+49 (0) 421 9600-10

Pressemitteilung

Vegesacker Hafenbrücke: Öffnungen aus technischer Sicht nicht mehr vertretbar

Schadensanalyse belegt strukturelle Schwächen der Klappmechanik

Bremen, 3. Juli 2025. Die Vegesacker Hafenbrücke wurde seit Ende vergangenen Jahres einer umfassenden objektbezogenen Schadensanalyse unterzogen. Eine auf Brückenbau spezialisierte Ingenieurgesellschaft bewertete dabei sämtliche Komponenten der Brückenkonstruktion – von der statischen Nachrechnung über die Detailbewertung der Klappmechanismen und Lager bis hin zu weiteren Bauteilen. 

Die Untersuchung berücksichtigte die besondere Konstruktion der Brücke, die sich aus zwei unterschiedlichen System-Tragwerken mit verbundenem Klappmechanismus zusammensetzt. Zudem flossen bekannte und behobene Schäden seit der Errichtung im Jahr 1999 sowie aktuelle Verformungen und Schadensbilder aus dem 25-jährigen Betrieb in die Bewertung ein.

Das Ergebnis der Analyse: Weitere Öffnungen der Brücke sind aus fachlicher Sicht nicht mehr zu vertreten. Somit ist künftig lediglich das Ein- und Auslaufen von Booten mit geringer Höhe und umgelegtem Mast möglich. Bereits im November 2024 wurden im Rahmen der regelmäßigen Bauwerksprüfungen schadhafte Verschraubungen an einem Bauteil des Brückenlagers festgestellt. Aus Sicherheitsgründen wurde die Brücke daraufhin in einen Minimalbetrieb überführt, bei dem nach jeder Öffnung eine Vor-Ort-Kontrolle des Lagerbereichs erfolgte. Die Brücke bleibt für Fußgänger:innen weiterhin nutzbar. Derzeit finden Gespräche mit den zuständigen Stellen und betroffenen Akteurinnen und Akteuren vor Ort statt. Für Schiffe, die künftig nicht mehr unter der geschlossenen Brücke hindurchfahren können, wird eine Ausfahrt unter Auflagen organisiert. Über die weitere Nutzung oder einen möglichen Rückbau der Brücke wird im Anschluss beraten.

Die 42 Meter lange, stählerne Fußgängerklappbrücke über das Hafenbecken stammt aus dem Jahr 1999. Sie wurde von der Stadtentwicklung Vegesack GmbH nach Plänen des Design-Labors Bremerhaven erbaut.