Ziel: Eine App, die Imkern die Daten aufs Smartphone bringt
Damit es auch viele Menschen gibt, die die Informationen abrufen und tatkräftig umsetzen, wurde bereits bei der Entwicklung darauf geachtet, dass die Komponenten erschwinglich sind. „Wir versuchen, es so einfach wie möglich zu machen“, beschreibt Kluß den Ansatz des Projekts. Es werden Materialien empfohlen, die leicht erhältlich sind, die sich jeder leisten und die jeder zusammensetzen kann. Wenn die Sensoren dann in der nächsten Bienensaison eingebaut werden, fließen Erfahrungen und Erkenntnisse in die künftige Weiterentwicklung der Technik zurück.
Ziel soll auch eine App sein, die dem Imker Daten über seinen Bienenstock liefert und eben auch Dateninterpretationen, so Kluß. Die Idee hat er inzwischen auch in einigen Imkervereinen vorgestellt. Gibt es dort Berührungsängste? Keine Spur. „Den Imkern geht es einfach darum, die Bedingungen für die Bienen immer weiter zu verbessern. Wir werden alle davon profitieren. Es ist einfach eine extreme Win-win-Situation, wenn alle da mitmachen.“ Im kommenden Jahr soll die Messkampagne dann bundesweit mit möglichst vielen Imkern starten.
Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und internetaffinen Bürgern ist ein Novum
Als Wissenschaftler geht es ihm auch darum, Sinn und Nutzen von Forschung praktisch und in direktem Kontakt aufzuzeigen. „Das zu erklären ist auch eine Verantwortung, die wir Wissenschaftler gegenüber der Gesellschaft haben.“ Mit dem Bürgerwissenschafts-Projekt gehen die Bremer Forscher auch in ihrer Arbeit neue Wege: Denn die Zusammenarbeit mit einem losen Zusammenschluss von Entwicklern ist ein Novum. Die Erfahrung zeigt: Sie funktioniert gut und steuert über die Entwicklungsarbeit hinaus aus Sicht von Thorsten Kluß auch einen wichtigen Bildungsansatz bei: „Die Maker-Szene hat diesen wunderbaren, nichtakademischen Anspruch zu sagen: Natürlich kann das, was wir machen, jeder lernen. Wir schreiben eine Anleitung und stellen sie ins Internet! Das hebt Schranken und Hindernisse auf. Diesen Bildungsaspekt finde ich großartig.“
Interessierte können über die Internetseite hiverize.org direkt Kontakt aufnehmen.
Pressekontakt:
Thorsten Kluß, Arbeitsgruppe kognitive Neuroinformatik, Universität Bremen, Tel.: 0421 218 64 249, E-Mail: tox@uni-bremen.de
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Foto 1: Thorsten Kluß, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der kognitiven Neuroinformatik an der Universität Bremen prüft einen mit Mikrofonen bestückten Wabenrahmen. © WFB/Focke Strangmann
Foto 2: Ein Minicomputer im Bienenstock erfasst die Messdaten zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Akustik und der Luftströmung am Flugloch. © WFB/Focke Strangmann
Foto 3: Im Projekt „Bee Observer“ arbeiten Forscher, Imker und Menschen aus der freien Entwicklerszene zusammen, um dem Bienenschwund entgegenzuwirken. © WFB/Focke Strangmann
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