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19.6.2020 - Anne-Katrin Wehrmann

Studieren nach Feierabend

Gesundheit

Apollon-Hochschule der Gesundheitswirtschaft wird 15 - und wird mehr gebraucht denn je

Apollon Hochschule
Die Apollon-Hochschule in Bremen feiert in diesem Jahr ihren 15. Geburtstag. Mehrfach wurde sie bereits als beliebteste Fernhochschule ausgezeichnet © WFB/Jörg Sarbach

Im Kollegium sind mehr Frauen als Männer

Eine Frauenquote braucht die Fernhochschule Apollon mit Sitz in Bremen nicht, das macht schon ein Blick auf die Studiengangsleitungen deutlich: Fünf Männer stehen hier neun Frauen gegenüber. In der Verwaltung sind sogar 32 von 39 Beschäftigten weiblich, das Lehrpersonal besteht zu rund zwei Dritteln aus Frauen. „Wer sich bei uns bewährt, hat ausgezeichnete Karrierechancen“, sagt Präsidentin Prof. Dr. Johanne Pundt. Das gelte für Frauen und Männer gleichermaßen – das viel diskutierte Phänomen der „Gläsernen Decke“, wonach einer bestimmten Personengruppe trotz hoher Qualifikation der Aufstieg in Führungspositionen verwehrt bleibt, habe es an ihrer Hochschule von Anfang nicht gegeben. „Viele andere Universitäten und Hochschulen haben starre und hierarchische Strukturen, die ein Aufbrechen der häufig vorherrschenden Männerdominanz erschweren“, meint Pundt. „Bei uns ist das Gegenteil der Fall. Wir haben hier ein familiäres Umfeld geschaffen, in dem sich gute Ideen schnell und unkompliziert umsetzen lassen.“

Fokussierung auf das Gesundheits- und Sozialwesen erwies sich als Erfolgsrezept

Als die private, staatlich anerkannte Fernhochschule, die sich auf das Gesundheitswesen spezialisiert hat, vor 15 Jahren ihren Betrieb aufnahm, war der heutige Kanzler und Geschäftsführer Michael Timm bereits als einer der wenigen Männer mit dabei. Anlass für die Gründung im Herbst 2005 sei der damals schon erkennbare hohe Bedarf an wissenschaftlichem Nachwuchs im Gesundheitssektor gewesen. „Vor allem im Management- und Ökonomiebereich zeichnete sich ein Mangel an akademisch qualifiziertem Fachpersonal ab“, sagt Timm rückblickend. Die Fokussierung auf das Gesundheits- und Sozialwesen erwies sich als Erfolgsrezept: Inzwischen sind zwölf Bachelor- und Master-Studiengänge sowie mehr als 50 Zertifikatskurse im Angebot, an denen 3.900 Studierende aus dem gesamten deutschsprachigen Raum teilnehmen. Aus den anfangs fünf Beschäftigten der Hochschule sind mehr als 70 geworden, hinzu kommen noch einmal gut 200 externe Lehrkräfte. Auch ein eigener Verlag und eine Akademie gehören dazu.

Präsidentin Johanne Pundt (links) und Kanzler und Geschäftsführer Michael Timm
Präsidentin Johanne Pundt (links) und Kanzler und Geschäftsführer Michael Timm sind ein eingespieltes Team. © WFB/Jörg Sarbach

Leitsatz: „Aus der Praxis für die Praxis“

Von Gesundheitsökonomie über Sozialmanagement bis zum Gesundheitstourismus: Die Hochschule hat sich mit ihren Studiengängen darauf eingestellt, dass der demografische Wandel und der technologische Fortschritt die gesamte Gesundheitswirtschaft vor neue Herausforderungen stellen. Besonders gefragt seien der Bachelor Pflegemanagement und der Bachelor Angewandte Psychologie. Letzterer vermittelt einen Wissensmix aus den Teilbereichen Psychologie, Gesundheit und Ökonomie. Die Lehrinhalte der unterschiedlichen Fächer richten die Verantwortlichen immer wieder an den aktuellen Anforderungen der Branche aus. Bei Bedarf entwickeln sie zudem neue Studiengänge: „Wir analysieren den Markt und stellen unser Angebot darauf ein“, erklärt Präsidentin Pundt. Das Fundament bilde dabei stets ein wichtiger Leitsatz: „Aus der Praxis für die Praxis.“

