Energiekrise: Informationen für Unternehmen in Bremen
Gemeinsam Energie sparen und Alternativen finden
Die steigenden Strom- und Gaspreise belasten die Unternehmen wie auch privaten Haushalte im Land Bremen enorm. Um den Kostendruck zu senken, müssen wir Energie einsparen und uns nach alternativen Energieformen umsehen.
Die WFB begleitet die Bremer Wirtschaft dabei, einen Weg durch die Krise zu finden und hat Informationsangebote zu diesen Fragen zusammengestellt:
- Wie und wo können Unternehmen Energie einsparen?
- Gibt es Fördermittel und Unterstützungsleistungen?
- Wer ist die richtige Ansprechperson zu Fragen rund um Energieverbrauch und -beschaffung?
Energy crisis: information in english
Stand: 21.02.2023
Hilfs- oder Informationsangebote:
Härtefallhilfen
Der bremische Senat hat 30 Millionen Euro Härtefallhilfen für kleinere und mittlere Unternehmen im Land Bremen bereitgestellt. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) können für den Zeitraum vom 01.07.2022 bis zum 31.12.2022 ihre Mehrausgaben kompensieren lassen. Alle Informationen und das Anmeldeverfahren findet sich auf den Webseiten der BAB - Die Förderbank.
Weitere Anlaufstellen:
- Der bremische Energieversorger swb bietet auf seinen Geschäftskundenseiten Ansprechpersonen und Informationen: https://www.swb.de/geschaeftskunden/erdgas
- Die wesernetz Bremen GmbH stellt die Verteilungsnetze für Strom und Gas in Bremen und Bremerhaven zur Verfügung. Auf den Webseiten des Unternehmens gibt es Kontaktmöglichkeiten sowie weitere Informationen rund um Leitungen, Planungen sowie Störungen: https://www.wesernetz.de/geschaeftspartner
- Umrüstung von Gas auf Öl: Unternehmen, die kurzfristig ihre Energieversorgung von Gas auf Öl (Fuel-Switch, Dual-Fuel) umrüsten wollen, wenden sich zu Fragen rund um Genehmigungen an die Gewerbeaufsicht:
>> Rüdiger Wedel, Referatsleiter Immissionsschutz, Gewerbeaufsicht Land Bremen 0421 361 6255, Office-hb@gewerbeaufsicht.bremen.de
Derzeit gelten vereinfachte Verfahren (Duldungsverfahren) für Erdgas-Großverbraucher, die ihre Energieversorgung umstellen, unter Mitwirkung der Behörden. - Die BAB – Die Förderbank für Bremen und Bremerhaven stellt auf ihrer Seite „Ukraine-Hilfen“ Informationsangebote zu Förderinstrumenten für Unternehmen zusammen. Hierzu zählen Bürgschaften, Unterstützung bei Liquiditätsengpässen und Kapitalhilfen. Sie richten sich an Betriebe, die durch den Ukraine-Krieg oder durch die steigenden Energiepreise betroffen sind.
- Die Industrie- und Handelskammer Bremen sammelt alle Informationen rund um den Russland-Ukraine-Konflikt, besonders zu Außenhandelsfragen.
- Die Bremer Klimaschutzagentur energiekonsens bietet auf ihren Webseiten praktische Tipps und Infoangebote für Unternehmen zum Energiesparen.
- Die Seite „Energiewechsel“ des Bundeswirtschaftsministeriums informiert Unternehmen über neue Energieformen. Sie gibt einen Überblick über Förderprogramme, die beim Energiewechsel helfen können, aber hält auch kurzfristig umsetzbare Spartipps parat.
- Die IHK München hat eine ausführliche Übersicht zur Energiekrise zusammengestellt, mit Informationen zu allen Notfallplänen und Warnstufen, praktischen Tipps für Unternehmen und alternativen Energieformen – etwa Fuel-Switch-Möglichkeiten.
- Der Förderwegweiser Energieeffizienz des BMWK unterstützt Unternehmen dabei, die passenden Fördermaßnahmen für ihre Bedarf zu finden
- Gesetz zum Energiesparen: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat zwei Verordnungen erlassen, die zum 1. September 2022 in Kraft treten und sowohl Unternehmen als auch Privathaushalte betreffen:
- Pressemitteilung BMWK
- Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen
- Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen
- Die deutsche Industrie- und Handeskammer informiert auf ihrer Webseite übersichtlich über die neuen Vorschriften.
- Entlastungspaket: Der Bundestag hat für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie für kleine und mittlere Unternehmen Preisbremsen für Wärme- und Stromverträge beschlossen. Alle Informationen zu den Preisbremsen finden sich beim BMWK.
Energiespartipps für Unternehmen:
- Schulung/Sensibilisierung: Jede Energiesparmaßnahme funktioniert nur, wenn alle mitmachen. Schulen Sie Ihre Beschäftigten im Umgang mit Energie. Richtiges Lüften und Heizen sowie der vorausschauende Umgang mit elektrischen Geräten können bis zu 15 Prozent Energie einsparen.
- Zentrale Steuerung/Haustechnik einbinden: Binden Sie die Haustechniker:innen, das Facility-Management oder entsprechend qualifiziert Mitarbeitende ein. Auch hier sind regelmäßige Schulungen empfehlenswert.
