Als Student ein Unternehmen gründen: die Chefs von morgen an der Bremer Jacobs University
ErfolgsgeschichtenExistenzgründung von Studierenden wird in Bremen gefördert
An der Bremer Jacobs University kommen Studierende aus 111 Nationen zusammen. Sie lernen hier auch, wie sie eigene Unternehmen gründen können. Und in der Bremer Start-up-Szene finden sie ideale Bedingungen, ihre Träume in Realität umzusetzen.
Julius Schneider ist eines der rund 1.200 jungen Talente, die aus aller Welt an die Jacobs University strömen. Der Nordrhein-Westfale zog im vergangenen Jahr nach Bremen, um an der Jacobs University im Bremer Norden BWL zu studieren. Gleich in seinem ersten Semester nahm er am Symposium „Entrepreneurship and Innovation“ teil, das in Zusammenarbeit mit der WFB Bremen angeboten wird. Ziel ist der Seminarreihe ist es, jungen Studierenden unternehmerisches Denken praxisnah beizubringen.
Zusammen mit seinen Kommilitonen Evelyn Yee Kyeong Kim aus Südkorea, Raghav Natarajan aus Indien, Stephanie Wong aus Kanada und Tianhong Zhang aus China entwickelte er innerhalb von drei Wochen die Idee zur App „NaviPool“. Sie ist so etwas wie der digitale Daumen für das Trampen der Zukunft. Autofahrer können über ihr Navi jedem mitteilen, wohin sie fahren. Wer auf der Strecke mitgenommen werden möchte, kann sich über eine Smartphone-App mit dem Fahrzeug in Verbindung setzen.
„Viele Autos im Straßenverkehr sind mit ein oder maximal zwei Personen besetzt. Mit der App könnte man umweltfreundlich und einfach Mobilität schaffen“, sagt Schneider. Mit seinem Team hat er nicht nur die Idee entwickelt, sondern gleich ein Business-Modell dazu geschaffen: Einnahmen soll die App etwa über eine Vermittlungsgebühr erhalten, während die Fahrer ein kleines Benzingeld erhalten – ähnlich wie bei der populären App Uber.
Bremen bietet Existenzgründern Raum und Wissen
„Eine Idee mit Riesenpotenzial“, bestätigt auch Professor Sven Voelpel von der Jacobs University, der den Kurs leitete. Zur finalen Präsentation der insgesamt zehn Gruppen lud er in Zusammenarbeit mit der WFB auch potenzielle Investoren und Unternehmerpersönlichkeiten ein. Das gab den Studierenden die Möglichkeit, mit Firmenchefs über ihre Ideen zu diskutieren.
„Es war sehr hilfreich, so qualifiziertes Feedback zu erhalten“, so Schneider, der mit seinem Team den ersten Platz belegte.
In der Jury waren neben Kai Stührenberg, stellv. Abteilungsleiter Innovation und Erika Voigt, Innovationsmanagerin in der WFB noch der Unternehmer Rolf Specht, Eduard Andrae von "Trusted Blogs" und Jonas Fromme "Bremergy" aktiv.
Zum Kurs gehörte auch eine Weiterbildung in Sachen Existenzgründung. Von theoretischen Grundlagen wie Businessplanung, Personal, Finanzen und Rechtsfragen erhielten die Studierenden auch einen Einblick in die verschiedenen Institutionen der Bremer Start-up-Landschaft. Etwa in das Technologie- und Gründerzentrum BITZ, das seine Räume zur Verfügung stellte. Oder die Akteure des Bremer Start-up-Netzwerks, die mit Rat und Tat, Finanzierungs- und Weiterbildungsangeboten jungen Existenzgründern wichtiges Handwerkszeug zur Seite stellen.
„Ich weiß jetzt, wo ich hingehen muss, wenn ich eine Idee konkret umsetzen will“, sagt Julius Schneider. Ob aus dem Konzept einmal Realität wird, kann er noch nicht sagen, zunächst muss er sein Studium in Angriff nehmen. „Aber ich hätte schon Lust, NaviPool weiterzuverfolgen. Und hier an der Jacobs University finde ich genug Leute, mit denen sich so ein Unternehmen auch umsetzen ließe.“
Gründung aus der Universität heraus
Und damit wäre er nicht der erste. Eine erfolgreiche Gründung aus der Jacobs Universität ist etwa das nachhaltige Bekleidungsunternehmen ACSK Clothing, das heute von drei Kontinenten aus geführt wird.
Keine Seltenheit für die internationale Jacobs University. Nur 25 Prozent der Studierenden kommen aus Deutschland, der Rest ist international. „Die verschiedenen Kulturen, Kenntnisse und Sichtweisen führen zu vielen kreativen Ideen. Hier findet man immer jemanden, der sich für eine Idee begeistert!“, freut sich Julius Schneider. Eine Gemeinschaft ohne Grenzen.
Wir sind gespannt, welche Start-ups uns noch aus dem Bremer Norden überraschen werden!
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