Echter Roboter wird in virtuelle Landschaft „gebeamt“
Reale robotische Systeme dieser Partner haben schon erste virtuelle Einsätze absolviert. Zum Beispiel Charlie: So heißt der affenähnliche Laufroboter, der am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickelt wurde. Die Simulationsplattform „beamt“ Charlie in den Mars-Canyon. Charlies Bewegungsmuster und weitere Daten, die auf Algorithmen basieren, wurden eingespielt. Seine Erfinder können so testen, wie er sich im Gelände verhält: Er muss mit Felsbrocken und unbekannten Ereignissen zurechtkommen - oder ganz einfach mit der Steigung im Canyon. „Die Physik wird mitberücksichtigt. Wenn der Hang zu steil ist, fällt er um“, verdeutlicht Zachmann. Die Tests zeigen den Entwicklern auf, wo neue Anforderungen an Hard- und Software zu meistern sind. „Man möchte die Schwachstellen möglichst frühzeitig finden, um sie dann zu beheben“, erläutert der Informatikprofessor.
Roboter müssen untereinander kommunizieren
Im Projektfokus steht das Agieren im Roboterschwarm, sprich: im Team. Unterschiedlichste Systeme kommen bei diesem Missionsszenario zum Einsatz. „Alle Elemente machen Messungen und tauschen die Ergebnisse aus, es gibt sehr hohen Abstimmungsbedarf. Der Schwarm muss sich koordinieren, untereinander kommunizieren und es müssen Entscheidungen getroffen werden“, erklärt Zachmann die komplexen Anforderungen, die autonomes Handeln und künstliche Intelligenz bedingen. Eine vom Menschen ferngesteuerte Mission wäre aufgrund der Entfernung des roten Planeten schlicht nicht praktikabel: Zwischen 4 bis 24 Minuten dauert es, so die Wissenschaftler, bis ein vom Mars gesendetes Signal auf der Erde ankommt.
Reale Mission steht noch in den Sternen
Wann ein Roboterschwarm zu einer wirklichen Mars-Mission aufbrechen wird, steht noch in den Sternen. Darüber will auch Informatiker Zachmann nicht spekulieren. Fest steht: Die Bremer wollen ihren Teil beitragen. Der nächste Forschungsantrag ist bereits in Planung. Das Interesse der Raumfahrt am Mars dürfte als gesetzt gelten. Denn Rohstoffe und Spuren von Wasser und damit Leben werden auf dem fernen Planeten vermutet.
Pressekontakt:
Prof. Dr. Gabriel Zachmann, Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen, Telefon: +49 421 218 63 99 1, E-Mail: zach@cs.uni-bremen.de.
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Foto 1: Was wie ein überdimensionales Computerspiel wirkt, ist eine detailgetreue Simulation des Mars, befahren von echten robotischen Systemen; so zum Beispiel Charlie, der affenähnliche Laufroboter des DFKI. © CGVR Uni Bremen
Foto 2: Im Auftrag des DLR entwirft Projektleiter Gabriel Zachmann zusammen mit seinem sechsköpfigen Team im Projekt VaMEx-VTB die virtuelle Marslandschaft. © WFB/Focke Strangmann
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