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Bremen ausgezeichnet als UNESCO City of Literature

Wesermetropole wird siebte deutsche Stadt in internationalem Kreativnetzwerk

Bremen, 23. November 2023. Von Romanen und Gedichten über Zeitungsartikel bis hin zu Sagen, Sprichwörtern und Volksliedern: Literatur ist vielfältig. Ende Oktober wurde nun die Stadt Bremen in das internationale Netzwerk der Creative Cities aufgenommen und der Titel „Stadt der Literatur" verliehen. Damit ist Bremen die siebte Kreativstadt in Deutschland, die von der Weltkulturorganisation ausgezeichnet wurde. Das Creative-Cities-Programm der UNESCO vernetzt weltweit Exzellenz-Zentren aus den Bereichen Film, Musik, Design, Gastronomie, Medienkunst, Handwerk und Literatur. Ziel ist es, den gemeinsamen Austausch mit Städten zu fördern, sodass die Literaturszenen stärker zusammenwachsen und das Literaturprofile der Städte nachhaltig gestärkt werden.

Begründet wurde die Entscheidung unter anderem mit dem Bau des neuen Stadtmusikanten- und Literaturhauses, mit dem ab 2025 ein zentraler Anlaufpunkt für Bremens Literaturszene im Kontorhaus im Herzen der Bremer Innenstadt entsteht. Der Ort soll eine Buchhandlung sowie ein Lesecafé integrieren und das Märchen der Bremer Stadtmusikanten erlebbar machen. Außerdem sollen verschiedene Veran-staltungen wie kleinere und größere Lesungen, Diskussionen oder auch musikalische und theatrale Darbietungen angeboten werden.

Doch bereits jetzt gibt es literarisch viel in der Hansestadt zu entdecken. Mit dem Projekt „Lauschorte“ sind sieben Orte in der Bremer Innenstadt akustisch erlebbar. Die digitale Stadtführung beinhaltet unter anderem Stationen an den Stadtmusikanten, den Sögeschweinen und der Böttcherstraße sowie am Segelschiff Alexander von Humboldt. Bremer Autor:innen, Schauspieler:innen und Profi-Musikensembles haben die literarischen Texte und Musikstücke mit Hintergründen zur Bremer Geschichte aufgenommen.

Wie kräht der Hahn auf Koreanisch oder Türkisch? Die Bremer Sprachmusikanten singen, lachen, schreien und lesen in über siebzig Sprachen, darunter befindet auch das norddeutsche Plattdeutsch oder in Gebärdensprache. Ausprobieren unter: https://www.literaturhaus-bremen.de/sprachmusikanten-bremen

Zwar nur auf Deutsch, dafür aber umsonst und draußen kann von Mai bis September das Stadtmusikantenspiel erlebt werden. Jeden Sonntag auf dem Domshof wird das weltbekannte Märchen auf erfrischende Weise interpretiert. Die Helden berichten von ihrem Schicksal in ihrer jeweils ganz eigenen Art: Der Esel klagt sein Leid als Country Song, der Hund rappt cool daher, die Katze schnurrt ein verführerisches  Chanson und der Hahn kräht seine Geschichte im Punkrock/New Wave-Stil in die Welt. Natürlich dürfen der dramatische Kampf gegen die bösen Räuber und das Happy End nicht fehlen.

Gruppen können sich bei der Führung „Bremen ist sagenhaft“ ebenfalls auf die Spuren der Bremer Stadtmusikanten und weiteren Geschichten, Märchen und Sagen aus 1200 Jahren Stadtgeschichte begeben. Für Einzelreisende erörtert Phil Porter bei seinen Stadtführungen wie „Rom des Nordens“ oder „Bremer Horizonte“ neue Perspektiven. Gespickt mit szenischen Lesungen entführt er in vergangene Zeiten und lässt diese wiederaufleben. Buchbar unter https://phil-porter.de/produkt-kategorie/events/

Stimme, Sprache und Sound – das sind die Werkzeuge, die beim Internationalen Literaturfestival poetry on the road in Bremen alljährlich im Juni zum Einsatz kommen. Dichter:innen aus aller Welt zeigen das große Spektrum zeitgenössischer Poesie, von Performances aus traditioneller und experimenteller Dichtkunst über Jazz und Slam Poetry sowie Poesiefilmen bis hin zu Workshops und klassischen Lesungen. Die Grenzüberschreitungen zwischen Literatur, Theater, Musik und Kunst bringen auf diese Weise die Vielfalt zeitgenössischer Sprachkunst einem breiten Publikum näher.

Jedes Jahr am ersten Novemberwochenende wird der Bremer Stadtteil Gröpelingen zur Bühne für das jährliche Festival der mehrsprachigen Erzählkunst, den „Feuerspuren“. An mehr als 20 verschiedenen Orten haben sowohl junge als auch ältere Besucher die Gelegenheit, mehr als einhundert Erzählerinnen und Erzähler hautnah zu erleben. Der Eintritt ist frei, und die erzählerischen Darbietungen finden in ungewöhnlichen Locations statt, darunter Waschsalons, Nagelstudios, Bauernhöfe, Friseursalons oder Fahrradgeschäften. Geschichten werden in verschiedenen Sprachen erzählt, performt und musikalisch untermalt.

Der LiteraturKeller ist mit seinen zwanzig Sitzplätzen eines der kleinsten Theater der Welt. Im ehemaligen holzvertäfelten Weinkeller von 1870 werden Theaterstücke, Biographien, Rezitationsabende leidenschaftlich in Szene gesetzt. Eine familiäre Atmosphäre erwartet das Publikum ebenfalls bei der bremer shakespeare company. Getreu dem Namen bilden die Werke William Shakespeare den Programmschwerpunkt, doch das Ensemble kreiert immer wieder auch eigene Theaterstücke und hat die Produktionen anderer Autor:innen, oft als Uraufführung oder Deutsche Erstaufführung, auf die Bühne gebracht.

Buchtipps, Kolumnen, literarische Miniaturen, Audios, Podcasts und Videos werden im digitalen Literaturmagazin für Bremen präsentiert. Jede Ausgabe inspiriert mit einem aktuellen Themenschwerpunkt – aufbereitet in literarischen Miniaturen, Kolumnen, Audios, Buchtipps, Podcasts und Videos. Hier kommen verschiedene Stimmen Bremens, aber auch nationale und internationale Gäste zu Wort. Der Link zum Magazin: www.literaturmagazin-bremen.de

Um der Stadt der Literatur Bremen einen Besuch abzustatten, eignet sich die „Mini-Pauschale Bremen“. Enthalten ist eine Übernachtung inklusive Frühstück sowie eine Stadtführung und weitere Vergünstigungen. Die Pauschale startet bei 62 Euro pro Person im Doppelzimmer und kann auch auf zwei oder drei Nächte verlängert werden. Das Hotel ist dabei frei wählbar.

Weitere Informationen, Tickets und Buchungsmöglichkeiten gibt es beim Bremen Tourismus unter 0421 / 30 800 10 oder im Internet unter https://www.bremen.de/literatur und https://tourismus.bremen.de