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22.11.2016 - Merle Burghart

Bremens Städtepartnerschaften: von Hafenstadt zu Hafenstadt

Internationales

Freundschaften sind wie guter Wein. Je älter sie sind, desto wertvoller werden sie. Diese Freundschaft begann im April 1985. Bremens damaliger Bürgermeister Hans Koschnick unterzeichnete gemeinsam mit Wei Fuhai, dem Bürgermeister von Dalian, die Rahmenvereinbarungen für eine stetig wachsende Städtepartnerschaft.

Dem Westen entgegen: Zwei Hafenstädte mit gleichen Schwerpunkten


Warum schließen zwei Städte, die über 16 Flugstunden voneinander entfernt liegen, eine Partnerschaft? Städtepartnerschaften haben zum Ziel, sich gegenseitig auszutauschen und zu fördern. Dies kann wirtschaftlicher oder kultureller Art sein – immer mit der Absicht, einen positiven Nutzen für die eigene und die andere Stadt zu ziehen, sich gegenseitig zu stärken und zu stützen.

Im Zuge der Westöffnung begann China in den 1980er Jahren seine Fühler auszustrecken und tastete sich an Europa heran. Heute gilt Deutschland innerhalb Europas als Chinas größter Wirtschaftspartner. Ähnlichkeiten verbinden. Wie Bremen kann auch Dalian auf eine lange Handelsgeschichte mit internationalen Beziehungen zurückblicken. Hafenwirtschaft, Textilindustrie und Lebensmittelverarbeitung sind sowohl in Bremen als auch in Dalian treibende Wirtschaftskräfte.
Warum die Städtepartnerschaft mit Dalian ein Gewinn ist

Um die Handelsbeziehungen zwischen Bremen und China weiter zu stärken, eröffnete die internationale Marke der Wirtschaftsförderung Bremen, Bremeninvest, 2003 ein Büro in Shanghai. Dieses ist ebenfalls für das Einzugsgebiet Dalian verantwortlich. Seitdem konnte die WFB über 120 Neuansiedlungen aus China in der Hansestadt willkommen heißen. Die Immobilien- und Tourismusindustrie erfreut sich ebenfalls an stetig steigenden Zahlen.

Wie fruchtbar die freundschaftlichen Beziehungen zu China sind, belegen die Ergebnisse des FDI-Berichts 2015 von German Trade and Invest: Aus keinem anderen Land siedelten sich so viele Unternehmen in Bremen an, wie aus China. Mehr als 32 Prozent der Direkt-Investitionen, die 2015 in Bremen getätigt wurden, kamen aus der Volksrepublik. Eine Grafik zu den Ansiedlungen finden Sie hier.

Die Freundschaft trägt Früchte

Reine Verträge können eine Freundschaft nicht am Leben erhalten. So treffen sich regelmäßig Delegationen aus den Bereichen Wirtschaft oder Politik in Dalian und Bremen. Im September 2016 besuchte die Vizepräsidentin des Volkskongresses der Stadt Dalian, Wang Yue, und der Leiter von CCPIT, Dong Zhenming mit Fachleuten aus Wirtschaft und Politik die Hansestadt. CCPIT ist die Außenwirtschaftsförderungs-Organisation der Region Dalian und übergeordnete Stelle der Internationalen Handelskammer von Dalian. Die Delegation besuchte die Bremische Bürgerschaft und führte Kooperationsgespräche mit Bremeninvest, dem Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen sowie der Handelskammer Bremen. Thema war unter anderem die Teilnahme an der Shiptech Messe in Dalian. Die Messe findet alle zwei Jahre in Dalian statt und zählt zu den größten maritimen Veranstaltungen im Norden Chinas.


Ein Gewinn für Studierende

Mittlerweile sind zahlreiche Bremer Institutionen an der Partnerschaft beteiligt. Neben der Handelskammer und der WFB engagieren sich unter anderem China Dialog und Airbus Defence & Space in der Städtepartnerschaft.

Der Austausch zwischen den beiden Städten macht auch vor den Hochschulen nicht Halt. Seit den 1980er Jahren kooperiert der Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Bremen mit der Dalian University for Foreign Languages. Das China-Kompetenzzentrum der Hochschule fördert aktiv die Zusammenarbeit zwischen China und Bremen und bietet wirtschaftliche Studiengänge mit dem Schwerpunkt China an. Auch die Universität Bremen steht in regem Kontakt zur Dalian Maritime University. Die beiden Lehrstätten haben ein Memorandum of understanding geschlossen. Austausche zwischen Studierenden oder Dozierenden ist eines der fruchtbaren Ergebnisse der Kooperation.

Das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI) in Bremen und das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) kooperieren in dem Verbundprojekt DaBrEM (Dalian - Bremen Elektromobilität) mit chinesischen Partnern in Dalian. Mit Hilfe einer umfangreichen Datensammlung sollen innovative Mobilitätskonzepte für den städtischen Raum erprobt werden. Das Ziel ist eine nachhaltige Stadt- und Verkehrsplanung.



Bremeninvest – direkt vor Ort

Die internationale Marke der Wirtschaftsförderung Bremen, Bremeninvest, unterhält in ihren Schwerpunktländern USA, Türkei und China Kontaktbüros. In diesen betreibt die WFB gezielt Werbung für Ansiedlungen für Bremen.

Ansprechpersonen für chinesische Unternehmen in Bremen sind Matthias Hempen, Tel.: 0421 9600 127, matthias.hempen@wfb-bremen.de, und Karin Noetzel, Tel.: 0421 9600 122, karin.noetzel@wfb-bremen.de.

Mehr Informationen zum Thema finden Sie auf unserer Website in der Rubrik Bremen international.


Sie planen eine Geschäftsreise nach China? Erfahren Sie hier, was Sie bei Ihrer Reise beachten sollten.

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