Privateigentümer
Hinter ihnen stehen die so genannten Bürgerwindparks. Sie machen mit 39 Prozent sogar den größten Anteil in der Onshore-Windenergie aus, so eine aktuelle Studie des Trend- und Marktforschungsinstituts trend:research. Privateigentümer meint zumeist Gesellschaften, deren Anteilseigner Privatpersonen sind, häufig Anwohner direkt aus der Gemeinde, in der der Park errichtet wird. Sie gründen gemeinsam eine GmbH oder eine eingetragene Genossenschaft (eG), deren Gesellschafter sie sind. Die Gewinne aus der Energieerzeugung werden den Gesellschaftern jährlich ausgeschüttet. Finanziert werden solche Projekte aus einem Teil Eigenkapital sowie Darlehen von Banken und Förderinstituten. Mit der Planung, Projektierung und dem späteren Betrieb werden externe Dienstleister oder selbst gegründete Betriebsgesellschaften beauftragt.
Projektierer
Projektierer sind Unternehmen, die sich mit der Planung, der Projektentwicklung, dem Bau und dem Management von Windparks befassen. In dieser Rolle sind sie grundsätzlich nicht Eigentümer der Windkraftanlagen, sondern mit der Realisierung eines Parkprojekts beauftragt. Da aber das Know-how ohnehin schon vorhanden ist, betreiben viele Projektierer auch eigene Parks und geben Anleihen an Investoren aus, beteiligen sich als Anteilseigner oder verkaufen sie komplett an Investoren. Beispiele für Projektierer aus Bremen sind die wpd AG, die Energiekontor AG oder die Energiequelle GmbH. Sie machen knapp ein Viertel (23 Prozent) der Land-Eigentümer aus.
Fonds/Banken
Wie jedes große Investitionsprojekt müssen auch Windparks durch Kredite finanziert werden. Banken profitieren aber nicht nur durch Kreditvergabe vom Windkraftboom – sie mischen auch selbst mit, indem sie sich an Vorhaben beteiligen, vor allembei den sehr kostenintensiven Offshore-Projekten. So wird etwa der erste kommerzielle Windpark auf deutscher See, BARD Offshore 1, von der Ocean Breeze Energy GmbH & Co. KG betrieben, die wiederum zu 100 Prozent der UniCredit Bank AG aus München gehört.
Ernergieversorger (EVU)
Energieversorgungsunternehmen gehören knapp 15 Prozent aller Windkraftanlagen an Land. Diese lassen sich wiederum in internationale, überregionale und regionale Energieversorger unterteilen. EVU betreiben Kraftwerke, Stromnetze und Energieinfrastrukturen und rechnen die Stromerzeugung mit Privathaushalten oder Unternehmen ab. Besonders bei Offshoreprojekten beteiligen sich überregionale und internationale Energieversorger aufgrund der hohen Investitionssummen. Auf dem Land engagieren sich auch kleine, regionale EVUs wie etwa Stadtwerke, wenngleich diese Abgrenzung fließend ist. So haben etwa die Stadtwerke Bochum Anteile zu zehn Prozent am Trianel Offshore-Windpark vor Borkum erworben.
„Große 4“
Eine gesonderte Erwähnung in der Liste der Windkraftanlagen-Besitzer verdienen die großen Vier der deutschen Energieerzeugungslandschaft als umsatzstärkste Unternehmen: E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall. Während sie nur an einem kleinen Teil der Landwindkraftanlagen beteiligt sind, betragen ihre Anteile im Offshorebereich 23 Prozent. Das liegt daran, dass die hohen Investitionskosten dieser Parks von kapitalstarken Unternehmen einfacher gestemmt werden können.
Gewerbe
Mit knapp über sechs Prozent macht das Gewerbe nur einen kleinen Teil derjenigen aus, denen Windparks gehören. Industriebetriebe können mit Windkraftanlagen, ob einzeln oder gleich zu mehreren, ihre Energiebilanz verbessern, Emissionen reduzieren, Eigenstrom erzeugen und Positives für ihr Image schaffen. Das eignet sich vor allem für kommunale oder kommerzielle Betriebe, die über große Grundflächen verfügen und an geeigneten Stellen stehen, etwa Mülldeponien-Betreiber. Denn häufig steht die Aufstellung von Windrädern im Konflikt mit anderen Interessen der Anrainer der jeweiligen Gewerbe- und Industriegebiete.
Landwirte
Viele Landwirte besitzen Ländereien, die sich hervorragend für Windkraftanlagen eignen. Aus diesem Grund verpachten sie ihre Grundstücke an die Betreiber- und Eigentümergesellschaften und profitieren von den Pachteinnahmen. Manche Landwirte bauen aber auch eigenständig einzelne Windkraftanlagen auf ihrem Gelände, um so eine weitere Einnahmequelle für sich zu generieren. Dabei nutzen sie häufig den erzeugten Strom zur Eigenbedarfsdeckung und erst in zweiter Linie zur Einspeisungsvergütung.
Die starke Zunahme im Offshorebereich verteilt sich vor allem auf die großen Player
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