Das Daimler Innolab in der Bremer Überseestadt ist Experimentierplatz des Autokonzerns. Auf 350 Quadratmetern forschen sieben Doktorandinnen und Doktoranden an den Herausforderungen der automobilen Zukunft.
Kinderzimmer oder Arbeitsplatz? Im „Denkraum“ des Innolabs ist eine Antwort nicht ganz so einfach. Das Zimmer wird von einem riesiges Holzgestell dominiert, das an eine Mischung aus Hochbett und Höhle erinnert. Daneben stehen Minizelte aus Kuschel-Decken und Kissen sowie gemütliche Bänke, die zum Entspannen einladen. Ist das noch Arbeitsplatz? „Ja!“, sagt Christo Papanouskas, Inhaber der Agentur Assassin Ideas und externer Berater im Innolab. „Unsere Denkweise ändert sich je nach Raum, in dem wir uns aufhalten. Wir müssen weg vom Schreibtisch, wenn wir kreativ sein wollen!“
Vorbild ist das Silicon Valley. Google, Amazon und Co. haben seit Jahren Rückzugsräume für ihre Angestellten eingerichtet. Dort ist Denken, Herumspinnen und kreatives Ausleben abseits des stetig blinkenden Mailpostfachs und des unablässig klingelnden Telefons möglich. Das Innolab folgt dieser Idee und denkt sie noch weiter: „Die gesamte Inneneinrichtung ist selbst konstruiert und entspricht so exakt unseren Bedürfnissen“, führt der 26-jährige fort.
Neue Arbeitswelt: demokratisch Unternehmen führen
Der junge Agenturinhaber weiß, wovon er spricht. Mit „Assassin Ideas“ berät er Start-ups und mittelständische Unternehmen zu Innovation, Change Management, Strategien und Geschäftsmodellen. Seine 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genießen viele Freiheiten in ihrer Arbeitsgestaltung, er führt sein Unternehmen demokratisch: Alle entscheiden gemeinsam, wo es hingeht.
Das Innolab ist nicht sein einziges Projekt in Bremen. Zentral am Marktplatz stehen zwei weitere Einrichtungen. Das Space 27 ist ein Workshopraum, der für moderne Arbeitsprozesse ausgerüstet ist und von Unternehmen gemietet werden kann. Und Work 15 ist ein Coworking-Space für Freiberufler oder kleine Teams.