Studierende mögen praxisnahe Studieninhalte

Dass die Studieninhalte praxisnah gestaltet sind, ist einer der Aspekte, die Master-Studentin Christina Grahl besonders schätzt. „Ich habe hier schon viel gelernt, was ich direkt in meinen Arbeitsalltag übertragen kann“, sagt die 34-jährige ausgebildete Krankenpflegerin, die in Neustadt in Schleswig-Holstein bei einem bundesweit tätigen Gesundheitsdienstleister beschäftigt ist und im Herbst ihren Abschluss im Fach Angewandte Gerontologie machen wird. Nach ihrem Bachelor-Studium in Pflegewissenschaft sei ihr schnell klar geworden, dass ein Masterstudium folgen sollte. „Ich habe einen Studiengang gesucht, der sich mit den Herausforderungen des demografischen Wandels auseinandersetzt“, berichtet sie. „Und die Apollon-Hochschule war die einzige, die so ein Fach anbietet – und das auch noch im Fernstudium.“ Für sie als Vollzeit-Berufstätige und Mutter eines vierjährigen Sohnes ein entscheidendes Kriterium.

Appolon Studierende
Die „typische“ Apollon-Bachelor-Studentin ist um die 30, Mutter, hat mehrere Jahre Berufserfahrung. © WFB/Jörg Sarbach

Gutes Zeitmanagement ist Voraussetzung fürs Studium neben dem Job

Ihrem Studium widmet sich Grahl in den Abendstunden, wenn die Arbeit getan und ihr Sohn im Bett ist. „Wie wir uns das Lernen organisieren, ist jeder und jedem selbst überlassen“, erläutert sie. „Dafür braucht es schon ein gutes Zeitmanagement, darum habe ich mir gleich am Anfang einen Zeitplan für die kompletten zwei Jahre des Studiums aufgestellt.“ Ihr Arbeitgeber weiß ihren Einsatz zu würdigen und hat sie Anfang des Jahres von der Leiterin des Pflegeprozessmanagements zur Direktorin Pflegehäuser befördert. „Dass ich diese Stelle bekommen habe, ist auch dem Studium zu verdanken“, ist sie überzeugt. „Das hat mich noch einmal extra motiviert.“ Wer zusätzlich zur Arbeit studieren wolle, brauche neben der Unterstützung des Arbeitgebers auch Rückendeckung aus dem sozialen Umfeld. Und nicht zuletzt: „Eine tolle Hochschule, die verständliche Unterlagen bereitstellt, nah an der Praxis unterrichtet und bei Fragen gut zu erreichen ist.“ All das sei in Bremen gegeben.

