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Leuchtturmprojekt für die Schlüsseltechnologie Leichtbau

Airbus und Bremen unterzeichnen Memorandum of Understanding

Bremen, 18. Dezember 2014. Nach intensiven Planungen und Vorarbeiten wird das Forschungs- und Entwicklungszentrum EcoMaT (Center for Eco-efficient Material & Technologies) jetzt konkret. Mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding durch die Airbus Group und das Land Bremen und die Enthüllung eines Projektschildes in der Bremer Airportstadt ist jetzt ein weiterer Meilenstein gesetzt worden. „Bremen ist eine Hochburg der Luft- und Raumfahrt. EcoMaT schlägt ein neues Kapitel in der großen Geschichte der norddeutschen Luftfahrtindustrie auf“, erklärte Jens Böhrnsen, Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen. „Das Zentrum wird einen regionalen Ankerpunkt bieten, über den die Bremer Kompetenzen und Aktivitäten in der Forschung und Entwicklung weiter ausgebaut werden können. Wir leisten damit einen großen Beitrag, dass der Norden Deutschlands mit den Forschungs- und Entwicklungs-Zentren in Stade, Hamburg, Nordenham und Varel auch in der Zukunft international stark aufgestellt bleibt. Dies sichert Arbeitsplätze in einer Zukunftsindustrie.“
Im EcoMaT sollen neue Technologien im Leichtbau entwickelt werden. Das neue Gebäude wird Ende 2017 zum projektspezifischen Ausbau an Airbus übergeben und dann als Denk- und Forschungsort dienen, der unterschiedlichste Kompetenzen unter einem Dach bündelt und somit den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft vorantreibt. Von den gewonnenen Erkenntnissen profitiert nicht nur die Luft- und Raumfahrtbranche, auch in der Automobil- sowie der Windindustrie, im Anlagen- und Maschinenbau sowie im Schiffbau können die Forschungsergebnisse angewandt werden.
Hauptmieter und wichtigster Partner in dem Projekt ist die Airbus Group. „Das gemeinsame Ziel ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, um unter einem Dach die Entwicklung von der Idee bis hin zur fertigen Anwendung zu gestalten“, sagte Charles Champion, Executive Vice President Engineering von Airbus. „Für Airbus ist die enge Vernetzung mit starken Partnern in Forschung und Entwicklung von zentraler Bedeutung für den weiteren Ausbau unserer führenden Position in der Luftfahrtindustrie.“
Dr. Andre Walter, Vice President Materials & Processes von Airbus, ergänzte: „Mit dem EcoMaT erreichen wir eine neue Qualität des Miteinanders in der Bremer Luftfahrt. Es wird den Standort weiter stärken. Von kurzen Wegen und unkompliziertem Austausch werden alle Nutzer des EcoMaT gleichermaßen profitieren.“
Auf vier Stockwerken entstehen 21.800 Quadratmeter für Labore, Technikum und Büros. Das Investitionsvolumen beträgt rund 58 Millionen Euro, die durch die Vermietung refinanziert werden – Bauherrin und Investorin ist die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. „Wir stellen damit nicht nur die Infrastruktur für die künftige Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auf dem Gebiet Materialforschung. Wir haben das Projekt in den vergangenen Jahren vor allem auch inhaltlich vorangetrieben“, so Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der WFB. „EcoMaT ist mehr als ein Gebäude, in dem künftig Wirtschaft und Wissenschaft unter einem Dach zusammenarbeiten – EcoMaT ist auch ein Kooperationsmodell. Erste gemeinsame Projekte sind bereits in Umsetzung, weitere Projekte sind in Beantragung.“
Dazu gehören zum einen die Projekte im Rahmen des fünften zivilen Luftfahrtforschungsprogramms (LuFo V) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) unter Federführung der Airbus Group, aber auch mehrere Projekte aus direkter Kooperation zwischen kleinen und mittelständischen Unternehmen und Instituten sind auf dem Weg. Zum Beispiel ein Computer-Tomograph als gemeinsame Anschaffung des Faserinstituts Bremen e.V. (FIBRE) und des BIAS – Bremer Institut für angewandte Strahltechnik im Rahmen eines Bremer Förderprojektes mit klaren Verwertungsperspektiven bei der Nutzung durch industrielle Partner.
Neben der Airbus Group und dem Faserinstitut Bremen e.V. (FIBRE) als zentralen Hauptmietern gehören weitere industrielle Partner wie etwa Daimler, mittelständische Unternehmen wie beispielsweise die Broetje-Automation GmbH und die BK Werkstofftechnik - Prüfstelle für Werkstoffe GmbH und wissenschaftliche Einrichtungen wie das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM zu den Mietern und bringen sich vor Ort ein. Zu den Vorteilen gehören kurze Wege und die Möglichkeit, durch schnelle Absprache die Labore und Versuchsstände von Partnern im EcoMaT zu nutzen, oder auch gemeinsame Anschaffungen oder langfristige Nutzungsverträge zwischen Mietern. Zudem besteht für Projektpartner die Möglichkeit, im Rahmen von Projekten vor Ort Büros zu beziehen.
Weitere Informationen gibt es unter www.ecomat-bremen.de.
Bildunterschrift:

Enthüllten gemeinsam das Projektschild für das Forschungs- und Entwicklungszentrum EcoMaT (v.l.n.r.): Prof. Dr. Kurosch Rezwan, Konrektor für Forschung der Universität Bremen, Volker Thum, Standortleiter von Airbus, Dr. André Walter, Vice President Materials & Processes von Airbus, Bürgermeister Jens Böhrnsen, Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Charles Champion, Executive Vice President Engineering von Airbus, und Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. 

Foto: WFB / Frank Pusch