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Klub Analog ließ es zur Premiere knallen

Netzwerktreffen mit Vortrag, Ausstellung und Musik / Viele Besucher kamen zum Thema „Design“

Netzwerktreffen mit Vortrag, Ausstellung und Musik / Viele Besucher kamen zum Thema „Design“
Überraschte und lachende Gäste gleich zu Beginn des Netzwerk-treffens: Die Gestalter der Veranstaltungsreihe „Klub Analog“ haben den gesamten Clubraum Elf² inklusive Boden mit Luftpolsterfolie verpackt und damit für Knalleffekte beim Hereinkommen gesorgt. Über 200 Besucher sind zum ersten Treffen gekommen. Das Thema: Design als Teilbereich der Kreativwirtschaft in Bremen.
Ganz im Sinne eines Einzugs hat die Gruppe „reizend Designtransfer“ der Hoch-schule für Künste gemeinsam mit jungen Mitarbeitern der Agenturen Haase & Knels + Schweers, Artundweise und Gruppe für Gestaltung den Raum in der Energieleitzentrale eingerichtet. Neben dem Verpackungsmaterial stehen auch Umzugskartons bereit – entweder als Tische und Stühle, oder als Ausstellungsrahmen für zehn Bremer Designer und Designagenturen, die die Kartons dazu genutzt haben, ihre Arbeit zu präsentieren.
Der Raum füllt sich schnell mit Gästen. Einige besetzen dankbar die Sitzgelegenheiten, andere wippen zur Musik und gruppieren sich. Wieder andere untersuchen neugierig die Ausstellungskartons. Dann wird es ruhiger, die Luftpolster der Folie sind zertreten.
„Einmal im Monat wollen wir eine Teilbranche der Kreativwirtschaft vorstellen“, erläutert Nadine Portillo dem Publikum. Unterstützt von der Bremer Investitions-Gesellschaft mbH, hat die Clustermanagerin zusammen mit Reiner Schümer (Energie-leitzentrale) und Sandra Prawitt sowie Sebastian Kuhlmann (Eventagentur Buben & Dame) diese Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen. Mit dem Klub Analog wol-len die Organisatoren die einzelnen Kreativbranchen untereinander mal nicht digital, sondern im „realen Raum“ vernetzen. Dabei werde der Raum von den Gestaltern für jedes Treffen in einen neuen Schauplatz verwandelt, um Gespräche anzuregen. Mit der Ausstellung können Kreative des entsprechenden Teilbereichs zeigen, was sie in Bremen auf die Beine stellen, führt Portillo aus. Die Bedingung: Getreu dem Titel der Veranstaltung müsse auf digitale Technik verzichtet werden. Auch einen Vortrag werde es immer geben: „Dazu laden wir jedes Mal Gäste ein, den Bereich aus ihrer Sicht vorzustellen“.
An diesem Abend steht Harald Schweers, der Geschäftsführer der Agentur Haase & Knels + Schweers, Pate für Tini Pittasch und Jens Schulz vom Atelier Zwo-Acht. „Designer, was machen die überhaupt?“, fragt Schweers und gibt an die beiden Inhaber des Ateliers weiter, die ihre Arbeit mit Zitaten zum Thema Design darlegen. Die Sprüche haben sie an die Wand geschrieben und mit Verpackungspapier verdeckt. „Liebe was du tust, tue was du liebst“, sagt Pittasch und entfernt den ersten Papierstreifen. „Wir haben das Glück, denn wir lieben, was wir tun“, erläutern die beiden Designer, und fahren fort: „Wir verstehen visuelle Kommunikation als Sprache der Gesellschaft“. Weitere Zitate folgen, immer von den Vortragenden kommentiert und zum Teil mit Arbeiten veranschaulicht.
Eine anschließende Gruppendiskussion bleibt dieses Mal aus. Viel lieber gehen die Besucher persönlich auf Harald Schweers und die beiden Vortragenden zu und setzen den Abend mit Musik des DJs Gu vom Urban Jazz Groove und Getränken locker fort.
Die Mischform aus Ausstellung, Vortrag, Netzwerktreffen und Clubabend scheint bei den Besuchern gut anzukommen: „Es war eigentlich schon immer mal nötig, dass so ein Treffen im realen Raum stattfindet“, sagt Jan Schoenmakers, der über das digitale Netzwerk „Xing“ auf die Veranstaltung aufmerksam wurde. „Ich finde es super, dass man sich auch mal über die Schubladen der einzelnen Teil-bereiche hinweg kennenlernt. Dass es so viele Leute von uns in Bremen gibt, wusste ich gar nicht.“
Auch die Modedesignerin Herma Siebrasse erhofft sich von diesem Abend, „dass es Synergieeffekte gibt“. Gerade habe sie von einem Musiker erfahren, der öfter für Modeschauen komponiert.
Das Raumkonzept des Einzugs lobt die Designstudentin Anja Hartwigsen, die ebenfalls zu den Besuchern zählt: „Das Knacken der Folie war am Anfang sehr stark“, ergänzt sie. „Man ist dadurch ganz schön auf den Präsentierteller gestellt worden, wenn man sich durch den Raum bewegt hat. Aber das ging ja Jedem so. Dann hat man sich angelacht – und so etwas schafft dann wieder Kontakte“.

Der Klub Analog findet an jedem ersten Donnerstag im Monat um 19 Uhr im Clubraum Elf², Am Speicher XI, Nr. 11 statt. Thema der nächsten Folge am 5. März: Filmwirtschaft in Bremen. Der Eintritt ist frei.