Ein Drittel der Bachelor-Studierenden hat kein Abitur – und trotzdem gute Noten

Von ihrer Biografie her ist Christina Grahl eine „typische“ Apollon-Studentin. Frau, um die 30, Mutter, mehrere Jahre Berufserfahrung, auf der Suche nach neuen beruflichen Herausforderungen: Das trifft nach Aussage von Präsidentin Pundt vor allem auf die Bachelor-Studentinnen zu. „Die Studierenden der Master-Studiengänge sind tendenziell etwas älter, und dort ist das Verhältnis zwischen Männern und Frauen eher ausgeglichen“, erläutert sie. Knapp ein Drittel der Bachelor-Studierenden habe kein Abitur, schaffe die Abschlüsse aber mit den gleichen guten Noten wie die anderen: „Das ist absolut faszinierend, was sie da berufsbegleitend leisten.“ Der Ansatz des integrierten Lernens, also der Mischung aus Studienheften, digitalen Medien, Online-Campus und Präsenzseminaren, komme den Bedürfnissen der Studierenden nach Flexibilität, Qualitäts- und Praxisorientierung optimal entgegen. „Es gibt inzwischen einige, die aus Nachhaltigkeitsgründen nur noch mit digitalen Medien lernen möchten“, berichtet Kanzler Timm. „Die meisten wollen unsere Studienunterlagen aber nach wie vor in Papierform zugeschickt bekommen, damit sie sie in die Hand nehmen und damit arbeiten können.“

Mehrfach ausgezeichnete Hochschule

Sämtliche Lehrpläne würden in enger Zusammenarbeit mit Experten aus den jeweiligen Fachrichtungen konzipiert, betont Präsidentin Johanne Pundt. Kaum ein Sektor der deutschen Wirtschaft boome seit Jahren so anhaltend wie die Gesundheitswirtschaft und zeige sich dabei von so großer Vielfalt: „Unser Ziel ist es, ein Studium auf höchstem akademischem Niveau anzubieten, das sich am Marktbedürfnis orientiert.“ Dass das gelingt, belegen die zahlreichen Auszeichnungen: Sowohl die Hochschule selbst als auch ihre Studierenden und Tutoren sind bereits mehrfach für ihre Leistungen gewürdigt worden – so zum Beispiel als „Fernstudent/in des Jahres“, „Tutor/in des Jahres“ und „Beliebteste Fernhochschule des Jahres“. Der Bedarf an akademischen Fachkräften im Gesundheits- und Sozialwesen werde auch in den kommenden Jahren nicht nachlassen, ist Pundt überzeugt. „Wir brauchen diejenigen, die weiterdenken und die gesundheitsbezogenen Zusammenhänge erkennen – und die dann auch auf Augenhöhe mit ihren Vorgesetzten diskutieren beziehungsweise selbst Führungspositionen übernehmen.“

Pressekontakt: Patricia Rauch, Tel.: +49 421 378266-812, E-Mail: patricia.rauch@apollon-hochschule.de

Autorin: Anne-Katrin Wehrmann

Bildmaterial:

Das Bildmaterial ist bei themengebundener Berichterstattung und unter Nennung des jeweils angegebenen Bildnachweises frei zum Abdruck.

Foto 1: Die Apollon-Hochschule in Bremen feiert in diesem Jahr ihren 15. Geburtstag. Mehrfach wurde sie bereits als beliebteste Fernhochschule ausgezeichnet. © WFB/Jörg Sarbach

Foto 2: Präsidentin Johanne Pundt (links) und Kanzler und Geschäftsführer Michael Timm sind ein eingespieltes Team. „Wir haben hier ein familiäres Umfeld geschaffen, in dem sich gute Ideen schnell und unkompliziert umsetzen lassen“, sagt Pundt. © WFB/Jörg Sarbach

Foto 3: Die „typische“ Apollon-Bachelor-Studentin ist um die 30, Mutter, hat mehrere Jahre Berufserfahrung und ist auf der Suche nach neuen beruflichen Herausforderungen. Die Studierenden kommen aus ganz Deutschland, gelernt wird nach Feierabend. © WFB/Jörg Sarbach

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Der Pressedienst aus dem Bundesland Bremen berichtet bereits seit Juli 2008 monatlich über Menschen und Geschichten aus dem Bundesland Bremen mit überregionaler Relevanz herausgegeben von der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. Bei den Artikeln handelt es sich nicht um Werbe- oder PR-Texte, sondern um Autorenstücke, die von Journalisten für Journalisten geschrieben werden. Es ist erwünscht, dass Journalistinnen und Journalisten den Text komplett, in Auszügen oder Zitate daraus übernehmen.

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