OHB Systems arbeitet an ersten Studien für Modul mit dem Namen „Esprit“
In ersten Studien bekräftigte die NASA, dass sie diese Station mit den bewährten internationalen Partner-Agenturen aus der ISS bauen will. Die ESA will den Aufenthaltsbereich sowie ein Tank- und Versorgungsmodul übernehmen. Gemeinsam mit dem französischen Raumfahrtkonzern Thales Alenia arbeitet OHB Systems an ersten Studien für dieses Modul mit dem klangvollen Namen „Esprit“. Unter anderem beschäftigen sich die Bremer mit der Struktur und seinem Thermalsystem – gewissermaßen die Klimaanlage – sowie mit den Anlagen für das Auftanken des Antriebs der Station mit dem Edelgas Xenon. Für Esprit komme den Bremern ihre besondere Kompetenz im Satellitenbau genau zu Pass.
Der Transport von einem Kilo kostet mindestens eine Million Euro
Darüber hinaus beschäftigt sich OHB schon seit Jahren vielfältig mit dem Thema Mond. Dr. Marco Berg verantwortet in dem Bremer Unternehmen die Projekte der astronautischen Raumfahrt insbesondere für die ISS. In der Studie „Urban“ beschäftigte Berg sich im Auftrag der ESA mit Technologien für eine permanent bemannte Station auf dem Mond, die als Fernziel hinter den aktuellen Plänen steht. Berg und sein Team suchten nach Möglichkeiten, diese Station mit möglichst geringem Aufwand zu bauen. „Der Transport des gesamten Baumaterials oder von vorgefertigten Teilen wäre viel zu teuer“, erläutert Berg. Als Faustregel gilt: Pro Kilogramm kostet der Transport mindestens eine Million Euro.
Erste-Hilfe auf dem Mond kommt aus dem 3D-Drucker
Eine mögliche Alternative wäre der Einsatz von 3D-Druckern, um zumindest die Außenhülle einer solchen Station aus Mondgestein zu drucken. Additive Manufacturing – so die offizielle Bezeichnung – könnte auch an vielen anderen Stellen hilfreich sein: „Aus ursprünglich mehr als 50 unterschiedlichen additiven Verfahren haben wir am Ende die vier vielversprechendsten herausgefiltert“, berichtet der Projektleiter. Neben der Produktion von Baustoffen könnten auch Werkzeuge und Hightech-Geräte mithilfe von 3D-Druckern geschaffen werden. Und selbst für die medizinische Versorgung der Mondbewohner wäre die Technologie einsetzbar: „Es ist mittlerweile State-of-the-art, auf diese Weise menschliches Gewebe oder Implantate herzustellen“, so Berg.
Mit dem neuen Namen des Programms schließt die NASA einen Kreis
Ob und was auf die Bremer Raumfahrtexperten demnächst zukommt, wird sich wahrscheinlich schon im Laufe des Jahres herauskristallisieren. Derzeit – so bestätigen Juckenhöfel und Janovsky – gibt es aber noch viele Fragen und Unklarheiten rund um Amerikas überraschend schnellen Aufbruch zum Mond. Das einzige, was derzeit feststeht, ist der Name des Programms: Artemis. Die NASA schließt damit den Kreis zur Apollo-Mission vor 50 Jahren. Die griechische Göttin des Mondes ist die Zwillingsschwester des Lichtgottes Apollo.
Pressekontakt:
Siegfried Monser, Communications Business Partner Space Systems, Airbus Defence and Space, Telefon +49 421 539 5815, E-Mail: siegfried.monser@airbus.com.
Günther Hörbst, Leiter Unternehmenskommunikation bei OHB Systems AG, Telefon +49 421 2020-9438, Mobil +49 171 1931041, E-Mail: guenther.hoerbst@ohb.de.
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Foto 1: Bei Airbus haben die Vorbereitungen für den Bau des Service-Moduls (ESM) begonnen, das dem Raumschiff Orion und seiner vierköpfigen Besatzung 2024 auf dem Weg zum Mond Antrieb geben und sie mit allem Lebenswichtigen versorgen soll. © NASA
Foto 2: Dr. Oliver Juckenhöfel leitet den Raumfahrt-Standort Bremen von Airbus Defence und Space. © Airbus
Foto 3: So wird der "Umsteigebahnhof" Lunar Gateway aussehen. Für alle mit ESA gekennzeichneten Bauteile – die Tankstation Esprit, der Wohnraum "International Habitation Modul" und das Service-Modul ESM verfügen Bremer Raumfahrtunternehmen über die Schlüsselkompetenzen. © ESA
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