fast ein „hanseatisches“ Flair. Die Menschen sind aufgeschlossen und freundlich. Da fühlt man sich als Bremerin und Bremer wohl, auch wenn die Metropole sehr groß ist. Gleichzeitig merkt man die wirtschaftliche Stärke der Region, stetig entstehen neue Wolkenkratzer.
Wie gestaltet sich die Akquise türkischer Firmen in der Praxis?
Vögeding: Wir sind das einzige deutsche Bundesland vor Ort in Izmir, das ist ein großer Vorteil. Eines unserer Erfolgsprojekte sind die Bremeninvest-Infotage, die der Büroleiter in Izmir, Erol Tüfekҫi, seit Jahren durchführt. Bei diesen Veranstaltungen kommen viermal im Jahr interessierte Unternehmensvertreterinnen und -vertreter in unser Büro, um sich über den Standort Bremen zu informieren. Natürlich ergibt sich nicht aus jedem Kontakt eine Ansiedlung, die Interessenten wissen dann jedoch, an wen sie sich wenden können, sie kommen künftig auf uns zurück.
Einige von ihnen kommen dann zunächst über Delegationsreisen nach Bremen. Wir nehmen sie dann in Empfang und zeigen ihnen den Standort.
Ich habe mir vorgenommen, die sehr erfolgreiche Arbeit der WFB weiterzuführen und auszubauen. Bremen und Izmir haben gute bilaterale Beziehungen. Beide Städte stehen sich auf wirtschaftlicher Ebene nahe, und auch kulturell gibt es einen regen Austausch, wie die beiden gegenseitigen Delegationsreisen im September 2019 bewiesen haben. Die Städtepartnerschaft zwischen Bremen und Izmir ist sehr lebendig und wird stetig gepflegt.