- Stromfresser identifizieren: Überprüfen Sie den Verbrauch Ihrer elektrischen Geräte. Mit Messsystemen und einem Energie-Monitoring können Sie Verbrauchsdaten und Ihre Einsparpotentiale ermitteln.
- Heizen/Klima: Effizienz der Anlagen – Lassen Sie die Effizienz und optimale Einstellung Ihrer Heizungsanlage von Fachpersonal überprüfen.
Bedarfsgerecht Heizen: Reduzieren Sie die Leistung ihrer Heizungsanlage zu ungenutzten Zeiten (z.B. am Wochenende). Führen Sie nach Möglichkeit Homeoffice-Tage für die Beschäftigten ein, um die Heizperioden zu verkürzen. Richten Sie sich nach den neuen niedrigeren Temperaturvorgaben der Arbeitsstättenrichtlinien (siehe oben). - Beleuchtung: Stellen Sie Ihre Beleuchtung auf energieeffiziente Leuchtmittel wie LEDs um. Zusätzlich können Bewegungsmelder in weniger häufig genutzten Räumen Strom einsparen.
- Warmwasser: Reduzieren Sie Ihren Warmwasserverbrauch indem Sie zum Beispiel die Warmwasser-Funktion an Handwaschbecken ausschalten.
- Richtiges Lüften: Regelmäßiges, kurzes Stoßlüften mit weit geöffnetem Fenster spart Energie beim Heizen.
- Einkauf/Energieeffizienz/Mobilität: Energieeffiziente Geräte sparen viel Strom. Das gilt für IT und Fahrzeuge sowie Gebäudetechnik. Auch alternative Mobilitätsangebote helfen, Energie zu sparen, z.B. durch die Förderung von Bahncards/Job-Tickets, Fahrradleasing oder einen E-Dienstwagen.
- Angebote für Beschäftigte: Besteht die Möglichkeit, einen zusätzlichen Homeoffice-Tag einzuführen, um die Heiz-Zeiten in den Geschäftsräumen zu reduzieren? Dies muss gegebenenfalls mit dem Betriebsrat und den Beschäftigten vereinbart und festgelegt werden.
- Dämmung/Abdichten: Sind Rohrleitungen, Fenster, Komponenten und Anlagen ausreichend gedämmt? Durch eine gute Dämmung können Sie Wärmeverluste um bis zu 30 Prozent senken (Quelle: BMWK). Eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, Heizenergie zu sparen sind elastische Dichtungsbänder und bewegliche Dichtprofile. Bürstendichtungen lohnen sich besonders bei Türen zu unbeheizten Räumen oder Geschossen.
- 11 Energiespartipps für langfristiges Sparen: https://www.bab-bremen.de/de/page/aktuelles-presse/erfolgsgeschichten/energieeffizienz-fuer-unternehmen
- Maßnahmensammmlung: Energiesparen im Unternehmen https://www.energieeffizienz-im-betrieb.net/energiesparen-unternehmen.html
Bremer Unternehmensbefragung zur Energiekrise:
Im August 2022 führte die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH eine nicht repräsentative Umfrage unter Bremer Unternehmen durch. Ziel war es, Erkenntnisse über den Umgang der Bremer Wirtschaft mit der Energiekrise zu erlangen. Es nahmen 170 Betriebe daran teil, überwiegend aus dem Mittelstand (1-249 Beschäftigte).
Ergebnisse:
- Zum Heizen nutzen rund 65 Prozent der befragten Unternehmen Gas, 20 Prozent Öl.
- Strom stammt bei 56 Prozent der Unternehmen aus konventionellen Quellen, rund 22 Prozent nutzen Ökostrom.
- 17 Prozent nutzen Gas für die Produktion.
- 27 Prozent der Betriebe sind schon jetzt durch die Energiekrise betroffen, 64 Prozent gehen davon aus, in Zukunft betroffen zu sein.
- 67 Prozent aller Unternehmen haben keinen Energienotfallplan, 56 Prozent reduzieren ihren Energieverbrauch bisher nicht.
Die Bremer Unternehmen setzen auf verschiedene Methoden, um Energie einzusparen: Fotovoltaik steht hoch im Kurs, ebenso wie die Umrüstung auf LED-Licht. Der Verzicht auf Warmwasser zum Händewaschen, die Absenkung der Raumtemperatur und das gezielte Ausschalten von unnötigen Verbrauchern gehören zu den akut geplanten Maßnahmen. Auch vermehrte Homeoffice-Tage, Mitarbeitenden-Schulungen sowie die Abschaltung nicht genutzter Geräte und das Abschließen nicht genutzter Räume stehen bei Bremer Betrieben auf der Agenda.
Karin Take
Unternehmensservice und Standortentwicklung
Projektleiterin Unternehmensbetreuung Bremen Mitte
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Volker Ballhausen
Unternehmensservice und Standortentwicklung
Projektleiter Unternehmensbetreuung Bremen Nord
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Ray Ivens
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Andreas Zimmermann
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Clas B. Vögeding
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Projektleiter Unternehmensbetreuung Bremen Süd | Gewerbegebietsmanager
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Anke Werner
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stellvertretende Abteilungsleiterin | Unternehmensbetreuung Bremen-Ost
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Dagmar Nordhausen
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Jons Abel
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Projektleiter Unternehmensbetreuung Überseestadt
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