Feldhaus teilt sich sein Studio mit zwei Sounddesignern, um kurze Wege zu haben.
© WFB/Jörg Sarbach
Kurze Wege als Standortvorteil
In Bremen fühlte sich Feldhaus von Anfang an so wohl, dass er nach seinem Studium in der Hansestadt blieb. Sein Studio in der Böttcherstraße teilt er sich mit zwei Sounddesignern. Die viel beschworenen „kurzen Wege“ betrachtet er als echten Standortvorteil. „Meistens treffe ich schon auf dem Weg hierher auf dem Marktplatz die ersten Leute“, berichtet er. „Die Medienszene hier ist wie ein kleiner Kiez, wir haben einen guten und entspannten Austausch miteinander.“ Die Stadt habe alles, was er für seine Arbeit brauche: eine angemessene Förderlandschaft, mit Radio Bremen einen ARD-Sender und eine kleine freie Filmproduktionsszene.
Dass ihm bei einem Projekt so gar nichts einfällt, ist ihm bisher nach eigener Aussage noch nie passiert. „Manchmal geht es schneller, manchmal braucht es länger. Aber da habe ich inzwischen meine Erfahrungswerte und Techniken, die mir weiterhelfen.“ Und wenn es doch mal zäh läuft und nicht vorangehen will, fährt er einfach mit seinem Rad an die Weser und dreht dort eine Runde: „Da kommen mir dann eigentlich immer irgendwelche Ideen.“
Austausch per Video-Konferenz
Bevor die Corona-Pandemie weite Teile des Landes stilllegte, war der 45-Jährige häufig auch in den Film-Hochburgen Berlin, Köln und Hamburg unterwegs. Aktuell begegnet er seinen Auftraggebern fast ausschließlich in Video-Konferenzen. „Und trotzdem kommt es am Ende irgendwie zu einem Film, das ist schon bemerkenswert.“ Der Vorteil seines Jobs sei es, dass er ihn von jedem Ort aus machen könne. „Aber perspektivisch würde ich schon gerne für jedes Projekt mindestens einmal die entscheidenden Menschen auch wieder persönlich treffen und ihnen in die Augen schauen.“
Dass zwischenzeitlich alle weltweiten Drehs wie Reisereportagen und politische Dokumentationen aus dem Ausland weggebrochen sind, kommt mit Verzögerung langsam auch bei ihm an. Was ihn aber mindestens ebenso beschäftigt: dass derzeit auch die Filmfestivals ausfallen oder bestenfalls online stattfinden. „Das heißt, dass auf gewisse Weise die Belohnung für meine Arbeit wegfällt. Es fehlt einfach die Festivalstimmung – und die Netzwerk-Atmosphäre, aus der häufig Folgeaufträge hervorgehen.“
Mehr Zeit für eigene Songs
Trotz der aktuell schwierigen Lage ist André Feldhaus optimistisch, dass es auch weiterhin Filme geben wird, für die Musik benötigt wird. Dann wird er im Hintergrund wieder mit darüber entscheiden, welche Emotionen beim Publikum geweckt werden. Die zusätzliche Zeit, die ihm momentan wegen der Auswirkungen der Pandemie zur Verfügung steht, nutzt er unterdessen vermehrt für eigene Projekte. So schreibt und produziert er schon seit Jahren eigene Songs und hat die Arbeit daran in den vergangenen Monaten noch einmal intensiviert. Der Stil lasse sich schwer beschreiben, meint er: „Das ist zum einen Instrumentalmusik, die bildreich ist, aber nicht opulent. Zum anderen sind es Singer-Songwriter-Stücke.“
Er denke darüber nach, die Songs demnächst zu veröffentlichen. Nicht auszuschließen, dass er nach seiner lange zurückliegenden Zeit als Sänger und Gitarrist in einer Punk-Band irgendwann auf die Bühne zurückkehrt – und dann aus der eher unsichtbaren Rolle des Filmkomponisten auch wieder ins Scheinwerferlicht des Band-Musikers treten wird.
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André Feldhaus, Tel.: +49 421 3802841, E-Mail: mail@andrefeldhaus.de
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Foto 1: Filmkomponist André Feldhaus in seinem Studio in der Böttcherstraße. © WFB/Jörg Sarbach
Foto 2: André Feldhaus hat sich als Filmkomponist mit eher leisen Tönen einen Namen gemacht. © WFB/Jörg Sarbach
Foto 3: Feldhaus teilt sich sein Studio mit zwei Sounddesignern, um kurze Wege zu haben. © WFB/Jörg Sarbach
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