Drei Fragen an: Deike Bemmer und Kathrin Kruse
GewerbeflächenManagement von Bestandsgebieten in Bremen

Deike Bemmer und Kathrin Kruse sind die beiden neuen Gewerbegebietsmanagerinnen in Bremen. Ihre Aufgabe: In bestehenden Gewerbegebieten um die Unternehmen vor Ort kümmern.
Ihr Ziel ist, dass sich die Unternehmen im Gebiet miteinander vernetzen und perspektivisch um ihre Belange selbst kümmern. Pilotgebiete dieser neuen Strategie sind die Gewerbegebiete Riedemannstraße/Reiherstraße in Oslebshausen und das Gewerbegebiet Utbremen in Walle sowie in Woltmershausen die Seumesstraße und in Huchting das Gewerbegebiet Mittelshuchting.
Wir haben den beiden drei Fragen zum Beginn ihrer Arbeit gestellt:
Sie sind neu zur WFB gekommen, treten aber beruflich nicht das erste Mal in Kontakt mit Unternehmen?
Deike Bemmer: Ich bin Politikwissenschaftlerin und habe vor meinem Einstieg in Bremen bei einer kommunalen Gesellschaft der Stadt Bremerhaven gearbeitet. Im Zentrum stand dabei ein ESF-Projekt, das sich mit der Stärkung der lokalen Ökonomie beschäftigte. Auch dabei ging es schon darum, Unternehmen anzusprechen, einen Bedarf zu ermitteln, gemeinsam mit Unternehmen etwas auf die Beine zu stellen.
Kathrin Kruse: Ich bin Stadt- und Regional-Planerin. Vor meiner Tätigkeit für die Wirtschaftsförderung habe ich für eine Firma gearbeitet, die sich unter anderem dem Thema Bürgerbeteiligung widmet. Hier bei der WFB habe ich mich mehr auf Unternehmen und Gewerbeflächen spezialisiert.
Sie haben inzwischen erste Kontakte zu Unternehmen in dem Pilot-Gewerbegebiet Riedemannstraße/Reiherstraße geknüpft. Welche Themen sind den ansässigen Unternehmen wichtig? Welche Eindrücke haben Sie sammeln können?
Deike Bemmer: Es gibt Unternehmen, die dieser Initiative sehr positiv gegenüberstehen, es gibt aber auch Skepsis. Insgesamt haben wir eher offene Ohren vorgefunden. Unser Eindruck ist, dass eine ganze Reihe von Unternehmen der Auffassung ist, dass etwas passieren muss, um die Situation vor Ort positiv zu verändern. Als ein durchgängig wichtiges Thema hat sich dabei übrigens die Müllbeseitigung herausgestellt.
Katrin Kruse: Wir haben mit den persönlichen Unternehmensgesprächen begonnen und versucht, alle zu erreichen. Wegen Corona mussten wir diese Gespräche unterbrechen. Deshalb haben wir eine schriftliche Befragung der Unternehmen vorgenommen um herauszufinden, wie der Standort bewertet wird. Wir wollten unter anderem wissen, wie die Unternehmen selbst ihre Perspektive sehen, wie es um die Arbeitskräfte steht, welche Ideen und Anregungen es gibt. Die Auswertung dieser Aktion ist inzwischen abgeschlossen. Es liegen viele Ideen und Anregungen vor. Wir sind dabei, diese Ideen in konkrete Projekte umzuwandeln. Zum Beispiel hat es schon Zusammenkünfte zum Problem der Müllbeseitigung gegeben, um nachhaltige Lösungen zu finden. Inzwischen haben die Unternehmen ihre eigenen Corona-Hygienekonzepte, und jetzt beginnen wir allmählich, unter diesen Voraussetzungen wieder persönliche Gespräche zu führen.
Sind bei Ihren Kontakten auch übergeordnete Gesichtspunkte wie zum Beispiel die Forderung nach mehr Grün in den Gewerbegebieten oder nach einer optimierten Verkehrsführung zur Sprache gekommen?
Katrin Kruse: Das Thema nachhaltiges Gewerbe ist sicherlich ein Thema. Wir haben bereits ein Unternehmen, das daran sehr interessiert ist, und das eine Kooperation mit energiekonsens eingegangen ist. Auch die Gestaltung der Außenbereiche für die Beschäftigten ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung. Wir können mit den Unternehmen Vorstellungen entwickeln, wie man zum Beispiel die Pausenbereiche für die Beschäftigten aufwertet.
Deike Bemmer: Es geht auch darum, wie es mit den Immobilien der Unternehmen aussieht, ob sie zum Beispiel auf einem neueren energetischen Stand sind? Außerhalb einzelbetrieblicher Flächen gibt es einen sogenannten öffentlichen Straßenraum. Wie sauber ist der? Ist die Straße noch in Ordnung?
Vielen Dank für das Gespräch!
Weitere Informationen zu aktuellen Entwicklungen in den Bestandgebieten auch in unserem Artikel "Gewerbegebiete unter der Lupe"
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