Das untermauert auch die Teilnahme in der Disziplin Elektroantrieb. Denn mit der neuen Baureihe EQ von Mercedes-Benz wird Bremen zu einem deutschen Elektroantriebs-Zentrum. „Wir beweisen, dass wir gut ausgebildete Nachwuchskräfte für den Bereich der elektrischen Antriebe vor Ort haben“, so Benthien. Studierende, die bei Bremergy mitarbeiten, erhalten Praktikumsplätze bei Sponsoren – und die Betriebe sichern sich früh hochmotivierte Fachkräfte.
Von der Leidenschaft zum Profi-Rennstall
Das Team bekommt von der Universität Bremen Werkstatt und Büroräume gestellt – alles andere erarbeiten sie sich selbst. „Professionelle Strukturen aufzubauen war in den vergangenen Jahren unser Fokus“, so Projektmanager Hensel, „wir arbeiten mit vielen Instituten zusammen. Angehende Absolventen schreiben bei uns Masterarbeiten. Dieses Wissen ist sehr wertvoll für uns.“ Zusammen mit anderen norddeutschen Rennteams haben sie deshalb jetzt eine „Nordallianz“ gebildet, die gegen die Übermacht aus dem Süden bestehen will.
Aus Rückschlägen gelernt
In der vergangenen Saison verpasste das Team den Rennstart in Hockenheim. „Wir hatten Probleme bei der elektrischen Abnahme. Diese konnten wir zeitlich nicht vollständig beheben und durften deshalb nicht starten“, gibt Hensel zu. 180 Seiten umfasst das Formula-Student-Regelwerk und im Vorfeld eines Rennens prüfen Industrieexpertinnen und -experten penibel jede einzelne Schraube und jeden Stecker auf Regelkonformität. Von diesem enttäuschenden Rückschlag erholte sich das Team schnell. „Sobald das Fahrzeug wieder zurück in der Werkstatt war, haben sie begonnen, Fehler zu suchen und sie zu beheben“, erzählt Marketingfachfrau Benthien beeindruckt.
2018 stehen die Zeichen auf Attacke
Für die kommende Saison sind sie besser gewappnet. „Wir haben einen straffen Zeitplan. Wir bauen das Fahrzeug komplett neu auf und setzen auf eine einfachere, aber verlässlichere Konstruktion“, so Akku- und Elektrikexperte Hensel. Damit im kommenden Jahr die Top Ten in greifbare Nähe rückt.